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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schweißgebadet aus dem Schlaf hochgeschreckt war, in der panischen Angst, nicht wieder aufwachen zu können, oder, wenn doch, eine Spoodie-Wolke über mir schweben zu sehen. Aber das besserte sich.
    Und ich fragte mich, wie ich diese Nachwirkungen ohne meinen Zellaktivator und meinen Logiksektor überstanden hätte.
    „Das könnte dir so passen", sagte ich lachend.
    Aber Swan lachte nicht mehr mit.
    Plötzlich wurde Alarm gegeben.
    Taer Molder hatte ihn ausgelöst. Er hatte mit den Massetastern zwischen den Schlackegebilden des Asteroiden einen metallenen Fremdkörper geortet.
    „Feuerleitstand - volle Bereitschaft!" befahl ich.
    Höchste Alarmstufe zu geben, fand ich doch etwas übertrieben. Im Fall eines Angriffs wären wir durch die Energieschirme geschützt und ohnehin rasch genug gefechtsklar.
    „Wir gehen näher heran", beschloß ich. „So nahe, daß wir den Fund identifizieren können."
    Ich spürte, wie mich das Entdeckungsfieber packte, und meine steigende Erregung übertrug sich auf die anderen.
    Keiner in der Mannschaft war mehr so locker wie zuvor, als alles noch nach Routine ausgesehen hatte. Sie saßen angespannt an ihren Geräten. Melborn war im Sitz des 2.
    Funkers förmlich erstarrt und wischte sich in einer mechanischen Bewegung die Hände an den Oberschenkeln ab.
    „Noch näher, Hardock", sagte ich gepreßt. „Ich möchte es ganz genau wissen."
    Und die Korvette schwebte mit der Breitseite langsam an die schroffe Oberfläche von Spoodie-Schlacke heran, die sich drohend wie eine Wand vor uns erhob.
     
    *
     
    Die Massetaster wiesen eine gewölbte, polierte Fläche mit ausgezackten, klumpigen Rändern aus. Das Ding war in einen Schlackespalt eingeklemmt. Es bestand aus einer unbekannten Legierung und maß etwa einen halben Quadratmeter. Der Fremdkörper, der für so viel Aufregung gesorgt hatte, entpuppte sich als ein Stück halbgeschmolzenes Metall.
    „Immerhin", meinte Harock, „unser Fund beweist, daß es auf Spoodie-Schlacke zweierlei gibt. Mechanische Geräte und eine Kraft, die solches zerstören kann."
    „Es kann sich auch um Müll der Fremden handeln, die Spoodie-Schlacke abschleppen wollten", meinte Tressin, der 2. Orter.
    „Tanwalzen will mehr Einzelheiten haben", meldete Caela.
    „Er soll sich gedulden", riet ich.
    „Der High Sideryt fürchtet, daß wir in eine Falle geraten könnten", sagte die Funkerin, die es mir wenigstens abnahm, selbst mit Tanwalzen argumentieren zu müssen. Es schien, daß er, seit ich an Bord der SOL weilte, seinen Humor verloren hatte.
    „Die Korvette könnte höchstens zwischen Schlacken eingeklemmt werden", erwiderte ich mürrisch. Ich verhehlte meine Enttäuschung über die Nichtigkeit unseres Fundes nicht.
    „Oha!" rief das Taer Molder. „Nicht so voreilig, Atlan. In der Tiefe dieser Schlackeschlucht gibt es noch mehr Metall."
    „Noch mehr Gerumpel vermutlich", sagte Tressin trocken.
    „Keineswegs ..." Taer unterbrach sich und konzentrierte sich auf die Feinortung. Ich kam näher. Er fuhr fort: „Die andere Metallfläche ist viel größer, viele Tonnen schwer und so groß wie ein Schott. Es könnte sich um eine Schleuse handeln."
    „Entfernung zur Oberfläche?" fragte ich und präzisierte dann: „Wie weit von unserem ersten Fund entfernt?"
    „An die fünfhundert Meter. Die Schlucht ist relativ breit und sieht gangbar aus. Hier scheint es mal allerhand Verkehr gegeben zu haben."
    „Das sehen wir uns an", beschloß ich spontan. „Wir landen und steigen aus. Such dir einen guten Landeplatz in der Nähe, von dem ein Blitzstart möglich ist."
    „Das ist hier nicht der Dallos", sagte Harock. „Aber ich werde schon ein Plätzchen für unsere Korvette finden. Möglichst mit Sicht auf den Zugang zur Schleuse."
    Es war ein schwieriges Unterfangen, die Korvette durch die schroffen Schlackezacken zu manövrieren. Aber Harock schaffte es. Es gelang ihm auch scheinbar mühelos, die Korvette um 90 Grad zu drehen und sie so mit der Unterseite auf den Boden zu bringen und sie sanft auf den Teleskopstützen zu landen.
    Einige Zeit herrschte angespanntes Schweigen in der Kommandozentrale. Selbst Tanwalzen auf der SOL schien den Atem anzuhalten, denn aus dem Lautsprecher klang kein Laut.
    Nichts passierte.
    „Worauf warten wir eigentlich?" sagte Molder und brach damit den Bann; auf einmal sprachen alle durcheinander.
    Ich überlegte, was zu tun war. Einfach ohne Rückversicherung auszusteigen und in die Schlucht vorzustoßen, schien mir nicht ratsam.

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