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Blutrose

Blutrose

Titel: Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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1
    Der Lärm drang brutal in Clare Harts Bewusstsein und riss sie schmerzhaft aus einem traumlosen Tiefschlaf. Mit klopfendem Herzen setzte sie sich auf und schob eine Haarsträhne aus ihrer Stirn. Es war ihr Handy, das auf dem Nachttisch zappelte. Sie griff danach und warf dabei ein Glas Wasser um. Hastig schüttelte sie die Tropfen vom Telefon und auf die schlafende Katze. Fritzi fauchte ungehalten und bohrte die Krallen in den nackten Schenkel ihres Frauchens. Clare fing die winzige blutige Perle mit dem Finger auf, bevor sie auf das Laken tropfen konnte.
    »Hexe«, zischte sie. Die Katze stolzierte mit in hoheitsvoller Entrüstung erhobenem Schwanz aus dem Raum.
    »Dr. Hart?«, knisterte es fragend aus dem Telefon.
    Clare wickelte sich die Daunendecke um den nackten Leib. »Wer ist da?« In ihrem Schlafzimmer war der Empfang immer schlecht.
    »Captain Riedwaan Faizal. South African Police Service.«
    Von null auf hundert hellwach, schoss Clare hoch. »Wo bist du?« Die andere Hälfte des Bettes war leer.
    »Unten. Mach mir auf.«
    »Du Hurensohn!« Clare konnte ihre Erleichterung nicht verhehlen.
    »Sag das meiner Mutter.«
    »Wo ist mein Tee?«
    »Komm schon, Clare. Es ist eiskalt hier draußen, und der Wachmann wird langsam misstrauisch.«
    »Du kennst die Regeln, Riedwaan. Du kriegst Sex und
ein Bett für die Nacht, dafür bekomme ich meinen Tee ans Bett.«
    »Ich versuche dir das auszutreiben. Also habe ich dir stattdessen einen Cappuccino und ein warmes Croissant besorgt.«
    Clare griff nach dem Morgenmantel. »Genehmigt. Einen Moment.« Sie drückte den roten Knopf auf der Gegensprechanlage und lauschte auf den dumpfen Schlag, mit dem Riedwaans Schulter die Glastür aufdrückte. Er kam herauf und brachte einen Schwall kalter Morgenluft und zwei dampfende Kaffeebecher mit.
    »Giovanni’s. Mein Lieblingskaffee.« Clare nahm ihm die Pappbecher ab und ging voran in die Küche.
    Riedwaan folgte ihr durch den Flur. »Vielleicht solltest du mir einen Schlüssel überlassen. Dann hätte ich ihn dir ans Bett gebracht.« Er schüttete die Croissants auf einen Teller und öffnete die Mikrowelle.
    Clare zog den Plastikdeckel von ihrem Kaffee. »Vielleicht.«
    Sie schnappte sich die Cape Times, die er sich unter den Arm geklemmt hatte, und ging ins Bett zurück. Es lag Jahre zurück, da hatte Clare ein einziges Mal zugelassen, dass ihre Bastionen geschleift wurden. Die Folgen waren verheerend gewesen. Es brauchte schon mehr als ein Frühstück im Bett, damit sie ihre Abwehr noch einmal aufgab.
    Als Riedwaan mit den warmen Croissants das Schlafzimmer betrat, hatte sich Clare bereits Zeitung lesend an die Kissen gelehnt. Dabei hatte sich ihr locker umgelegter Morgenmantel leicht geöffnet. Sie beugte sich hinüber, um sich ein Croissant zu nehmen.
    »Das liebe ich so an dir.«
    »Was denn?«, fragte Clare mit vollem Mund.
    »Dass du aufwachst und sofort Hunger hast.« Er streckte die Hand aus und berührte sanft ihre Brust. Die Luft kam ihm dünn vor, fast als wäre der Sauerstoff so knapp, dass er ihn einteilen müsste. Er strich mit der Hand an ihrem Körper hinab
und über ihre Hüfte. Clare stellte ihren Becher auf den Nachttisch und rutschte nach unten. Sie zog Riedwaan zu sich, ihre geübten Finger lösten die Knöpfe und suchten die seidig glatte Wärme der dunklen Haut auf seinem Bauch, seinem Rücken.
    »Ich bin froh, dass du zurückgekommen bist«, flüsterte sie.
    Riedwaan lächelte sie an. »Bei so einem Empfang würde ich jederzeit zurückkommen.«
    Als er wieder nach seinem Kaffee griff, war er kalt geworden …
    »Zeit zum Aufstehen«, sagte Clare.
    »Bleib noch ein bisschen.« Riedwaan nahm sie fester in seine Arme. »Du willst schon wieder weg?«
    »Ich hab was zu erledigen.« Clare wand sich aus seinem Griff und verschwand im Bad nebenan.
    Riedwaan lauschte ihrem Summen, während das Wasser rauschte und Schränke geöffnet und wieder geschlossen wurden. »Summst du auch, wenn ich nicht hier bin?«, fragte er.
    Das Summen verstummte. »Das geht dich nichts an.«
    Er wälzte sich auf den Bauch und schaute auf das graue Meer, das sich gegen die Felsen warf. Eigentlich hatte er Clare gestern Abend erzählen wollen, dass seine Frau beschlossen hatte, nach Südafrika zurückzukehren.
    Als sie aus dem Bad kam, trug sie einen Jogginganzug. »Kommst du mit?« Sie bückte sich und zog ihre Laufschuhe an.
    »Du machst Witze.«
    Clare fasste unter die Decke und legte die kalten Hände auf Riedwaans Brust. »Von

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