Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Fahrzeug. Ein dumpfer Knall ließ die Luft erzittern. Aus weiten, staunenden Augen sah Nikkam, wie die alte Pyramide haltlos in sich zusammenrutschte.
     
    *
     
    Da, wo vor Sekunden noch der Höhleneingang gewesen war, drang schwarzer Qualm aus dem Boden. Arzyria hatte die Fahrzeugscheinwerfer eingeschaltet. Die Überreste der Pyramide bildeten einen Trümmerwall, der bis auf wenige Schritte an den Schweber heranreichte.
    „Wie konnte das geschehen?" fragte Nikkam fassungslos. „Der Robot war angewiesen, die Geräte nicht..."
    „Die Bruderschaft ist schlauer, als wir dachten", fiel ihm Arzyria ins Wort. „Und schlauer als ich."
    Sie las die Frage in Nikkams erstauntem Blick.
    „Einheit zwei wollte mir noch etwas sagen. Lichtschranke oder physischer Kontakt.
    Außerdem ... Das bezog sich auf eine weitere Methode, wie der Mechanismus für Selbstzerstörung ausgelöst werden konnte. Aber ich hatte keine Geduld mehr. Ich wollte den Rufcode."
    „Ich verstehe nicht...", murmelte Nikkam.
    „Das Gerät war empfindlich gegen Sondierung. Wir haben die Selbstvernichtung ausgelöst, indem wir die Sonden des Roboters einsetzten."
    „Wir hätten also auf keinen Fall etwas ausrichten können?"
    „Oh doch. Ich hätte zuerst den Zerstörungsmechanismus untersuchen sollen. Vielleicht ließ er sich neutralisieren." Sie machte eine ärgerliche Geste. „Also gut, durch voreilige Unachtsamkeit einen teuren Spezialrobot verloren."
    „Sonst nichts? Einheit zwei kam nicht dazu, dir den Rufcode durchzusagen."
    Arzyria lächelte. Es war ein sehr überlegenes Lächeln, das Nikkam zu verstehen gab, daß er keine allzu intelligente Frage gestellt hatte.
    „Die Stimme des Robots war nur Begleitmusik zur eigentlichen Datenübertragung. Bevor er die Ziffern des Rufcodes akustisch ansagte, waren sie längst positronisch übertragen worden. Hier!" Sie drückte auf eine Taste. Eine lange Reihe von Ziffern erschien auf einem der kleinen Bildschirme. „Das ist er!"
    „Und jetzt?" fragte Nikkam.
    Arzyria rief den Transporter, um sich zu vergewissern, daß die drei überlebenden Roboter an Bord gegangen waren. Erst dann antwortete sie.
    „Jetzt finden wir heraus, wem der Code gehört", sagte sie.
    „Tärtras", sagte Nikkam bedenklich. „Das scheint mir eine gefährliche Gegend."
    „Nirgendwo anders finde ich die Geräte, die ich brauche, um den Code zu entschlüsseln", antwortete Arzyria, bequem in ihren Sessel zurückgelehnt, während der Schweber sich von selbst das Ziel suchte, das der eingegebenen Adresse entsprach. „Ich glaube nicht, daß Carnuum bisher gegen den Palast vorgegangen ist. Er selbst befindet sich noch auf dem Dallos, und die Lage dort ist so instabil, daß er sich um nichts anderes kümmern kann."
    Als die Hochstraße eine weit ausholende Kurve beschrieb, wurde der lichterglänzende Koloß des Tärtras in der Ferne sichtbar. Zehn Minuten später glitt das kleine Fahrzeug geräuschlos in eine der unterirdischen Abstellhallen.
    In der großen Empfangshalle des Ostflügels war ein Zug der Leibgarde des Herzogs Gu aufmarschiert. Sie bestand ausschließlich aus Kranen, die in phantasievolle Uniformen gekleidet waren. Nur Gu besaß eine solche Garde; sie entsprach dem Bild, das die Öffentlichkeit sich von ihm machte. Arzyria identifizierte sich und ihren Begleiter.
    „Wer hat hier den Befehl?" fragte sie.
    „Jurtus-Me."
    Arzyria stutzte. „Jurtus-Me? Seit wann ist sie hier?"
    „Seit etwa einer Stunde."
    „Meldet mich ihr an", verlangte Arzyria.
    Jurtus-Me empfing sie in ihrem Arbeitsraum. Sie war eine hoch gewachsene Kranin, die zum Stab der Leibärzte des Herzogs gehörte.
    „Ich vermutete dich bei Gu", sagte Arzyria anstelle einer Begrüßung. „Was tust du hier?"
    „Nichts Angenehmes", antwortete die Ärztin. „Einer deiner Operativen ist verschwunden."
    „Welcher - und wann?"
    „Yalip. Etwa zur selben Zeit, als Fremde in die geheimen Kellerräume eindrangen", sagte Jurtus-Me. „Um genau zu sein: er hatte den Auftrag, den Eindringlingen nachzuspüren und zusätzliche Beobachtungen anzustellen."
    Arzyria war sichtlich betroffen. „Das kann nicht sein", murmelte sie. „Es war doch dieselbe Gruppe ... bei der Ankunft wie bei der Rückkehr ..."
    „Musanhaar hat zusätzliche Bewachung für den Herzog anfordern lassen", erklärte Jurtus-Me. „Er fürchtet, daß Yalip verraten haben könnte, wohin..."
    „Unmöglich!" unterbrach Arzyria sie mit Nachdruck. „Keiner meiner Leute hat auch nur die leiseste

Weitere Kostenlose Bücher