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1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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An es für sinnlos hielt, suchten seine rastlosen Gedanken nach einer Erklärung. Vor ihrem Sturz in TRIICLE-9 hatten die beiden Schiffe in einer relativ nahen Entfernung zueinander gestanden.
    Vielleicht wirkten sich gravitationale Kräfte, die ansonsten kaum eine Bedeutung hatten, innerhalb des Hyperraums so aus, daß die beiden Objekte ziemlich genau an einer Stelle hatten materialisieren müssen.
    Was immer der eigentliche Grund für den Unfall sein mochte, er war im Augenblick nicht Jercygehl Ans Problem.
    Der Kommandant stellte fest, daß der Luftdruck in der Zentrale unverändert war, und ging das Risiko ein, seinen Helm zu öffnen. Augenblicklich empfing ihn chaotischer Lärm. Das Schiff krachte und ächzte in allen Fugen, und von überall her kamen die Schreie der verwirrten Raumfahrer.
    An beugte sich über den Interkomanschluß und hoffte, daß man ihn in möglichst vielen Räumen der BOKRYL hören konnte.
    „Hier ist der Kommandant!" sagte er. „Wir befanden uns nur kurze Zeit im Innern von TRIICLEneun und verloren dort anscheinend den Kontakt zu unseren eigenen Schiffen. Ich weiß nicht, wie sich das mit dem Kategorischen Impuls vereinbaren läßt, aber vermutlich besitzt er im Hyperraum keine Gültigkeit. Bevor wir uns innerhalb von TRIICLEneun orientieren konnten, sind wir in den Normalraum zurückgekehrt."
    Er legte eine kurze Pause ein, um den Cygriden Zeit zum Nachdenken zu lassen. Es würde sie beruhigen, seine Stimme zu hören. Während er schwieg, blickte er auf den Bildschirm.
    Etwas in seinem Innern begann sich zu verkrampf en.
    Sie befanden sich zwar zwischen Schiffen der Armada, doch von anderen cygridischen Schiffen war nichts zu sehen. Die BOKRYL war zwischen unbekannten Armadaschiffen herausgekommen.
    Armadaeinheit 176 schien verschollen zu sein.
    An fuhr bedrückt fort: „Die Stelle, an der wir herausgekommen sind, ist nicht der Bereich hintere Mitte und Flankenab..."
    Unwillkürlich hatte er während des Sprechens auf die Kontrollen geblickt. Mit einem Schlag war ihm bewußt geworden, daß die BOKRYL sich wieder bewegte. Sie befand sich zusammen mit der BASIS im Sog einer gravitationalen Kraft von unerhörter Stärke. Die Impulse dieser Energiequelle waren unverkennbar.
    „Kommandant!" rief jemand.
    An blickte sich zögernd um. Er sah Tarzarel Op neben sich stehen. Op hielt sich die rechte Schulter.
    Sein Gesicht war blutverschmiert. Er schien verletzt zu sein, doch er hatte nur Augen für die Kontrollen.
    „Kommandant!" wiederholte er entsetzt.
    „Ich sehe es!" schrie An, der sich nicht länger beherrschen konnte. „Denkst du ich bin blind und taub?"
    „Es ist... ist eine Energieweide!" stammelte Op. „Wir... wir sind mitten in einer Energieweide herausgekommen."
     
    *
     
    Der Energievorrat der Goon-Blöcke hielt lange; je nach Größe konnten diese Armadaschlepper bis zu 250 000 Lichtjahre zurücklegen, ohne daß sie wieder „aufgetankt" wurden.
    Die Quellen, aus denen die Goon-Blöcke gespeist wurden, waren die Energieweiden, die innerhalb der Endlosen Armada an mehreren Stellen unterhalten wurden. Es gab zahlreiche Völker, die diese Aufgabe wahrnahmen, und sie wurden dabei von eigens zu diesem Zweck konstruierten Armadamonteuren unterstützt.
    Die übrigen Armadavölker mieden die Energieweiden, denn in deren Bereich war es schon zu schrecklichen Unfällen gekommen. Darüber hinaus gab es viele merkwürdige Geschichten über die Erlebnisse von Armadisten innerhalb von Energieweiden.
    Im Zentrum einer jeder Energieweide befand sich ein winziges Schwarzes Loch das in ferner Vergangenheit von Spezialisten eingefangen und unter Kontrolle gebracht worden war. Die Armadamonteure, die innerhalb einer Energieweide arbeiteten, hatten die Aufgabe, dem Schwarzen Loch Materie zuzuführen und die Goon-Blöcke aufzuladen. Als „Nahrung" für die Schwarzen Löcher diente praktisch alles, was innerhalb der Endlosen Armada keine andere Verwendung fand: Wracks, Müll, kosmische Trümmer und verstorbene Armadisten. Das alles wurde in die Nähe einer Energieweide gebracht. Die Armadamonteure sorgten dafür, daß es in den Sog des entsprechenden Schwarzen Lochs geriet. Das Energieversorgungssystem der Goon-Blöcke gehörte zu einem fast perfekten Kreislauf. Alles, was im Bereich der Endlosen Armada an Unbrauchbarem abfiel, wurde wieder in Energie umgewandelt. Aber selbst bei diesem Prozeß gab es die naturgesetzlich bedingten Verluste. Das bedeutete, daß immer wieder zusätzliche Materie

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