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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besonders für ein Objekt, das groß genug ist, um geortet zu werden, und lange genug existiert, um von sich reden zu machen. Auf den Sitz der Schatt-Armarong traf beides zu.
    Im Lauf der vielen Jahrtausende wurden immer wieder Raumfahrer der verschiedensten Art auf diese Roboterzivilisation aufmerksam, und sie alle entwickelten ein reges Interesse an den Schatt-Armarong, wobei ihre Motive so vielfältig waren wie ihre Gestalt und die Art ihrer Transportmittel. Das Spektrum reichte von simplen Piraten, die bei den Robotern allerlei Reichtümer vermuteten, über vom Rohstoffmangel gebeutelte Völker, die in den Schatt-Armarong und ihrem Sitz nichts anderes als eine Art von kosmischem Supermarkt erblickten, bis hin zu neugierigen Forschern, die die Geschichte der Robotzivilisation kennen lernen wollten. Am häufigsten kamen allerdings Raumfahrer vom Typ der Eroberer, die sich von einem Staatsgebilde wie dem Sitz der Schatt-Armarong geradezu magnetisch angezogen fühlen mußten. Bot sich ihnen hier doch die unvergleichlich reizvolle Chance, auf einen einzigen Schlag zu einem gigantischen Heer von ebenso leistungsfähigen wie billigen Söldnern zu kommen. Einen Roboter braucht man schließlich nicht zu entlohnen. Und die Schatt-Armarong waren zu allem Überfluß sehr wohl dazu imstande, sich selbst zu reparieren, beziehungsweise zu produzieren. Das einzige Hindernis, das man zu überwinden hatte, war: Man mußte diese Roboter davon überzeugen, daß sie forthin das zu tun hatten, was ihre neuen Herren ihnen sagten. Und gerade diese Hürde erwies sich als unüberwindbar.
    Welche Ziele die ungebetenen Gäste der Schatt-Armarong auch immer verfolgten, sie stießen auf taube Ohren. Die Piraten verschwendeten all ihre Tricks, ohne den geringsten Erfolg zu erzielen, die Eroberer sahen sich gezwungen, anderswo nach billigen Söldnern zu suchen, und kein Geschichtsforscher brachte jemals auch nur ein vernünftiges Wort aus einem Schatt-Armarong heraus. Und das alles nur deshalb, weil keiner von ihnen den Schlüssel besaß, der allein die Schatt-Armarong zum Gehorsam zwingen konnte.
    Dabei waren die Roboter stets geneigt, jeden fremden Besucher zunächst einmal mit offenen Armen zu empfangen - ganz einfach deshalb, weil sie nicht wußten, wie ihr Herr aussah und mit welcher Gefolgschaft er zu seinem Volk zurückkehren mochte.
    Die Schatt-Armarong waren im Gegensatz zu vielen anderen Robotern lernfähig, und so merkten sie in immer kürzerer Zeit, was mit ihren Gästen los war. Sie speicherten in ihren ungemein aufnahmefähigen Denkmechanismen all die Listen und Intrigen, auf die ihre Besucher verfielen, und am Ende stand immer ein und dasselbe Ergebnis: Die Besucher hatten mit dem, auf den die Ewigen Diener warteten, nichts zu tun. Keiner der vielen Fremden beherrschte und verstand den Befehlenden Kode.
    Gewöhnliche Roboter hätten die ungebetenen Gäste mehr oder weniger höflich verabschiedet und ihnen dabei zu verstehen gegeben, daß sie ihren Besuch besser nicht wiederholen sollten. Vielleicht hatten auch die Schatt-Armarong irgendwann in ferner Vergangenheit so rücksichtsvoll gehandelt. Wenn das der Fall war, dann hatten sie vermutlich schlechte Erfahrungen gemacht.
    Wie dem auch sei - irgendwann waren die Schatt-Armarong zu dem Schluß gekommen, daß Rücksichtnahme fehl am Platz war. Sie begrüßten auch weiterhin jeden, der sich zu ihnen verirrte, mit freundlicher Neugier. Wenn sich aber herausgestellt hatte, daß auch diesmal der ersehnte Herr samt seinem Befehlenden Kode nicht dabei war, brachten die Schatt-Armarong ihre Gäste um. Genauso rigoros verfuhren sie mit den Transportmitteln der Fremden.
    Am Sitz der Schatt-Armarong gab es Regionen, die wie ein einziger Friedhof aussahen - und dort lagen nicht nur die Überreste von Raumfahrern, sondern auch die ihrer gesammelten Transportmittel. Da die Ewigen Diener für all diese „Abfälle" keine Verwendung hatten, häuften sie sie zu riesigen Bergen an - Bergen, die aus so vielen Schichten gebildet waren, daß Scharen von Forschern jahrzehntelang darin hätten herumwühlen können, ohne alle Geheimnisse zu enträtseln. Diese Berge waren bereits riesig gewesen, als die Klong und die Parsf ihre Heimat verließen. Und wenn die Schatt-Armarong noch immer existierten - woran eigentlich kein Zweifel bestand, jedenfalls nicht für die beiden durch den Raum driftenden Dynastien - dann mochten diese seltsamen Deponien mittlerweile Dimensionen erreicht haben, die erstaunlich

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