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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht geeignet gewesen, ihre innere Ruhe zu finden. Zwar hatte sie ihrem Sohn Kirt Dorell-Ehkesh längst verziehen und sich mit ihm ausgesöhnt. Dennoch drang es immer wieder in ihr Bewußtsein, daß es letztlich Kirt gewesen war, der Prester Ehkesh getötet hatte.
    Oder lebte ihr Vater noch?
    Sie war damals in dem klaren Bewußtsein nach Lokvorth gegangen, ihn hier lebend vorzufinden.
    Prester Ehkesh hatte auch noch gelebt. Aber er war mit einem riesigen Wurzelwesen eine unfreiwillige Symbiose eingegangen. Als dieses Wesen die Forschungsstation zum wiederholten Male angriff, hatte Kirt es getötet.
    Und damit hatte er seinen Großvater getötet! schrie eine Stimme in ihr.
    „Unsinn!" schimpfte sie sich selbst und stand auf. „Kirt hat getan, was getan werden mußte. Er hat eine Gefahr für uns alle beseitigt. Außerdem hat er gar nicht gewußt, daß die Symbiose zwischen dem Wurzelwesen und Prester Ehkesh bestand."
    Sie kehrte langsam in die Wirklichkeit zurück, aber ihre Blick hing immer noch an den zerrissenen Saiten der Geige. Diese waren zersprungen, als die Detonation die Riesenwurzel getötet hatte.
    Also hatte ihr Vater zu diesem Zeitpunkt doch noch gelebt!
    Sarga spürte, wie sie zwischen Traum und Wirklichkeit hin und her torkelte. Schweiß trat auf ihre Stirn.
    „Du bist krank", murmelte sie.
    Sie war 76 Jahre alt, und da sie sich immer sehr gepflegt hatte, sah ihr niemand dieses Alter an. Ihre resolute und selbstbewußte Art aufzutreten, hatte diesen Eindruck früher noch verstärkt.
    Jetzt war davon nicht mehr viel zu sehen oder zu spüren.
    Ihre ehemals kurzen und leicht gelockten braunen Haare hingen strähnig von ihrem Kopf, und der zwingende Gesichtsausdruck, der durch den schmalen Mund hervorgerufen wurde, war einem Blick gewichen, der Gleichgültigkeit ausstrahlte.
    Bis zu dem Tag, als man Quiupu in seiner Einsamkeit aufgespürt hatte, in die er sich freiwillig zurückgezogen hatte, hatte sie jeden Tag mit Adelaie ein Gespräch geführt. Jetzt jedoch sah sie die junge Laborantin kaum noch.
    Auch Adelaie schien zu spüren, daß Sarga sich zu verändern begann. Daß sie sich deshalb von der Chefwissenschaftlerin fernhielt, konnte man als positiv oder negativ bewerten. Es konnte aber auch sein, daß Adelaie sich einfach zu oft bei Quiupu aufhielt, der ein merkwürdiges Vertrauensverhältnis zu der jungen Frau besaß.
    Ihre Gedanken gingen weiter zu Perry Rhodan, der ihr und Demos Yoorn ziemlich deutlich gesagt hatte, sie sollten ein Auge auf Quiupu halten. Selbst diesen Auftrag konnte sie nicht mehr vollständig durchführen, einmal, weil Quiupu das gar nicht zuließ und zum anderen, weil sie keine Motivation mehr dafür besaß.
    Auch Demos Yoorn ließ sich kaum noch in der Forschungsstation im Sumpftal blicken.
    Er blieb meistens in der LUZFRIG, die auf einem Felsplateau jenseits des weiten Tales stand.
    Ihr Blick fiel auf die geschwungene Öffnung der alten Geige, in die zwei der zerrissenen Saiten geglitten waren. Plötzlich glaubte sie, daß das Gesicht ihres Vaters sie von dort höhnisch anstarrte.
    Mit einer schnellen Bewegung stand sie auf und hieb mit beiden Fäusten auf das Musikinstrument. Das Holz barst, ein Splitter fuhr in ihre rechte Hand.
    Wütend und verwirrt zugleich starrte sie auf das Blut, das sich in ihrer Handfläche ausbreitete. Ihre Sinne trübten sich dadurch noch mehr.
    Schließlich besann sie sich jedoch und rief über Interkom nach einem Medoroboter.
    Als dieser endlich eintraf, war die Frau in einem Sessel zusammengesunken und schlief.
    Der Roboter erkannte auch ohne eine Äußerung Sargas, was er zu tun hatte. Er versorgte die Wunde und legte dabei routinemäßig seine Sensoren an den Körper der Frau.
    Als er seine Arbeit beendet hatte, weckte er Sarga sanft.
    „Du befindest dich in einer schlechten Verfassung", erklärte er. „Du leidest unter Depressionen. Ich empfehle dringend eine Behandlung in der Medostation."
    „Du kannst gehen", antwortete Sarga Ehkesh unwirsch. „Ich weiß selbst, was ich zu tun habe."
    Ein dumpfes Donnergrollen in der Ferne veranlaßte sie, aus dem Fenster zu sehen. Eins der furchtbaren Unwetter, die in unregelmäßigen Zeitabständen über dem Sumpftal niedergingen, kündigte sich an. Die Forschungsstation war gegen diese Naturgewalten längst bestens geschützt. Gleiches galt für die vielen Kleinstlebewesen, die in der Anfangszeit auf Lokvorth den Forschern das Leben schwergemacht hatten. Alle Gebäude waren nach außen hin durch

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