1095 - Das Ende eines Porleyters
Vorstellungen von einer freien Menschheit deckten, fragte er: „Bedeutet das, daß ihr euch völlig in die Passivität zurückzieht? Wie seht ihr eure neue Rolle im Dienste der Kosmokraten? Ich könnte mir vorstellen, daß ihr wertvolle Hilfsleistungen erbringen könntet."
„Ich sagte es bereits, daß wir Porleyter nicht ans Abtreten denken", erwiderte Koro fest. „Das schließt Passivität ohnehin aus. Wir haben bloß umdisponiert, was den Plan angeht, mit einer riesigen Flotte gegen die Hilfsvölker von Seth-Apophis zu ziehen. Das Ultimatum, daß uns die GAVÖK, die LFT und die Kosmische Hanse ihre Raumschiffe zur Verfügung stellen sollen, wird somit hinfällig."
Perry Rhodan nickte zufrieden. Das war genau das, was er hatte hören wollen. Aber seine Freude schwand allmählich wieder und wich wachsender Besorgnis, als Koro fortfuhr: „Das heißt aber nicht, daß wir den geplanten Angriff auf die Völker der Mächtigkeitsballung von Seth-Apophis aufgeben wollen. Wir verzichten nur auf ein Großaufgebot von Menschen und Raumschiffen. Es ist der Sache der Kosmokraten dienlicher, wenn wir für diesen Feldzug eine kleine Elite einsetzen."
„Und woran habt ihr dabei gedacht?" fragte Perry Rhodan mit belegter Stimme.
„An die BASIS und die SOL", antwortete der Porleyter. „Diese beiden Raumschiffe reichen völlig aus. Mit einer entsprechenden Mannschaft erreichen wir damit eine größere Schlagkraft als mit einer unübersichtlichen Riesenflotte. Wir haben in NATHAN eine Liste von Personen gespeichert, die neben uns Porleytern die Besatzung der BASIS und der SOL bilden sollen. Dazu gehört ihr beiden Ritter der Tiefe, die führenden Persönlichkeiten der LFT, der Kosmischen Hanse und der GAVÖK, wie Julian Tifflor, Reginald Bull, Waringer und andere. Natürlich auch alle Mutanten - überhaupt sämtliche Zellaktivatorträger - und Angehörige von Spezialeinheiten, wie etwa die Hanse-Spezialisten. Die genaue Aufstellung erfährst du von NATHAN. Sie ist bindend.
Abstriche können wir nicht machen."
Rhodans Besorgnis hatte in Entsetzen umgeschlagen.
„Das kann nicht dein Ernst sein, Koro", sagte er. „Du würdest damit die Menschheit der gesamten Führungsspitze berauben. Das würde den Zusammenbruch des politischen Gefüges bedeuten und die Terraner ins Chaos stürzen. Es wäre der Anfang vom Ende."
„Sei nicht so dramatisch, Perry Rhodan", sagte Koro. „Glaubst du nicht auch, daß sich diese rund fünfzehntausend Personen leichter ersetzen lassen als etwa... NATHAN?"
„Mit dieser Drohung kannst du mich nicht einschüchtern", sagte Rhodan heftig. „Ich denke nicht daran, auf deine Forderungen einzugehen."
„Keine voreiligen Entschlüsse, die du später bereuen könntest, Perry Rhodan", sagte der Porleyter. „Du hast vier Wochen Zeit, um die Expedition vorzubereiten und die Angelegenheiten der Terraner zu regeln. Das ist Zeit genug. Du hast die Wahl: Entweder du stellst dich mit deinem gesamten Stab zur Verfügung, oder wir ziehen dem Solsystem den Lebensnerv. Mit anderen Worten, wir vernichten NATHAN. Und jetzt geht! Jede weitere Diskussion erübrigt sich!"
Perry Rhodan und Jen Salik kehrten wie benommen zur JEFE CLAUDRIN zurück. Sie wechselten kein Wort miteinander, es gab nichts zu sagen. Sie waren sich beide über die Folgen für das Solsystem und die Menschheit im klaren, wenn sie auf die Forderung der Porleyter eingingen.
An Bord wurden sie bereits ungeduldig von Tengri Lethos erwartet, der zusammen mit Roi Danton und Demeter von der BASIS übergewechselt und auf dem Schnellen Kreuzer mitgeflogen war.
Nachdem Jen Salik von Lafsater-Koro-Soths neuem Ultimatum berichtet hatte, herrschte Ratlosigkeit.
„Ich hätte eine Lösung anzubieten", sagte Lethos-Terakdschan in die lastende Stille.
„Es bleibt nichts anderes übrig, als uns den Ring der Kosmokraten zu holen. Nur das kann uns noch helfen."
ENDE
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