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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach wie vor.
    „Es geht." Ihre Stimme klang krächzend, aber schon bei den nächsten Worten normalisierte sie sich. „Ich fühle mich gerädert und etwas schwindelig. Aber ich kann nicht klagen. Es hätte schlimmer kommen können."
    Vorsichtig bewegte sie Arme und Beine. Heftiges Reißen fuhr ihr durch die Glieder.
    Herkam reichte ihr die Hand und half ihr hoch. Sie ging einige Schritte und lockerte die verspannten Muskeln. Die Schmerzen ebbten überraschend schnell ab.
    Sie blickte sich flüchtig um. Die Halle, in der sie sich befanden, war ganz in Gelb gehalten. Decke und Wände verliefen schräg und asymmetrisch, als hätte sich hier niemand die Mühe machen wollen, eine offenbar natürlich entstandene Höhle weiter auszubauen. Rundum entdeckte Verena wuchtige Maschinen, im Hintergrund leuchtete die faustgroße Kugel der Transmitter-Empfangsstation. Auf der anderen Seite öffnete sich die Höhle ins Freie. Dort standen Carfesch und Vejlo und unterhielten sich leise.
    „Wo sind wir? Ist das noch Zhruut?"
    Die Frage war berechtigt, denn es hatte nicht ausgeschlossen werden können, daß der Transmitter sie auf einen anderen Planeten von Neu-Moragan-Pordh schleuderte.
    „Es ist Zhruut", nickte Herkam bedächtig. „Zweifellos."
    Verena merkte ihm an, daß er mehr Informationen besaß, die er aus irgendwelchen Gründen noch zurückhielt.
    „Und?" bohrte sie ungeduldig. „Warum zweifellos? Was habt ihr herausbekommen?"
    „Der Transmitter", antwortete Herkam, „wurde bereits benutzt, bevor wir ihn entdeckten. Unsere Strategie war richtig. Das Gerät hat uns dort abgesetzt, wo wir von Anfang an hinwollten."
    „Das heißt..." Verena zögerte.
    Noch mochte sie nicht recht glauben, daß ihr geradliniger Marsch durch die Unterwelt von Zhruut tatsächlich zum Erfolg geführt haben sollte. „Das heißt...", setzte sie erneut an, „... wir haben die Porleyter gefunden ...?"
    Herkam deutete auf den Höhlenausgang.
    „Ja", sagte er. „Wir haben sie gefunden."
     
    *
     
    Von Ausdehnung und Beschaffenheit her erinnerte das Gelände an den Talkessel, in dem die RAKAL WOOLVER festgehalten wurde. Auch hier bedeckte, wie auf dem gesamten Planeten, die üppige Bebauung jedes natürliche Fleckchen Erde.
    Der Zugang zur Höhle befand sich in knapp zehn Metern Höhe in der Talkesselwand.
    Ein breiter, ebenfalls künstlich angelegter Pfad führte zwischen hüfthohen technischen Geräten schräg den Hang hinab - und dort unten, über den gesamten Kesselgrund verteilt, gingen die Porleyter ihrem unheimlichen Treiben nach. Sie alle waren in rosarote Auren gehüllt, die einen merkwürdigen Kontrast zu den gelben Gebäuden setzten.
    „Anderthalbtausend", schätzte Vejlo, „mehr sind es nicht."
    „Es reicht", gab Verena unbehaglich zurück. „Die restlichen Porleyter befinden sich in anderen Gebieten des Planeten, zum Teil auch auf den übrigen Welten des Systems.
    Sie werden beizeiten wahrscheinlich ebenfalls hierher kommen."
    Sie mußte sich eingestehen, daß sie selten so nervös gewesen war wie jetzt. Jeder einzelne Porleyter besaß einen Kardec-Schild. Sie hatten die silbernen Gürtel mit den vielfältigen Schaltmechanismen um ihre halb aufrecht gehenden, krabbenförmigen Riesenkörper geschlungen und experimentierten offenbar damit. Von Clifton Callamon wußte Verena, daß diese Schilde eine nahezu unüberwindliche Waffe darstellten, wenn es auch noch keine Erkenntnisse über die genaue Funktion gab.
    Die Kardec-Schilde bildeten um ihre Träger jene rosarote Aura, die von dem erhöhten Standort der Menschen gut beobachtet werden konnte. Manche dieser Auren waren aufgebläht wie gigantische Ballons bis zu einhundert Metern Durchmesser, andere schmiegten sich eng wie ein Ölfilm um den Trägerkörper. Verena vermutete, daß dies mit der Wirkungsweise der Schilde zusammenhing, ebenso wie die unterschiedliche Intensität in ihrer Leuchtkraft.
    „Seht euch das an!" Carfesch streckte einen Arm aus. „Seht euch das bloß an!"
    Es war deutlich, was er meinte. In einiger Entfernung schwebte ein riesiger Maschinenblock frei in der Luft, leicht schwankend, wie von mäßigem Wind bewegt.
    Unter dem Gerät stand ein Porleyter und fingerte an den Schaltungen des Kardec-Schildes herum. Daraufhin kippte der Block seitlich weg, schwang einige Meter davon und sank langsam nieder. Behutsam und fast geräuschlos setzte er auf.
    „Telekinese", sagte Vejlo nüchtern. „Der Kardec-Schild erzeugt telekinetische Kraftfelder."
    Verena

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