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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Wind heulte. Blitze stachen ziellos herab, wie ein ungeschickter Mörder. Donner rollte über das dunkle, regengepeitschte Land.
    Die Nacht war so dunkel wie das Innere einer Katze. Man konnte sie für eine jener Nächte halten, die Götter nutzen, um Menschen wie Figuren auf dem Schachbrett des Schicksals zu bewegen. Mitten im elementaren Stürmen, neben tropfnassen Stechginsterbüschen, glühte Feuerschein wie Tollheit im Auge eines Wiesels. Das flackernde Licht fiel auf drei zusammengekauerte Gestalten. Es blubberte im nahen Kessel, und eine unheimliche Stimme kreischte: »Wann soll’n wir drei uns wiedersehen?«
    Eine kurze Pause folgte.
    Schließlich erwiderte eine andere und weitaus normaler klingende Stimme: »Tja, ich hätte nächsten Dienstag Zeit.«
     
    Die Sternenschildkröte Groß-A’Tuin schwimmt durchs unergründlich tiefe Meer des Alls, und auf ihrem Rücken stehen vier riesige Elefanten, deren Schultern die Scheibenwelt tragen. Eine kleine Sonne und ein winziger Mond umkreisen sie in einer komplizierten Umlaufbahn, um verschiedene Jahreszeiten zu schaffen – nirgends sonst im Multiversum mag es notwendig werden, daß ein Elefant das Bein hebt, um die Sonne vorbeigleiten zu lassen.
    Der Grund dafür bleibt vielleicht immer ein Rätsel. Vielleicht hatte der Schöpfer des Universums die Nase voll von langweiligen Achsenneigungen, Albedos und Rotationsgeschwindigkeiten: möglicherweise beschloß er, sich ein wenig Spaß zu gönnen.
    Wer vermutet, daß die Götter einer solchen Welt wahrscheinlich nicht Schach spielen, hat zweifellos recht. Es gibt überhaupt keine Götter, die an Schachpartien Gefallen finden. Dazu fehlt ihnen einfach die Phantasie. Götter bevorzugen einfache, gemeine Spiele, deren Regeln zum Beispiel Du sollst keine Transzendenz erreichen und Fall sofort der Vergessenheit anheim lauten. Wenn man Religion verstehen will, sollte man daran denken, daß es in der göttlichen Vorstellung vom Vergnügen in erster Linie um Schlangen und Leitern mit eingefetteten Sprossen geht.
    Magie hält die Scheibenwelt zusammen – ein Zauber, der durch ihre Drehung entsteht, wie Seide, gesponnen aus den tieferliegenden Schichten der Existenz, um die Wunden der Realität zu nähen.
    Ein großer Teil davon erreicht die Spitzhornberge, die sich von den frosterstarrten kalten Ländern der Mitte durch einen langen Archipel bis zum warmen Ozean erstrecken, der endlos über den Rand fließt.
    Pure Magie knistert unsichtbar von Gipfel zu Gipfel und entlädt sich im Gebirge. Die meisten Hexen und Zauberer stammen aus den Spitzhornbergen. Dort bewegen sich die Blätter der Bäume selbst dann, wenn kein Wind weht. Dort machen Felsen abends Spaziergänge.
    Manchmal scheint sogar das Land lebendig zu sein …
     
    Gelegentlich auch der Himmel.
    Der Sturm gab sich wirklich Mühe. Dies war seine große Chance. Er hatte einige Jahre damit verbracht, die Provinzen zu durchstreifen, hier und dort nützliche Arbeit in Form von Böen zu leisten, Beziehungen zu knüpfen, ahnungslose Schafhirten zu überraschen und kleine Eichen zu entwurzeln. Jetzt bekam er durch einen Wetterwechsel die Möglichkeit, sich richtig ins Zeug zu legen. Er strengte sich deshalb so sehr an, weil er hoffte, von einem wichtigen Klima entdeckt zu werden.
    Es war ein guter Sturm. Er zeichnete sich durch eine gehörige Portion Talent und recht beeindruckende Leidenschaft aus. Die Kritiker gelangten zu folgendem Schluß: Wenn er lernte, Blitz und Donner zu kontrollieren, so stand diesem Sturm eine steile Karriere bevor.
    Die Wälder applaudierten mit lautem Rauschen, wogenden Dunstschwaden und umherfliegenden Blättern.
    Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Götter in solchen Nächten nicht über Schachbrettern brüten, sondern sich mit anderen Spielen die Zeit vertreiben. Auch dabei geht es um das Schicksal der Sterblichen und die Throne von Königen. Man sollte nicht vergessen, daß sie vom Anfang bis zum Ende mogeln …
    Eine Kutsche kam über den Weg, der durch den Wald führte.
    Immer wieder neigte sie sich ruckartig von einer Seite zur anderen, als die Räder an Baumwurzeln stießen. Der Kutscher holte mit der Peitsche aus, und ihr verzweifelt klingendes Knallen bildete einen guten Kontrapunkt zum Grollen des Gewitters.
    Weiter hinten – der Abstand war nicht besonders groß und verringerte sich – folgten drei in Kapuzenmäntel gehüllte Reiter.
    In solchen Nächten finden böse Taten statt. Und natürlich auch gute. Aber die

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