Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht."
    Er wußte jetzt, daß er die BOKRYL verlieren würde und das versetzte ihm einen Stich. Seit seiner Geburt hatte er im Flaggschiff gelebt, und es war ihm immer unzerstörbar erschienen.
    „Wir sammeln uns in der Nebenschleuse des Kessels", befahl er.
    „Was hast du eigentlich vor?" erkundigte sich Op. Er wirkte sehr entkräftet und mußte sich mit einem Arm abstützen. Seine Verletzung schien schlimmer zu sein, als An zunächst vermutet hatte.
    „Wir verlassen das Schiff und versuchen, es von außen freizubekommen", sagte An. „Vielleicht können wir das schaffen, indem wir es absprengen. Ein Goon-Block sollte dann ausreichen, um von hier wegzukommen."
    „Aus einer Energieweide?" zweifelte Tür. „Hast du schon daran gedacht, wie sich die Fremden verhalten werden? Ich glaube nicht, daß sie uns so ohne weiteres sprengen lassen."
    „Wir werden uns teilen", erklärte An. „Op übernimmt mit einem Drittel der Besatzung die Absicherung der geplanten Arbeiten. Traust du dir das zu, Op?"
    „Ja", sagte Op einfach. Die Bläschen in seinem Gesicht vibrierten. Die tiefliegenden Augen glänzten.
    „Laß dich vorher behandeln", meinte An. „Sobald wir uns in der Schleuse versammelt haben, steigen wir aus. Jeder nimmt an Werkzeugen, Waffen und Verpflegung mit, was er tragen kann. Es kann sein, daß wir... nie wieder in die BOKRYL zurückkehren."
    An schloß hastig seinen Helm und setzte sich in Bewegung. Er wußte nicht, ob sein Plan realisierbar war. Aber es war immer noch besser, irgend etwas zu tun, als in der BOKRYL auf den Tod zu warten.
    4. Zwischenspiel IAn der Spitze von fünfhundert Raumschiffen, die wie plumpe Vögel aussahen und deren Außenhüllen wie altes Elfenbein schimmerten, raste die 2500 Meter große stählerne Kugel in die Peripherie der gewaltigen Materiewolken, die aus dem Innern von M82 herausgeschleudert wurden.
    Das Flaggschiff war so eindeutig anderer Herkunft als der von ihm angeführte Verband, daß es der Schriftzeichen über der Hauptschleuse nicht bedurft hätte, um diesen Unterschied deutlich zu machen.
    Solzelle-2 bedeuteten diese Zeichen, und sie waren vor nicht allzu langer Zeit erneuert worden.
    Dem aufmerksamen Beobachter wäre aufgefallen, daß nicht nur diese Zeichen, sondern auch eine ganze Reihe von Türmen, Kuppeln und Antennen nachträglich an der Hülle montiert oder ausgebessert worden waren. Auch große Teile der eigentlichen Zelle waren neu.
    In der Zentrale des Schiffes stand vor den Kontrollen eine Liege, auf der ein blasser Mann mit eingefallenen Wangen und fiebrigen Augen gerade den Kopf hob und sagte: „Beschleunigung aufheben und Beobachtungen beginnen."
    Sein Befehl galt Wesen, die sich äußerlich von ihm unterschieden, vor allem, was ihre Gesichter anging.
    Aber es waren auch zwei Artgenossen bei ihm, ein Mann und eine Frau. Der Mann stand mit skeptischem Gesichtsausdruck neben der Liege und beobachtete die Kontrollen. Er war füllig, fast korpulent. Die Frau an seiner Seite hielt ein Baby in den Armen, das ab und zu einen zufriedenen Seufzer von sich gab.
    „Nun sind wir endlich da", sagte der Untersetzte. „Dies ist Mzweiundachtzig, genau der Ort, wohin ein vernünftiger Mann seinen Sohn zuletzt bringen würde."
    „Hör auf zu jammern, Brether", sagte die Frau. „So lange wir jetzt unterwegs sind, hast du dich nur beklagt. Dabei gab es noch keinen einzigen erwähnenswerten Zwischenfall."
    Der Mann auf der Liege lachte leise.
    „Er wird sich nie ändern", sagte er.
    Er ließ den Kopf zurücksinken. Dabei bewegte sich ein schlauchähnliches Gebilde, das von seinem Kopf zu einem leuchtenden großen Ball unter der Decke der Zentrale führte. Innerhalb des Balls bewegten sich Tausende von winzigen insektenähnlichen Gebilden.
    „Brether Faddon ist eben der geborene Pessimist", fuhr Surfo Mallagan fort. „Mich wundert, daß die Kranen noch nicht den Mut verloren haben, obwohl er sie ständig mit seinem Genörgel zur Umkehr zu bewegen versucht."
    „Nicht zur Umkehr!" verteidigte sich Faddon. „Scoutie kann bestätigen, daß ich nicht nach Vayquost zurückkehren möchte. Ich habe lediglich ein paarmal vorgeschlagen, daß wir uns von der kranischen Flotte trennen sollten, um zu versuchen, die Milchstraße zu erreichen. Vor meinem Tod möchte ich die Erde sehen."
    Faddons Aussehen bewies, daß er vor Gesundheit strotzte. Außerdem war er ein junger Mann.
    „Er will, daß Douc auf der Erde getauft wird", bestätigte Scoutie und senkte ihr Gesicht über

Weitere Kostenlose Bücher