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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschlossen hatte. Dann ließ er sich aufatmend gegen eine Wand sinken.
    Sein linker Arm und die Herzgegend schmerzten.
    Ich ertrage das nicht mehr länger, dachte er. Eigentlich ist es ein Wunder, daß mich dieser ständige Druck nicht schon längst umgebracht hat.
    Der Haluter schien den nervlichen und seelischen Belastungen mühelos standzuhalten.
    Die Zeit, in der zwei Persönlichkeiten in ihm miteinander gekämpft hatten, schien vorbei zu sein. Schon lange hatte er nicht mehr blindlings getobt und gewütet. Er schien sich nicht mehr gegen Seth-Apophis zu wehren.
    Tosen fuhr sich mit beiden Händen über den kahlen Schädel. Obwohl es nun schon einige Tage her war, daß er einen Sprengstoffanschlag auf Icho Tolot verübt hatte, begann er bei dem Gedanken daran erneut zu zittern. Er glaubte, abermals eine Stichflamme auf sich zuschießen zu sehen und die Hitze auf der Haut zu spüren.
    Du kannst ein solches Wesen nicht umbringen, dachte er. Icho Tolot wird den Spieß umdrehen, wenn du es noch einmal versuchst.
    Er ging weiter, bestrebt, sich so weit wie möglich von dem Haluter zu entfernen. Am liebsten hätte er sich irgendwo an Bord verkrochen, aber er wußte, daß er nicht lange in seinem Versteck hätte bleiben können. Die Befehle, die aus dem Nichts kamen, und denen er sich nicht entziehen konnte, hätten ihn früher oder später wieder daraus hervorgeholt.
    Anders aber war es, wenn er das Schiff lahm legte.
    Dann konnte er Kontakt mit Terranern aufnehmen, und dieses Mal würde er nicht schweigen. Er würde sagen, was er wußte, denn er fürchtete, daß er endgültig verloren war, wenn er das DEPOT erreichte. Daher wuchs der innere Widerstand gegen das DEPOT immer mehr, solange er sich frei fühlte. Übernahm aber die Superintelligenz die Kontrolle über ihn, dann wurde er zum willenlosen Sklaven.
    Ich muß die Zeit nutzen, hämmerte er sich ein, während er in einem Antigravschacht nach unten schwebte. Ich habe schon zu lange gewartet.
    Er spürte, daß er am Abgrund stand, und er fragte sich, wie er jemals wieder in seine Heimat zurückkommen sollte, wenn Seth-Apophis den Haluter dazu zwang, weiter in den intergalaktischen Raum einzudringen.
    Er machte sich Vorwürfe, weil er nicht alles in seiner Macht stehende getan hatte, um an Bord der BASIS bleiben zu können.
    Die Chance war vertan.
    Vielleicht bot sich ihm nun die allerletzte Möglichkeit, das geistige Joch abzuwerfen.
    Vier Decks unter der Zentrale verließ er den Schacht und sah sich um. Er hatte einen Gang erreicht, der zu einem Hangar führte. Hinter mehreren abzweigenden Türen lagen Räume mit Ausrüstungsgütern und wissenschaftlichem Material. Das halutische Schiff war vollgepackt mit allen möglichen Dingen, die für die Besatzung wichtig waren. Icho Tolot konnte auf Jahre hinaus durch die Galaxis streifen, ohne seine Vorräte auffüllen zu müssen.
    Doch das galt nur für ihn.
    Für Bruke Tosen sah es anders aus. Er brauchte nicht viel zum Leben, aber nicht einmal das wenige, auf das es ihm ankam, fand er an Bord. Zufrieden konnte er lediglich mit der Verpflegung sein.
    Er öffnete eine der Türen und blickte in einen Raum, in dem mehrere Automaten standen. Wie nicht anders zu erwarten, waren sie mit halutischen Schriftzeichen versehen, die er nicht entziffern konnte. Tosen trug noch immer verbrannte und zerschnittene Kleidungsstücke. Bei dem Sprengstoffanschlag auf den Haluter hatte er sich Verbrennungen zugezogen. Diese waren von einem Medo-Roboter behandelt worden und heilten bereits ab. Eine neue Kombination aber hatte er nicht erhalten.
    Jetzt konnte er der Versuchung nicht widerstehen, die Automaten auszuprobieren. Er drückte eine der Tasten, trat dann vorsichtshalber zurück und wartete voller Spannung, was aus dem summenden und brummenden Gerät kommen würde. Einige Sekunden verstrichen, dann schob sich ein grüner Kampfanzug aus dem Schlitz.
    Enttäuscht ließ Tosen sich auf den Boden sinken.
    Was sollte er mit einem Kampfanzug dieser Größe anfangen?
    Ich kann ihn noch nicht einmal zerschneiden und für mich zurechtstutzen, dachte er, erhob sich wieder und versetzte dem Automaten einen wütenden Tritt.
    Er versuchte es bei den anderen Automaten und fand nach einigen Experimenten heraus, daß einer von ihnen programmierbar war. Nachdem er ein Dutzend Fehlversuche mit viel zu großen Kleidungsstücken hinter sich hatte, gelang es ihm endlich, eine Kombination zu produzieren, die ihm einigermaßen paßte und die so leicht war,

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