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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war?
    Carnuum hatte Gu ein zweites Mal zu Mallagan geschickt, aber die Antwort war die gleiche geblieben. Die Verantwortung, einen Ausweg aus der Krise zu finden, ruhte auf den Schultern des Arkoniden.
     
    *
     
    „Das ist reiner Selbstmord", sagte Musanhaar mit ruhiger Stimme.
    Über die Bildfläche des Datengeräts huschten Zahlenkolonnen.
    „Inwiefern?" fragte Atlan hartnäckig. Wenn nur die Droge noch eine Stunde lang durchhält! dachte er flehentlich. „Es hängt alles davon ab, wie rasch man aus dem Container kriecht."
    „Falls man überhaupt noch kriechen kann", sagte Musanhaar. „Pah, wir stecken in Raumanzügen!"
    „Wir?"
    „Nivridid, Chaktar, Pantschu und ich. Nehmen wir an, es gelingt uns, in einen der Behälter zu steigen. Was geschieht, wenn wir am Ziel ankommen?"
    „Der Container wird in einem der Verwertungskomplexe abgesetzt und entleert. Sein Inhalt wird auf Zusammensetzung geprüft. Stimmt die Zusammensetzung mit den Daten auf der Außenfläche des Containers überein, gelangt der Müll sofort zur Verarbeitung."
    „Das wollen wir uns natürlich ersparen", sagte der Arkonide und ließ ein müdes Lächeln sehen. „Bevor das Zeug in den großen Rührbottich gegossen wird, wollen wir schon ein paar hundert Meter weit weg sein.
    Weiter! Gibt es keine Mengen- oder Gewichtsprüfung?"
    „Doch."
    „Das heißt, wenn wir uns entfernen, schlägt die Anlage Alarm?"
    „Ja."
    „Gut. Das ist das Problem, über das wir uns den Kopf zerbrechen müssen.
    Wahrscheinlich läßt sich nichts dagegen unternehmen. Die Bruderschaftler werden also wissen, daß etwas Unerwünschtes auf ihrer Welt gelandet ist. Das Unternehmen ist deswegen noch lange nicht hoffnungslos."
    „Ich sehe eine ganz andere Schwierigkeit", meldete sich Carnuum zu Wort. „Wie willst du überhaupt an Bord eines Containers kommen?"
    „Ich verstehe", reagierte Atlan, „daß man nicht einfach zu einer der Müllsammelstellen gehen und sich in einen Behälter setzen kann?"
    „Das ist richtig", bestätigte der Herzog. „Die Beschickung der Container geschieht in einer geschlossenen Anlage. Registrieren die Sensoren ein organisches Wesen im Innern der Anlage, kommt der ganze Vorgang sofort zum Stillstand."
    „Und man kann den Sensoren nichts vormachen? Oder sie abschalten?"
    „Eine Verzögerung in der Abfertigung des Behälters ließe sich nicht vermeiden. Auf Ursuf würde man die Veränderung des Container-Fahrplans sofort bemerken."
    „Also schön", sagte Atlan. „Dann müssen wir eben unterwegs zusteigen."
    „Die Kette wird von Ursuf aus beobachtet", warnte Arzyria. „Ich glaube nicht, daß man einen Container anfliegen und Personen auf ihm abladen kann, ohne dabei gesehen zu werden."
    „Ihr macht es mir nicht leicht", seufzte der Arkonide. „Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Wir müssen also zusteigen, solange sich der Container an einem Ort befindet, an dem er von Ursuf aus nicht gesehen werden kann."
    „Einen solchen Ort gibt es nicht..." Musanhaar unterbrach sich mitten im Satz. Er sah auf und begegnete Arzyrias Blick. Wie aus einem Mund riefen sie beide: „Das Nest der Ersten Flotte!"
    „Na also", sagte Atlan hörbar erleichtert. „Endlich machen wir Fortschritte."
     
    *
     
    Der Bildschirm zeigte in stilisierter Darstellung den Rand der Planetenscheibe, das Nest der Ersten Flotte mit angedeutetem Orbit und die Flugbahn eines Containers. Mit einem Lichtgriffel zeigte Musanhaar auf die Container-Bahn.
    „Kran, Ursuf und die Sonne Krandhor bilden gegenwärtig die Eckpunkte eines rechtwinkligen Dreiecks. Der rechte Winkel liegt bei Krandhor. Wenn man das berücksichtigt, dann kommt man zu dem Schluß, daß unter den günstigsten Umständen ein Container durch das Flottennest bis zu zwölf Minuten gegen Sicht von Ursuf gedeckt ist."
    „Das langt nicht für ein Zusteigen", erklärte Carnuum.
    „Immer nur langsam", mahnte Atlan. „Wir kommen schließlich nicht von Kran, sondern vom Nest. Wie nahe kommt der Container dem Nest?"
    „Weniger als zweitausend Kilometer - aber vom Augenblick der maximalen Annäherung vergehen nur noch fünfzig Sekunden, bis er von Ursuf aus wieder sichtbar wird."
    Der Arkonide machte eine unmutige Gebärde. „Ich nehme an, es ist nicht besonders leicht, sich in einem Container zu verkriechen, ohne daß an der Außenhülle Spuren zurückbleiben?"
    „Innerhalb von zwölf Minuten ist es völlig unmöglich", sagte Musanhaar ernst.
    „Also muß der Container vorher präpariert werden - auf

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