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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahren von der Bruderschaft übernommen worden. Der Geheimbund hatte die Gebäude wiederhergestellt und sein Hauptquartier darin eingerichtet. Der Gebäudekomplex lag an der engsten Stelle des Katembi-Tals, unmittelbar unter den schroff aufsteigenden Felswänden der östlichen Bergkette. Weit im Norden, von Derrills Fenster aus nicht sichtbar, lag die große Abfallaufbereitungsanlage, mit der der Anführer der Bruderschaft sich gegen seinen Willen während der vergangenen Stunde hatte befassen müssen.
    Es summte an der Tür. Derrill wandte sich um und aktivierte den Servomechanismus mit einem akustischen Befehl. Ein Krane trat ein, ein unansehnliches Geschöpf von mittlerer Größe, angetan mit dem herkömmlichen, dunkelbraunen Alltagsgewand. Wer Nilgord sah, dem fiel es schwer, ihn für das zweitmächtigste Mitglied der Bruderschaft zu halten, für Derrills Stellvertreter. Derrill selbst hatte ihn zu diesem Amt bestellt. Nilgord war ein rückgratloser Ja-Sager; seine Hauptaufgabe bestand darin, allem zuzustimmen, was Derrill vortrug. Ohne es zu wissen, verriet der Verseuchte mit der Wahl seines Stellvertreters dies grundlegende Schwäche seines Charakters. Starke Persönlichkeiten besetzen das Amt mit dem, der am besten dafür geeignet ist. Nur der Schwächling umgibt sich mit Schwächlingen.
    „Was ist?" fragte Derrill ungeduldig.
    „Der Alarm ist abgeblasen", antwortete Nilgord.
    Er trat zu dem mächtigen Arbeitstisch und schaltete das Datengerät ein.
    „Es ging um dieses Objekt", sagte er. Auf der Sichtfläche erschien ein unregelmäßig geformtes Gebilde, das aus vier wahllos aneinandergeklebten Teilen zu bestehen schien.
    „Die Kontrollstationen sind sich nicht darüber einig, ob es fest, flüssig oder gasförmig ist.
    Es wurde analysiert und für ungiftig befunden."
    Derrill starrte ihn aus dem gesunden Auge zornig an.
    „Wie kann man einen Gegenstand analysieren und für ungiftig befinden, ohne dabei zu erfahren, ob er fest, flüssig oder gasförmig ist?"
    Nilgord machte eine vage Geste. „Das ist die Auskunft, die ich von dem Informationsverteiler bekam", sagte er.
    „Wie groß ist der zeitliche Abstand zwischen der Landung des letzten Müll-Containers und dem Beginn des Alarms?"
    „Vier Minuten", sagte Nilgord.
    Der verseuchte Derrill explodierte mit einer Wucht, die den furchtsamen Stellvertreter entsetzt zusammenfahren ließ. „Siehst du den Zusammenhang nicht, zu Zwerghirn?" brüllte er. „Es landet ein Container, und im nächsten Augenblick taucht ein unbekanntes Objekt auf, mit dem die Kontrollstationen nichts anzufangen wissen! Wo ist das Objekt jetzt?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Nilgord mit zitternder Stimme.
    „Du weißt es nicht?"
    „Der Informationsverteiler behandelt uns als öffentliche Anfrager ohne Priorität", verteidigte sich der Stellvertreter. „Er gibt uns nicht mehr Daten, als irgendein Bewohner von Ursuf verlangen kann. Du selbst hast es so einrichten lassen! Du wolltest nicht, daß man auf uns aufmerksam würde, wenn wir einen Antrag auf den Empfang von Vorzugsinformationen stellten."
    Derrill beruhigte sich ebenso schnell, wie er aufgebraust war. Sein Stellvertreter hatte recht. Derrill hatte geglaubt, er werde mit dem auskommen können, was der allgemeinen Öffentlichkeit an Informationen zur Verfügung stand. Wer hätte damals mit einer solchen Entwicklung gerechnet?
    „Ich will, daß die Patrouillen entlang der Grenze der Anlage verstärkt werden", sagte er zu Nilgord. „Wir müssen in jedem Augenblick damit rechnen, daß jemand versucht, sich an Bord eines Containers hier einzuschmuggeln."
    „Es wird geschehen", antwortete Nilgord demütig.
    „Wie weit sind die Vorbereitungen an der intergalaktischen Abschußvorrichtung?"
    „Wir haben eine Gruppe von vier Spezialisten an den Robotwachen vorbeigeschleust.
    Sie sind dabei, das Steuersystem umzuprogrammieren, ohne daß die zentrale Kontrolle etwas davon bemerkt. Mit dem Abschluß der Arbeiten ist in zwei bis drei Tagen zu rechnen."
    „Dann können wir Müll nach Kran schießen?" bellte Derrill.
    „Dann sind wir bereit, die Abschußvorrichtung zu besetzen", korrigierte ihn der Stellvertreter. „Es läßt sich dann vor der zentralen Kontrolle nicht mehr verheimlichen, daß die Abschußrichtung verändert wurde. Wir werden es mit Scharen von Robotern zu tun haben, die uns vertreiben wollen."
    Derrill ballte ungeduldig die Faust. „Das will ich nicht wissen", knurrte er. „Wann geht die erste Fracht

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