111 - Die Gehirne des Dr. Satanas
sie frei! Alle sind frei! Wir haben einen
Erfolg über Satanas und seine Brut errungen, Towarischtsch! Was wollen wir
eigentlich mehr?«
»Diesen
Erfolg halten, Brüderchen. Ich freu’ mich auf die Rückkehr nach New York. Zu
dritt. Mit Satanas, dem wir das Handwerk gelegt haben!«
Aber hier
sollte er eine Enttäuschung erleben.
Zurück in St.
Anne’s Hospital. Zwar standen die Posten wie gewünscht an Ort und Stelle, aber
als Larry in das Zimmer kam, um Iwan den Gefangenen zu zeigen, erlebte er eine
böse Überraschung.
Im Zimmer saß
der Polizeibeamte und blickte sie aus klaren Augen an. »Alles in Ordnung,
Doktor Rent!« freute er sich, berichten zu können.
»Alles in
Ordnung?« entfuhr es Larry, und mit einer blitzschnellen Bewegung riß er die
Decke zurück. Im Bett lag nicht mehr der gefesselte und schlafende Satanas,
sondern die Wachspuppe, die Larry an seiner Stelle benutzt hatte, um Satanas an
der Nase herumzuführen.
»Verdammt!«
X-RAY-3 ließ das ganze Hospital durchsuchen. Niemand hatte etwas bemerkt.
Satanas hatte das Schlafmittel schneller überwunden, als alle gedacht hatten,
und dann über das Bewußtsein der beiden wachhabenden Polizisten hypnotische
Kontrolle genommen. Sie standen unter einem posthypnotischen Befehl, ohne es
gemerkt zu haben. Sie glaubten fest daran, den Gefesselten weiterhin auf dem
Bett liegen zu sehen. Aber dort lag in Wirklichkeit nur die Puppe, der Satanas sich
bedient hatte. Sie trug sogar seine Fesseln, und ein kleiner Zettel hing daran,
auf dem stand: »Mit den besten Empfehlungen, Satanas! Wir sehen uns bestimmt
mal wieder.«
Larry
zerknüllte das Papier und preßte die Lippen zusammen. »Das Karussell mit Satans
dreht sich weiter«, stieß er wütend hervor. »Verdammt! Wie sagen wir’s dem
Boß?«
»Die
Wahrheit«, warf der Russe ein.
»Das sowieso!
Aber auf die Form kommt es an, Brüderchen. Wenn er erfährt, daß Satanas-Daisy
Mallert in meinen Armen lag, dann trifft ihn der Schlag.«
●
Iwan hielt
seine Ankündigung, beim Zahnarzt zu erscheinen, aufrecht. Gemeinsam mit Larry
tauchte er dort auf.
Jeany Roumer
empfing die beiden Freunde lächelnd, frisch und ausgeglichen.
Kunaritschew
kam sofort dran. Sein Weisheitszahn machte ihm zu schaffen.
Er wurde
untersucht. Der Arzt machte ein bedenkliches Gesicht. »Der muß raus, hilft
alles nichts.«
Der starke
Russe wurde bleich um die Nasenspitze.
»Ich werde
amputiert?« Er rollte mit den Augen.
Er sah die
große Spritze. Da rollte er noch mal mit den Augen - dann trat er weg.
Larry
seufzte. »Es ist sein erster Zahn, den er verliert.«
»Aber das ist
doch kein Grund«, staunte Jeany und klopfte dem Russen auf den Wangen herum.
»So ein kräftiger Mensch, der sich vor nichts fürchtet.«
Larry nickte
ernst. »Wenn er einen Zahnarzt mit ‘ner Spritze sieht, dann kippt er um. Ich
weiß das, deswegen bin ich dabei. Im Grunde seines Herzens ist mein Freund ein
ganz zartbesaiteter Typ, Miß Jeany. Bei Ihnen erhoffte er sich Stütze. Während
der Arzt den Zahn zieht, halten Sie Iwan wenigstens die Hand. Dann kann ich ihm
nachher, wenn er wieder zu sich kommt, eine erfreuliche Mitteilung machen. Das
hilft ihm über den Verlust seines ersten Zahns hinweg .«
ENDE
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