Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
wir uns auf dem Grund des Tirrenischen Meeres befanden. Zum erstenmal hörte ich den Namen Palmiana. Es war eine Stadt und eine Insel.
    Vor langer Zeit war die Insel versunken, und nur die Teufelsanbeterinnen hatten den Untergang von Palmiana überlebt.
    Die Frau auf dem Marmorthron bezeichnte sich als Teufelspriesterin. Sie erhob sich und wies auf die riesige Teufelsfratze, die zu leben schien.
    Vielleicht waren es auch nur die Schwingungen im Meer, die das Gesicht bewegten, »Wir gehören ihm!« sagte die Teufelspriesterin. »Er ist unser Herr! Was er uns befiehlt, führen wir aus! Er ist unser Leben! Und unsere Nahrung sind Seelen!«
    Nun wußten wir, warum sie uns gerettet hatten.
    Diese nackten Weiber wollten unsere Seelen!
    ***
    Er ist unser Leben , hatte die Teufelspriesterin gesagt. Sie hatte damit diese Teufelsfratze gemeint. Hieß das, sie konnten ohne dieses Satansgesicht nicht existieren?
    Man hätte es zerstören müssen, aber ich war dazu nicht imstande. Unter Wasser konnte ich meinen Dämonendiskus nicht schleudern. Hier unten war es mir nicht möglich, der Scheibe den nötigen Schwung zu geben, Ich setzte all meine Hoffnungen in Mr, Silver. Würde er die Kraft aufbringen, die Teufelsfratze zu vernichten?
    Die Teufelspriesterin trat bis zur ersten Stufe vor. Sie erklärte uns, welches Ende wir nehmen würden. Es gefiel ihr, uns auf diese Weise zu quälen.
    »Wir nehmen einen Tausch vor«, sagte die geschuppte Frau, »Wir bekommen eure Seelen. Dafür geben wir euch ewiges Leben.«
    »Ohne Seelen?« fragte ich.
    »Zombies haben keine Seele!« erwiderte die Teufelspriesterin hart.
    Mir gerann das Blut in den Adern. Ich konnte mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als als Zombie zu enden.
    Ich warf Mr. Silver einen nervösen Blick zu. Konnte er dieses grauenvolle Schicksal von uns abwenden?
    Die geschuppte Oberhexe hob die rechte Hand. Ihr Zeigefinger wies auf die breite Brust meines Freundes. Sie wollte seine Seele haben. Aber Mr. Silver besaß keine, jedenfalls keine Menschenseele, und die Dämonenseele ließ er sich bestimmt nicht rauben, Der Finger der Teufelspriesterin schien plötzlich Feuer zu fangen. Ein grelles Licht schoß daraus hervor. Ein Blitz! Aber er nahm nicht direkt Kurs auf Mr. Silver, Er pflanzte sich in einer Zick-Zack-Linie fort, wurde flach und breit.
    Der Oberhexe sollte die Seele des stärksten und größten Mannes gehören. Die anderen Teufelsbräute warteten noch.
    Mit zunehmender Geschwindigkeit »schwamm« der Blitzstrahl auf Mr. Silver zu und hämmerte so fest gegen seine Brust, daß er davon zurückgestoßen wurde.
    Doch er hatte sich gegen die Hexenattacke rechtzeitig gewappnet. Die diebische Kraft der geschuppten Frau vermochte nicht in meinen Freund einzudringen.
    Alle sahen es, und sie konnten es nicht begreifen. Es war wohl das erste Mal, daß die magische Kraft der Oberhexe nicht ausreichte, dem Opfer die Seele zu rauben.
    Die Amphibienmädchen konnten sich das nicht erklären. Sie gerieten in Aufregung, während Mr. Silver den ausgesandten Blitzstrahl magisch festhielt, so daß die Verbindung zwischen ihm und der Teufelspriesterin bestehen blieb.
    Er kehrte die Hexenkraft um und reicherte sie gehörig mît Silbermagie an, Ich erkannte es am silbernen Glitzern des Blitzes, Die Kraft floß nun in die entgegengesetzte Richtung, also zur Oberhexe zurück, Ihre Hand leuchtete grell auf, und im nächsten Moment waren alle fünf Finger nicht mehr vorhanden.
    Die geschuppte Frau sackte entsetzt zusammen und rollte die Stufen hinunter.
    Jetzt begriffen die Hexen, daß sie sich mit Mr, Silver eine gefährliche Laus in den Pelz gesetzt hatten. Sie wollten ihn mit vereinten Kräften bezwingen, doch Mr. Silver hatte sich gemerkt, was die Teufelspriesterin gesagt hatte.
    Ich sah, wie er sich auf die rote Teufelsfratze konzentrierte, und ich drückte ihm die Daumen, daß seine Kraft ausreichte, das Satansgesicht zu zerstören.
    Die Teufelspriesterin erhob sich und torkelte auf uns zu. Mir fielen Glutpunkte in Mr. Silvers Augen auf. Als die Feuerlanzen aus seinen Pupillen rasten, zerplatzte sein magischer Helm.
    Das Meerwasser umgab nun direkt seinen Kopf, doch das schadete ihm nicht. Die Feuerlanzen sausten durch das Wasser. Schnurgerade war ihre Bahn, Ehe die erste Hexe den Ex-Dämon erreichte, hieben die Glutlanzen mit ungeheurer Wucht in die Satansvisage.
    Mr. Silvers Feuerblick sprengte die rote Fratze. Die Kraft des Silberdämons zerfetzte Asmodis’ Gesicht, zerriß es in

Weitere Kostenlose Bücher