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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sicher, denn sie folgten ihm…
    ***
    Nachdem wir uns einigermaßen erholt hatten, richtete Mr. Silver seine Magie abermals auf das Sternbild des Trogis aus. Er konzentrierte sich stärker als beim erstenmal und entdeckte ganz in der Nähe ein zweites Tor.
    Der Ex-Dämon machte uns darauf aufmerksam und fragte: »Wollen wir es noch mal versuchen?«
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Carmine Rovere. »Wenn wir in unsere Zeit zurückwollen, müssen wir’s riskieren.«
    »Es wird hoffentlich nicht wieder eine Falle sein«, sagte ich.
    Der Ex-Dämon hob die Schultern. »Das weiß man vorher nie.«
    Mr. Silver führte uns zu diesem anderen Tor. Es war wieder nicht zu sehen, aber als wir es durchschritten, umgab uns plötzlich grünliches Licht.
    Ich hatte den Eindruck, daß wir uns in einem großen Stollen befanden, in einem Tunnel, der von der Vergangenheit in die Gegenwart führte.
    Wir wurden von keiner magischen Kraft transportiert. Wenn wir vom Fleck kommen wollten, mußten wir gehen. Der Boden unter unseren Füßen war sandig und feucht.
    Es lag auch in der Luft sehr viel Feuchtigkeit.
    »Kannst du abschätzen, wie lang dieser Zeittunnel ist?« fragte ich Mr. Silver.
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf, »Leider nein, Tony.«
    »Macht nichts«, sagte ich. »Wir finden’s raus.«
    Der Stollen verlor sich in tiefdunklem Grün. Ein Ende war nicht zu erkennen.
    Ob das der richtige Weg zurück war? Es konnte ebensogut wieder eine Falle sein.
    Ich merkte, daß Renata und die Rovere-Brüder ähnlich dachten, Zweifel und Argwohn standen ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Wir blieben dicht beisammen und richteten unser Tempo nach Renata Gallone, damit sie mitkam. Die Rovere-Brüder hatten sie in ihre Mitte genommen und stützten sie.
    Ich weiß nicht, wieviel Zeit verging, bis ich mich zum erstenmal umblickte. Jetzt lief auch hinter uns dieser große Tunnel in unendlich scheinendem Grün aus.
    Vergangenheit und Zukunft sahen gleich aus. Nichts war zu sehen, das uns hätte beunruhigen können. Dennoch war mir in diesem grünen Stollen nicht geheuer.
    Es war so viel in der jüngsten Vergangenheit geschehen, daß ich mich scheute, vertrauensvoll in die Zukunft zu sehen.
    Wie viele Jahre oder Jahrhunderte hatten wir bereits hinter uns gelassen, ohne es zu merken? Was lag noch vor uns?
    Ich hatte den Eindruck, von Wasser umgeben zu sein.
    Mr. Silver, der sich ohne mein Wissen in meine Gedanken eingeschaltet haben mußte, nickte.
    »Du hast recht, Tony, Das ist Wasser.«
    Wir blieben stehen, als Renata Gallone um eine kurze Verschnaufpause bat.
    Ich nützte die Gelegenheit und begab mich zur Tunnelwand. Sie glänzte feucht, und als ich die Hand danach ausstreckte und sie berühren wollte, gab es keinen Widerstand.
    Meine Hand tauchte ein in kühles Naß!
    Wir befanden uns in einem Unterwassertunnel, der mit Magie gefüllt sein mußte, und diese unsichtbare Kraft drängte das Wasser so weit zurück, daß ein Stollen entstand.
    »Es geht wieder«, sagte Renata Gallone, und wir setzten den Weg fort.
    Mich irritierte plötzlich eine Bewegung, die ich aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte. Mein Kopf ruckte herum, und ich traute meinen Augen nicht, denn ich sah ein schönes, splitternacktes Mädchen!
    ***
    »Silver!« zischte ich.
    Das Mädchen hatte keine Füße, sondern Flossen. Unterarme und Unterschenkel hatten eine Schuppenhaut, die grünlich glänzte. Ihr rotbraunes Haar schwang träge um ihren Kopf, wenn sie sich bewegte. Abgesehen von den Flossen war sie eine makellose Schönheit.
    Ich fragte mich, woher sie kam und ob es noch mehr von ihrer Sorte gab.
    Den zweiten Teil meiner Frage bekam ich sogleich beantwortet. Dieses nackte Amphibienmädchen war kein Einzelwesen. Hinter ihm tauchten weitere auf.
    »Wie können sie unter Wasser leben?« fragte Carmine Rovere verblüfft.
    »Sie sehen ungefährlich aus«, stellte Giuliano fest. »Ich glaube nicht, daß wir von ihnen etwas zu befürchten haben. Vielleicht sind sie gekommen, um uns zu helfen.«
    Der Ex-Dämon kniff seine perlmuttfarbenen Augen zusammen. »Ich glaube nicht, daß wir Hilfe von ihnen bekommen.«
    »Was befürchtest du?« fragte ich den Hünen.
    »Einen Angriff!« knurrte Mr. Silver. »Das sind nämlich Satansbräute!«
    »Hexen?« entfuhr es mir.
    »Mit Sicherheit!« sagte der Ex-Dämon überzeugt.
    Sieben nackte Hexen erreichten den Zeitstollen, in dem wir uns befanden, aber sie blieben nicht draußen. Sie stießen ihre Finger in die Tunnelwand und

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