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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Wirrwarr von Stangen und Streben, Kabeln, Stützen und Trägern, den Unterbau des riesigen Gebildes, in dem die Erste Flotte des Herzogtums von Krandhor untergebracht war. Hoch oben wölbte sich die Scheibe des Planeten Kran, ein heller, von der Sonne bestrahlter Ausschnitt der Oberfläche.
    Es war still in der großen Schleusenkammer. Das Spezialfahrzeug, mit dem der Einsatz durchgeführt werden sollte, schwebte auf flimmernden Felspolstern. Es sah aus wie ein überdimensionales Ofenrohr. Im vorderen Teil befand sich der Kommandostand, vollgepfropft mit technischem Gerät. Zwei Triebwerkskränze schlangen sich um das Rohr, einer in der Mitte, und ein anderer im vorderen Drittel. Die heckwärtige Hälfte des Rohres war Nutzraum. Dort würden sich Atlan und seine drei Begleiter befinden, wenn das Rohr startete.
    Der Arkonide blickte an sich herab. Die Montur, die er trug, war mehr als ein Raumanzug. Sie war ein komplettes Lebenserhaltungssystem mit Vollklimatisierung, Proviant, Recycle-Automatik, medizinischen Vorrichtungen und ein paar Geräten, die dazu dienten, dem Insassen die Zeit zu vertreiben. Nivridid, Pantschu und Chaktar waren auf dieselbe Art gekleidet. Pantschus Montur war so füllig geraten, daß die Körperbreite des Xildschuk seine Körperhöhe übertraf.
    Durch die gläserne Verkleidung des Kommandostands war der kranische Pilot zu sehen, der seine Instrumente einer letzten Prüfung unterzog. Musanhaar hatte ihn eigenhändig ausgewählt. Samasor gehörte zum Stab des Herzogs Gu und galt als einer der erfahrensten Raumpiloten schlechthin. Mehr noch: er hatte Dutzende von Missionen mit diesem Ofenrohr geflogen, das auf den stolzen Namen GLANZ VON KRAN horte. Atlan hatte sich angelegentlich mit Samasor unterhalten und dabei den Eindruck gewonnen, daß der Pilot den bevorstehenden Einsatz für kitzlig, aber nicht für ausgesprochen gefährlich hielt. Sein Gleichmut hatte auf die Gefährten abgefärbt. Samasors Rolle war die eines Überwachers. Es waren die Sensoren und Computer, die den GLANZ VON KRAN auf den richtigen Kurs brachten und die Annäherung an den Müllcontainer besorgten.
    Samasor trat erst in Tätigkeit, falls ein unvorhergesehener Gefahrenfall eintrat, auf den die Instrumente nicht zu reagieren verstanden.
    Der Pilot gestikulierte jetzt. Atlan sah ihn heckwärts weisen. Das Luk zum Nutzraum hatte sich geöffnet.
    „An Bord, wenn ihr den Anschluß nicht verpassen wollt!" drang Samasors tiefe Stimme aus dem Helmempfänger.
    Der Boden des Nutzraums hatte die Funktion einer Falltür. Eine Glassitscheibe war darin eingelassen, durch die man sehen konnte, was sich hinter der GLANZ VON KRAN befand. In die Wände des Raumes waren metallene Leitern eingelassen. Im entscheidenden Augenblick würde sich die Falltür öffnen, und wer dann nicht durch den Sog von mehr als zwei Gravos in den Raum hinausgerissen werden wollte, der brauchte etwas, woran er sich festhalten konnte.
    Das Rohr beschleunigte gegenwärtig mit einem Wert von einsnormal, Standard-Kran-Gravitation, 1,4 Gravos entsprechend.
    „Distanz achthundert Kilometer", meldete sich Samasor aus dem Kommandostand.
    „Noch ein paar Minuten, und ihr seht euer komfortables Raumschiff rechter Hand auftauchen."
    Atlan kauerte auf der Oberfläche der Falltür und spähte in den Raum hinaus. Das Nest der Ersten Flotte war vor kurzem aus seinem Blickfeld verschwunden. Ein winziger Bruchteil der Planetenoberfläche zeigte sich am unteren Rand des Fensters.
    „Distanz fünfhundert", sagte Samasor.
    Ein winziges, weißes Fünkchen erschien an der rechten Begrenzung des Fensters. Es bewegte sich mit mäßiger Geschwindigkeit schräg nach oben. Als die Minuten verstrichen, wurde es heller und ließ einen unregelmäßig geformten Umriß erkennen: ein Zylinder, schräg von vorne betrachtet, am Heck auf einem plattformähnlichen Untersatz, dem Feldtriebwerk, verankert.
    „Bist du sicher, es geht nicht an uns vorbei?" fragte Atlan.
    „Keine Sorge", erklang Samasors beruhigende Antwort. „Kursangleich beginnt... jetzt!"
    Die Beschleunigung erhöhte sich sprunghaft. Der Lichtpunkt bewegte sich jetzt schneller und hatte seine Flugrichtung geändert. Er strebte jetzt auf den Mittelpunkt des Fensters zu. Ein paar Sekunden später meldete sich Samasor von neuem: „Der Container ist soeben in die Zone eingetreten, in der er von Ursuf nicht gesehen werden kann. Von jetzt an habt ihr zehn Minuten Zeit."
    Mit gebanntem Blick verfolgte Atlan die Bewegung des

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