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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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rissen diese auf wie dünnes Plastik.
    Die Folge davon war, daß das Wasser nicht mehr zurückgehalten wurde. Die Hexen hatten die Magie, die uns schützte, eingerissen, und durch die Öffnungen schossen nun brausende Wassermassen.
    Sie stürzten rauschend und gischtend auf uns herab. Zuerst drückten sie mich nieder, dann rissen sie mir die Beine unter dem Körper weg. Ich fiel rücklings in das besorgniserregend schnell steigende Wasser.
    Die wilden Fluten ergriffen mich und schwemmten mich fort. Ich kämpfte dagegen an, wurde vom Wasser geschoben und gestoßen; mal versank ich, dann trug mich das Wasser wieder.
    Ich hörte Renatas verzweifelte Hilfeschreie, konnte aber nichts für sie tun. Ich konnte mir selbst nicht helfen, wurde zum Spielball des nassen Elements.
    Diese verdammten Hexen!
    Ich schluckte Unmengen Wasser. Es schmeckte salzig - Meerwasser! Der Zeitstollen brach nun restlos zusammen. Um mich herum befand sich plötzlich nur noch Wasser.
    Ein Brausen, Blubbern und Gurgeln umgab mich. Ich wurde ständig herumgewirbelt. Mir wurde übel, und ich verlor die Orientierung. Der Wasserdruck war enorm.
    Mir drohte schwarz vor den Augen zu werden.
    Ein schlanker, geschmeidiger Mädchenkörper schoß auf mich zu. War das ein Angriff?
    Ich konnte mich nicht wehren. Das Amphibienmädchen griff mit beiden Händen nach meinem Kopf. Ich schaffte es nicht einmal mehr, auszuweichen.
    Die Hexe hielt meinen Kopf nicht fest. Sie streichelte ihn! Jedenfalls kam es mir so vor. Sie machte mit ihren schlanken Händen eine Bewegung, als würde sie über die Oberfläche einer Kugel streichen.
    Und plötzlich umgab eine Luftkugel meinen Kopf. Das Amphibienmädchen hatte mir einen magischen Helm aufgesetzt, damit ich nicht ertrank.
    Die nackte Hexe hatte mir das Leben gerettet! Warum hatte sie das getan? Mir kam ein schrecklicher Verdacht: Nicht das Wasser sollte mich töten, sie wollte es tun!
    Ich war so schwer benommen, daß ich alles mit mir geschehen lassen mußte. Ich mußte froh sein, daß ich noch lebte, daß ich wieder atmen konnte.
    Aber ich war sicher, daß ich mein Leben nicht mehr lange behalten würde.
    Die Hexe verschleppte mich. Nur mich? Ich wußte nicht, was in diesen Augenblicken mit den anderen geschah. Ich war allein - mit dieser nackten Hexe.
    Vor uns tauchten Bauwerke auf. Auf dem Meeresgrund!
    Das Amphibienmädchen zerrte mich in einen düsteren Tempel. Fische rückten vor uns aus. Der Marmorboden unter mir war mit Sand bedeckt. Wenn ich den Fuß daraufsetzte, wirbelten kleine Wolken hoch.
    Ich sah gerippte, moosbewachsene Säulen und weitere Hexen, deren kaltes, gefühlloses Lächeln nichts Gutes verhieß. Ein grausamer Tod schien mich zu erwarten.
    Doch nicht nur mich. Auch meine italienischen Freunde. Ihre Köpfe steckten gleichfalls in einer magischen Luftblase, damit sie weiterleben konnten.
    Sie wurden in den Unterwassertempel gebracht und mußten sich neben mich stellen.
    Sogar Mr. Silver trug einen magisehen Helm, obwohl das nicht nötig gewesen wäre, denn er brauchte nicht unbedingt Luft zum Leben, aber das wußten die Hexen nicht.
    Er hatte sich nicht als Damon zu erkennen gegeben, damit sie ihn gleichfalls in den Tempel brachten.
    Bestimmt hätte er sich befreien und in Sicherheit bringen können, aber das kam für ihn nicht in Frage, Wenn er floh, dann nur mit uns.
    Vor uns führten Stufen zu einem geschlossenen Vorhang hoch. Was sich dahinter befand, konnten wir nicht sehen. Eine leichte Strömung ging durch den Tempel und bewegte den Vorhang.
    Plötzlich öffnete er sich in der Mitte. Er wurde zur Seite gezogen, und ich erblickte einen Marmorthron, auf dem eine Hexe saß, bei der die Mutation weiter fortgeschritten war.
    Die Schuppenhaut bedeckte ihren ganzen Körper, und sie hatte auch zwischen den Fingern Schwimmhäute. Der Thron war sandfarben, und die Armlehnen endeten in bleichen Totenschädeln, Hinter der geschuppten Hexe hing eine riesige rote Teufelsfratze. Das war der Herr und Meister dieser unter Wasser lebenden Mädchen. Ihn beteten sie an, und von ihm bezogen sie ihre Kraft.
    Konnte man mit der geschuppten Hexe reden? Würde sie mich verstehen, wenn ich das Wort an sie richtete? Ich versuchte es, und sie verstand mich, Meine Stimme verließ den magischen Helm und erreichte die Frau auf dem Thron. Ich wollte wissen, wo wir uns befanden, und sie sagte es mir.
    Blasen kamen aus ihrem Mund, als sie sprach, Ihre Stimme hörte sich dumpf an, aber sie war zu verstehen.
    Ich erfuhr, daß

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