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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Spoodie-Schlacke eine Automatik gibt, die die Korvette einschätzte und darauf die Schutzmaßnahmen abstimmte. Die eingesetzten Kräfte waren genau dosiert. Sie erreichten eine optimale Wirkung, ohne zu zerstören. Das sollten wir zu schätzen wissen. Wenn du nun Verstärkung schickst, würden stärkere Kräfte wirksam."
    „Alles nur Vermutung", sagte Tanwalzen. „Und wenn schon, mit der Feuerkraft der SOL könnten wir alle Anlagen von Spoodie-Schlacke zerstören."
    „Das befürchte ich eben", erwiderte ich. „Du könntest Spoodie-Schlacke atomisieren, aber dann würden wir nie eine Antwort auf unsere Fragen erhalten. Du mußt dich heraushalten."
    „Schön, ich warte ab", gab Tanwalzen nach. „Aber ich verlange regelmäßige Berichte über alle Vorkommnisse."
    „Wir halten dich auf dem laufenden." Ich überließ Caela wieder ihren Platz und ging zu Harock, der mir versteckte Zeichen machte. An den Gesichtern der anderen konnte ich ablesen, daß sich inzwischen etwas Unangenehmes ereignet hatte.
    Und in der Tat, so war es.
    Es gab einige unerfreuliche Neuigkeiten.
    „Die Schleuse hat sich geöffnet und entläßt ein Heer von bedrohlich aussehenden Maschinen", erklärte Harock. „Und rings um uns wurden einige Geschütztürme ausgefahren, die uns ins Visier genommen haben. Selbst wenn wir die Fesselfelder neutralisieren könnten, kämen wir von Spoodie-Schlacke nicht mehr lebend fort."
    Ich fragte mich, warum die Verteidiger von Spoodie-Schlacke diese Maßnahmen erst nach der Landung der Korvette ergriffen hatten. Es gab eigentlich nur eine Antwort, es konnte nur sein, daß die drohend und unübersehbar im Hintergrund stehende SOL verhinderte, daß wir schon beim Anflug angegriffen worden waren. Vielleicht wollten uns die Verteidiger des Asteroiden sogar als Geiseln nehmen. Ich hätte an ihrer Stelle auch nicht anders gehandelt und bis zuletzt darauf gehofft, nicht entdeckt zu werden. Durch unsere Landung blieb ihnen keine andere Wahl, als sich zu erkennen zu geben.
    „Was sollen wir tun?" fragte Harock.
    „Vielleicht können wir verhandeln", meinte ich.
    „Und wenn sie auf unsere Funkbotschaft wieder mit einem energetischen Feuerwerk reagieren?"
    „Wir werden nicht funken", erklärte ich ihm. „Wir werden persönlich mit ihnen in Kontakt treten." Ich merkte die Zweifel in seinem Blick und kam ihm zuvor, indem ich, seine Befürchtungen vorwegenehmend, sagte: „Ein solcher Einsatz ist immer noch vernünftiger, als die Korvette und unser aller Leben aufs Spiel zu setzen. Ich brauche fünf Leute als Begleiter."
    „Selbstverständlich komme ich als dein ärztlicher Betreuer mit", sagte Swan bestimmt.
    Ich ließ ihm seinen Willen, obwohl ich mir sagte, daß er mir nur hinderlich sein würde.
    Neben Swan wählte ich noch Tressin, den 2. Orter, zwei Techniker namens Herwin und Sluger und - Melborn aus. Ich brachte es nicht über mich, dem Jungen eine Abfuhr zu erteilen, als er sich freiwillig meldete.
    Wir begaben uns in die Rüstkammer und legten die Druckanzüge an. Gerade als ich den Helm schloß, meldete Harock über Funk: „Es haben sich im näheren Umkreis noch weitere Schleusen aufgetan. Aus ihnen kommen unzählige dieser Maschinen. Es sind Roboter. Eindeutig Kampfroboter!"
    „Dann wird es Zeit, daß wir ihnen entgegentreten", sagte ich.
    Entgegen meiner ursprünglichen Absicht bewaffneten wir uns zusätzlich noch jeder mit einem schweren Strahler.
    „Atlan!" Tanwalzens Stimme explodierte förmlich in meinem Helmempfänger. „Du hast mir verschwiegen, daß ihr euch in akuter Gefahr befindet. Ich kann nicht zulassen, daß..."
    „Halte dich aus dieser Frequenz heraus!" wies ich ihn zurecht. „Sonst bekommen wir noch einen Funksalat. Deine Kontaktperson ist Caela. Im übrigen gilt immer noch, was ich dir aufgetragen habe: Zurückhaltung ist das Gebot der Stunde."
    Er entfernte sich aus der Frequenz, nicht ohne mir gesagt zu haben, was er von „meinen Eigenmächtigkeiten" hielt. Ich fragte mich, ob ich bei meinen Leuten denselben Autoritätsverlust hinnehmen mußte wie bei den Kranen, seit ich meinen Orakel-Status und somit den Nimbus des Übernatürlichen verloren hatte.
    Mir war noch Herzog Carnuums spöttisches Gelächter im Gedächtnis, als er mich zum erstenmal in meiner menschlichen Gestalt sah. Aber meine damalige Position ließ sich natürlich nicht mit der vergleichen, die ich auf der SOL hatte. Immerhin war Tanwalzen der Kommandant, der „High Sideryt" - wenngleich er die

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