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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erfahrung gebracht werden kann, ob die Struktur des Felsens im Innern eine andere ist als an der Oberfläche."
    „Warum teilen wir uns nicht auf?" Jen Saliks Stimme klang sanft wie üblich. „Wir kämen schneller zurecht, wenn sich jeder einen Abschnitt des Felsens vornähme."
    „Jen, du hast immer noch nicht den nötigen Respekt vor diesem Burschen", wies Perry den Vorschlag mit freundlichem Tadel zurück. „Ich für mein Teil traue ihm nicht. Hinter uns in der Kuppel sitzen drei Leute, die weiter nichts zu tun haben, als die Südflanke im Auge zu behalten und uns sofort Hilfe zu schicken, falls etwas schief geht. Ich möchte nicht, daß wir uns voneinander trennen."
    „Feldschirme?" fragte Alaska Saedelaere knapp.
    „Die Schirme bleiben inaktiv, bis wir sie brauchen, um eine drohende Gefahr abzuwehren", antwortete Perry.
    Das vierte Mitglied der Gruppe hatte vorläufig nichts zu sagen. Wido Helfrich, Dritter Beibootkommandant der DAN PICOT, hatte sich freiwillig zum Dienst in der Kuppel gemeldet, weil es an Bord für ihn ohnehin nichts zu tun gab. Er war ein hochgewachsener, dürrer Mensch mit knochigem Pferdegesicht, der als Spötter und Nörgler galt und mit philosophischen Sprüchen um sich warf. Perry hatte ihn zu diesem Unternehmen eingeteilt, weil Wido einen soliden Hintergrund in Exomineralogie verfügte.
    Auf Perrys Wink regulierten sie die Gravo-Paks der schweren Monturen auf negative Schwerkraft und glitten langsam in die Höhe.
     
    *
     
    Der Spalt starrte ihn drohend an wie ein düsteres, feindseliges Auge.
    Er war zwei Meter hoch und doppelt so breit. Perry hatte ihn in achtzig Metern Höhe hinter einer Felskante entdeckt. Die Helmlampe zeigte glatte Wände, so weit der Lichtkegel reichte. Ein Ende des Spalts ließ sich nicht erkennen. Bisher hatten sie nur flache Einbuchtungen gefunden und eine Handvoll kleiner Höhlen, die nicht weiter als ein paar Meter ins Innere des Monolithen eindrangen. Perry hatte ihnen keine Beachtung geschenkt, weil er - aus einem Grund, den er selbst nicht verstand - sicher war, daß sich etwas Besseres finden würde. Die Ahnung hatte ihn nicht getrogen.
    Der Stollen senkte sich in flachem Winkel in die Tiefe. Bevor Perry als erster eindrang, gab er den drei Beobachtern unten in der Kuppel eine kurze Beschreibung der Lage. Es bestand keine Sichtverbindung mehr, da sich der Eingang des Stollens hinter einer weit vorspringenden Kante verbarg.
    Er glitt in horizontaler Fluglage durch die Öffnung. Der Schein der Lampe spiegelte sich in glattem Gestein, das so aussah, als sei es erst vor kurzem poliert worden. Nirgendwo fand sich eine Spur von Staub. Die Erosion hatte hier keinen Zutritt. Die Geräusche, die von der Außenwelt hereindrangen, wurden allmählich leiser. Durch Knopfdruck auf der Schaltleiste, die in den linken Ärmel seiner Montur eingearbeitet war, rief Perry eine Reihe von Meßdaten ab, die als Zahlen- und Zeichenketten auf einer eigens dafür präparierten Fläche am oberen Rand der Heinisichtscheibe erschienen. Der Druck war normal; die Zusammensetzung der Atmosphäre hatte sich nicht nennenswert geändert. Die Temperatur dagegen war um mehr als zehn Grad gestiegen.
    Zwanzig Meter vom Eingang entfernt fanden sie eine spitze Zacke, die nahe dem Boden aus der rechten Felswand wuchs.
    „Davon könnte man eine Probe nehmen", sagte Alaska. „Alles andere ist zu glatt."
    „Es ist einen Versuch wert", stimmte Perry zu.
    Der Maskenträger glitt näher zum Boden hinab. Aus seinem umfangreichen Gerätegürtel produzierte er einen kleinen Hammer - dasselbe Instrument, das Mineralogen schon vor mehr als zweitausend Jahren zum Losschlagen von Steinproben verwendet hatten. Es kam Perry darauf an, daß dem Felsen nur mit mechanischen, schlimmstenfalls mit chemischen Mitteln zu Leibe gegangen würde. Die Anwendung von Nuklearkraft oder gar Hyperenergie hielt er angesichts der merkwürdigen Eigenschaften des Monolithen für zu gefährlich.
    Während Alaska sich an die Arbeit machte, leuchtete er mit der Helmlampe voraus und sah, daß der Stollen sich an einer Stelle, die fünfzehn Meter weiter felseinwärts lag, zu verengen begann. Wenn ihn das Augenmaß nicht trog, würden sie nicht weiter als bis dorthin vordringen können. Die Einschnürung war so ausgeprägt, daß sie den klobigen Überlebensmonturen nicht genug Platz bot.
    Alaskas zorniger Ausruf ließ ihn aufhorchen.
    „Da soll doch gleich ... Perry, sieh dir das an!"
    Perry beugte sich zu ihm nieder. Alaska

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