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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtpunkts. Er war jetzt fast zur Ruhe gekommen, und seine einzige Aktivität beschränkte sich darauf, größer zu werden.
    Die Umrisse der Plattform des Feldtriebwerks waren jetzt deutlich zu erkennen. Ein unbestimmtes Wabern und Flimmern ging von ihnen aus. Das Triebwerk beschleunigte den Container mit einem Wert von 2,8 Gravos.
    „O verdammt!" keuchte Samasor plötzlich.
    „Was gibt es?" fragte Atlan, alarmiert.
    „Bulletin von Kran: Herzog Carnuum und Syskal sind spurlos verschwunden!"
     
    *
     
    Atlans Gedanken überschlugen sich. Was hatte das zu bedeuten? Carnuum und Syskal!
    Undenkbar, daß sie sich aus eigenem Entschluß der Öffentlichkeit entzogen haben sollten. Was Öffentlichkeit? Das Bulletin kam aus dem Tärtras, von Carnuums Stab!
    Die Bruderschaft!
    Niemand anders kam in Frage. Aber was hatten sie vor? Den Wasserpalast unter Druck setzen? Wohin hatten sie die beiden Gefangenen geschafft? Auf Kran konnte die Bruderschaft mit Unterstützung durch die Öffentlichkeit nicht mehr rechnen. Aus der Sicht des Geheimbunds wäre es am günstigsten gewesen, Carnuum und Syskal nach Ursuf zu bringen. Aber wie? Die Erste Flotte hatte die Kolonialwelt hermetisch abgeriegelt. Ein ironischer Gedanke: befanden sich die beiden ebenfalls an Bord eines Müllcontainers?
    „Acht Minuten", sagte Samasor, so kühl und sachlich wie zuvor.
    „Was kommt Neues von Kran?" drängte Atlan.
    „Nichts. Das Bulletin wird wiederholt."
    Der Arkonide zwang sich zur Ruhe. Er war nicht in der Lage, Carnuum und Syskal zu helfen. Waren sie wirklich entführt worden, dann war es darum um so wichtiger, so bald wie möglich nach Ursuf zu gelangen und dort einen entscheidenden Schlag gegen die Bruderschaft zu führen. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen, was immer auch auf Kran geschehen sein mochte. Sein Ziel war jenes unförmige Gebilde, das sich dort aus heckwärtiger Richtung heranschob.
    „Sieben Minuten, Distanz noch fünfzig Meter", sagte Samasor.
    Atlan fühlte, wie die Schwerkraft an ihm riß. Er hätte den Antigrav einschalten und sich Erleichterung verschaffen können. Aber er brauchte das Gefühl des Andrucks. Es sagte dem Instinkt, wie die Dinge sich verhielten; und auf den Instinkt würde er sich in erster Linie verlassen müssen, wenn er durch die Falltür stürzte.
    „An die Leitern", sagte Samasor. „Falltür fährt auf!"
    Atlan stemmte sich in die Höhe. Der tastende Fuß fand eine Leitersprosse. Er hielt sich an den Holmen fest. Ein kurzer Rundblick überzeugte ihn, daß die drei Gefährten ebenfalls ihre Sicherheitspositionen eingenommen hatten.
    Die Falltür teilte sich in der Mitte und verschwand. Der Nutzraum war nach dem Start evakuiert worden; er war so luftleer wie das finstere Weltall dort draußen.
    „Distanz zwanzig Meter", sagte Samasors ruhige Stimme. „Noch sechs Minuten."
    Atlan löste die rechte Hand vom Leiterholm. Sie tastete sich nach dem Gerät, das er auf der Brust trug. Zum Greifen nah schien jetzt die sanft gewölbte Vorderfläche des Containers. Ein Druck auf die breite Schalttaste des Geräts... nichts veränderte sich... der Container kam näher... seine Vorwärtsbewegung verlangsamte sich, als er bis auf fünf Meter heran war. Bei Arkons Göttern... hatte die Schaltung versagt?
    Ein kleiner Spalt, eine winzige Öffnung. Ein Kräuseln wie von weißem Rauch, dann eine Nebelwolke. Gas strömte aus dem Innern des Containers und sublimierte in der eisigen Kälte des Weltalls. Ein viereckiges Loch gähnte in der Vorderwand des Behälters. Licht fiel aus dem Heckraum der GLANZ VON KRAN durch die Öffnung. Undeutlich wurde die Oberfläche der Membrane sichtbar, vier Meter unter dem gähnenden Loch.
    „Ihr wißt jetzt besser als ich, wie weit wir noch entfernt sind", sagte Samasor. „Fünf Minuten."
    „Alles wie vereinbart", antwortete Atlan. Seine Stimme klang belegt. „Öffnung positiv, und genug Platz haben wir auch. Ich gehe!"
    „Viel Glück!" hörte er Samasor sagen.
     
    *
     
    Er hatte die unterste Sprosse der Leiter in der Hand. Die Schwerkraft zerrte an ihm. Er hing aus dem Heck der GLANZ VON KRAN in den Raum hinaus. Er befand sich im freien Raum, zwischen zwei Fahrzeugen, die mit 2,8 Gravos beschleunigten!
    Drei Meter unter ihm befand sich die Öffnung in der Bugwand des Containers. Sie lag senkrecht unter ihm. Samasor hätte sein Fahrzeug auf den Millimeter in die richtige Position gebracht. Wenn er jetzt losließ, dann sorgten Naturgesetze dafür, daß er nirgendwo

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