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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekundenlang fürchtete Scoutie, er habe infolge der Aufregung das Bewußtsein wieder verloren. Aber dann sah sie die Lider sich heben. Surfo war ganz ruhig. Mit halblauter Stimme sagte er: „Ich erinnere mich. Ich wurde hypnotisiert. Sie haben mich zu ihrem Agenten gemacht..."
    „Die Hypnose hat keine Macht mehr über dich, sobald du ihrer bewußt wirst", sagte die Stimme des Orakels. „Wirf von dir, Surfo Mallagan, was nicht in dein Bewußtsein gehört.
    Denk deine eigenen Gedanken, nicht die der Bruderschaft. Und hör auf, dich von einer Maschine lenken zu lassen, die sich einbildet, zum Hüter des Universums berufen zu sein."
    Die Anspielung auf SENECA war unmißverständlich.
    „Ich höre", antwortete Surfo. „Ich denke meine Gedanken, und die Inpotronik ist nicht mehr mein Herr."
    „Auf Kran bricht das Chaos aus", fuhr die Stimme fort. „Die Herzöge sind miteinander verfeindet. Einer von ihnen bedroht das Orakel. Alle Mächte, die der Ordnung huldigen, sind dazu aufgerufen, bei der Beseitigung des Zwists zu helfen."
    „Ich bin bereit", sagte Surfo.
    Die Stimme meldete sich nicht mehr. Eine Minute verstrich. Das Schweigen in der großen Halle wurde unerträglich.
    „Surfo ...", begann Scoutie.
    „Surfo, der Narr", sagte Mallagan mit dumpfer Stimme. „Surfo, der Handlanger der Bruderschaft." Er stöhnte. „Oh, für wie groß habe ich mich gehalten! Ich, der Befreier der Kranen. Ich, der Beschützer des Herzogtums. Und das alles war weiter nichts als ein Bündel posthypnotischer Befehle, die mir die Bruderschaft auf Couhrs eingab. Welche Verblendung!"
    „Surfo, du darfst nicht verzweifeln ..."
    „Verzweifeln?" Seine Stimme war laut und herausfordernd. „Wer verzweifelt? SENECA!"
    Der Name war laut und zornig hervorgestoßen, aber die Inpotronik meldete sich nicht.
    „Melde dich, du hinterlistige Maschine!" forderte Surfo. „Ich weiß wohl, daß du mit meinem Bewußtsein in Verbindung stehst, solange ich mich auf diesem Lager befinde. Du hast gehört, was das Orakel sprach. Deine Rolle als Erschaffer einer neuen Macht, die aus dir selbst und deinem Geschöpf besteht, ist ausgespielt! Versichere mir, daß du mir von nun an gehorchst, oder ich lasse dich von deinen eigenen Robotern auseinandernehmen!"
    Die Drohung war ohne Grundlage. Ein ganzes Heer von Robotern hätte SENECA nichts anhaben können. Scoutie erwartete nicht, daß die Inpotronik darauf reagieren würde. Aber das Unglaubliche geschah!
    „Ich gehorche", ertönte SENECAs Stimme von der Decke herab - woraufhin Surfo Mallagan vor lauter Erleichterung erneut das Bewußtsein verlor.
     
    *
     
    Der Feuersturm brach völlig unerwartet aus den Geschützpforten des riesigen Spoodie-Schiffs. Der Himmel über dem Dallos loderte. Donnernd und krachend brandeten Druckwellen über die Köpfe der Menge hinweg. Das Geschrei der in Panik geratenen Geschöpfe ertrank im infernalischen Lärm der schweren Bordwaffen.
    Carnuum sah, wie sein Hofstaat kurzerhand über Bord sprang und sich der fliehenden Menge anschloß. Zu Hunderttausenden eilten Kranen, Tarts, Prodheimer-Fenken, Lysker, Ais und was sich sonst noch auf dem weiten Platz eingefunden hatte, vor dem Donner der Geschütze davon, der Breiten Straße des Friedens zu, auf der sie sicher zu sein glaubten.
    Kaum eine Minute verging, da war der Platz rings um die beiden Schweber leer gefegt.
    Auf dem Deck des herzoglichen Fahrzeugs stand Carnuum. Er blickte in das Wabern der energetischen Entladungen hinauf und hatte einen Arm um Weiksa geschlungen, die es als einzige vorgezogen hatte, an seiner Seite zu bleiben.
    Im Bug des kleineren Fahrzeugs kauerten Arzyria und Nikkam. Arzyria hatte sofort erkannt, daß das Spoodie-Schiff nur Warnschüsse abfeuerte. Offenbar hatte man sich an Bord entschlossen, dem Zustand der Ungewißheit ein Ende zu bereiten und die Menge zu zerstreuen, bevor es ihr einfiel, zum Sturm auf den Wasserpalast anzutreten. Sie setzte den Schweber zu Boden. Gemeinsam mit Nikkam nahm sie Klaques Leiche auf und brachte sie an Bord.
    Dabei ging ihr Blick wie zufällig in Richtung der schimmernden Palastmauern. Den Anblick, der sich ihr bot, hatte sie zuvor schon einmal gesehen. Aus dem offenen Tor des Wasserpalasts glitt ein Schwarm seltsam geformter Fahrzeuge. Jedes war mit fünf Orakeldienern bemannt. Über den leeren Platz hinweg näherten sie sich dem Ort, an dem die beiden Schweber hielten.
    Der Lärm der Geschütze erstarb. Aus der Ferne hörte man das Geschrei der in Panik

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