1077 - Aura des Schreckens
hatte er seit dem Anflug auf Neu-Moragan-Pordh zur Entspannung aufgebracht? fragte er sich - und gab sich selbst die Antwort: Zu wenig!
„Ich warte Carfeschs nächsten Bericht noch ab", sagte er und nickte einsichtig.
„Danach lege ich mich aufs Ohr."
Etwas an Tekeners Haltung störte ihn. Der ehemalige USO-Spezialist stand verkrampft, und seine Hand hatte er in das Polster der Sessellehne förmlich hineingekrallt. Sein Gesicht war bleich, die Narben der Lashat-Pocken wirkten darin wie düstere Krater.
In Rhodan schlug eine Alarmglocke an. Schnell wandte er sich zu Jen Salik um. Der Mann mit dem Ritterstatus hatte sich gesetzt und starrte mit versteinerter Miene ins Leere.
„Geht es wieder los?" fragte Rhodan, obwohl er die Antwort bereits kannte. „Die Zellaktivatoren...?"
„Scheint so", meinte Tekener wortkarg. Es war ihm anzusehen, daß er mit Gleichgewichtsstörungen kämpfte und Mühe hatte, sich gerade zu halten.
„Das hat uns noch gefehlt!" schimpfte Bradley von Xanthen. „Dieses Pack läßt wirklich nichts aus!"
Rhodan versetzte es einen Stich, als er hörte, wie ein besonnener und toleranter Mann die Porleyter als „Pack" bezeichnete. Spätestens jetzt begann die vielerorts beobachtete negative Einstellung auch, in der Zentrale Wellen zu schlagen, und das ausgerechnet beim Kommandanten.
Nachdem es lange so ausgesehen hatte, als wollten die Porleyter den Menschen zumindest keinen gesundheitlichen Schaden zufügen, gingen sie nun wieder dazu über, die Funktion der Zellaktivatoren zu stören. Für die Träger der eiförmigen Mechanismen war dies lebensbedrohend. Auch Perry Rhodan würde nach der üblichen Verzögerung davon betroffen sein.
Was bezweckten die Porleyter damit? War es der Beginn einer neuen Phase in der Auseinandersetzung? Stand ein Angriff bevor?
„Achtung!" kam die Meldung vom Orterstand. „Ich erfasse zwei weitere Flugobjekte, die Kurs auf Zhruut halten."
Jetzt gab es kaum noch einen Zweifel. Die Porleyter hatten ihre Vorbereitungen weitgehend abgeschlossen und waren dabei, die nächsten Schritte in ihren unbekannten Plänen einzuleiten. Welche Rolle spielte die RAKAL WOOLVER darin, welche die kombinierte Flotte, welche die Menschen ...?
„Mir scheint", brummte Bradley von Xanthen, „die Dinge geraten in Bewegung."
„Hoffentlich", kommentierte jemand voller Sarkasmus.
„Jen, Tek!" wandte sich Rhodan an die beiden Freunde. „Ich möchte, daß ihr euch in ärztliche Beobachtung begebt. Wenn die Symptome diesmal schlimmer ausfallen ..."
„Das ist doch zwecklos", widersprach Jen Salik heftig. „Nach allen bisherigen Erfahrungen kann uns kein Arzt helfen. Wir bleiben hier."
Tekener nickte zustimmend.
Gleichzeitig meldete sich Geoffry Waringer. Sein Abbild erschien auf einem Kleinbildschirm des Interkoms.
„Die Zellaktivatoren sind wieder gestört", rief er. „Ich habe ..."
„Okay, Geoff!" unterbrach ihn Rhodan hastig. „Wir wissen Bescheid. Danke für die Information."
Der Wissenschaftler zog ein pikiertes Gesicht, bevor er die Verbindung trennte. Er schien beleidigt darüber, daß er so kurz abgespeist wurde.
Rhodan konnte darauf jedoch keine Rücksicht nehmen. Inzwischen gab Carfesch eine weitere Nachricht durch, die der Kommandant entgegennahm. Das war im Moment wichtiger. Er sprang hinzu und beugte sich über die Konsole des Empfangsgeräts.
„Verena behauptet, sie habe das Prinzip verstanden", berichtete der Sorgore. „Wir haben alles mögliche angestellt - Verkleidungen abmontiert, Schaltkreise geprüft, Ströme gemessen ... Wenn sie sagt, sie hat's kapiert, müssen wir es ihr glauben. Sie ist die Spezialistin."
„Das heißt, ihr wollt den Transmitter jetzt ausprobieren", erriet Rhodan. „Selbst auf die Gefahr hin ..."
Carfesch ließ ihn nicht ausreden.
„Wir haben keine andere Möglichkeit, Perry. Entweder, wir riskieren es, oder wir geben die Suche gleich auf. Du kannst entscheiden, was dir lieber ist."
Rhodan wußte, was auf dem Spiel stand. Diesmal zögerte er nicht.
„Also gut. Schaltet das Ding ein. Ab sofort bleiben wir jedoch in ständiger Sprechverbindung - sicherheitshalber."
„Hat sich was mit Sicherheit", entgegnete der Sorgore mit gesenkter Stimme. (Wie kommt es, fragte sich Rhodan, daß Leute in riskanten Situationen immer wieder dazu neigen, sich betont lax und vorlaut zu geben?) Er hörte: „Alles klar, Freunde, wir dürfen.
- Keine Bange, Herkam, es wird schon schief gehen. - Verena, bist du soweit?"
„Ich habe ein
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