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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachten. Mit Hilfe der Daten, die die Leibeigenen geliefert hatten, sowie des Virenimperiums und einiger nachträglich aufgefangener Impulse erfuhr sie in groben Zügen, was vorgefallen war und was sich daraus ergab: Die Parsf hatten eine organische Substanz hergestellt und dafür gesorgt, daß die Klong glaubten, es handele sich um einen künstlichen Herrn. Die Klong entführten dieses Gebilde, aber als sie es näher untersuchen wollten, zeigte es sich, daß jeder Klong, der in die Nähe des künstlichen Herrn gelangte, von einer Art Rost befallen wurde. Die Klong erkannten sofort, daß man sie hereingelegt hatte, und sie wollten ihre gefährliche Beute vernichten. Es schien, als wäre das sehr leicht, denn die Masse war in einem luftgefüllten Kasten eingesperrt. Zum Glück waren die Klong vorsichtig genug, zunächst nur eine kleine Probe dem Vakuum auszusetzen. Die Probe zerfiel sofort zu einem Pulver, und all die kleinen Staubkörnchen hatten nichts Eiligeres zu tun, als sich an alles zu heften, was aus dem betreffenden Material bestand, und dort in Form sich schnell ausbreitender Rostflächen zu wuchern. Die Hauptmasse wurde daraufhin zerstrahlt, und zwar so gründlich, daß diese Gefahr ein für allemal gebannt war. Der noch vorhandene Staub sowie die sich immer weiter ausbreitende Rostepedemie dagegen stellten die Klong vor erhebliche Probleme.
    Die Klong waren zweifellos Roboter, die sich ohne Mühe zwei Problemen zur gleichen Zeit widmen konnten: Während sie dem Rost energisch und mit äußerst rabiaten Mitteln zu Leibe rückten, nahmen sie sich die vor, denen sie diese Plage zu verdanken hatten, und binnen kurzer Zeit herrschte offener Krieg zwischen den beiden Robotdynastien. Bei dieser Gelegenheit konnte Belice feststellen, daß die Schatt-Armarong bis an die Zähne bewaffnet waren, auch wenn man ihnen das nicht sofort ansah. Zum Glück besaßen sie auch ausgezeichnete Schutzschirme, denn sonst hätten sie sich binnen kürzester Frist gegenseitig vernichtet.
    Der Anblick der kämpfenden Schatt-Armarong ließ Belice einen großen Teil ihrer Bedenken vergessen. Solche Kämpfer waren genau das, was sie brauchte. Es wurde höchste Zeit, daß sie der Schlacht ein Ende setzte, bevor ihre zukünftigen Hilfstruppen sich ernsthaft schwächen konnten.
    Als das kleine Raumschiff den Klong nahe genug war, schossen von dort sofort die kleinen Fahrzeuge herbei, mit denen schon Lucius und Sycho Bekanntschaft geschlossen hatten. Sie nahmen das weit größere Schiff ebenso mühelos ins Schlepptau, wie sie es bei dem winzigen Beiboot getan hatten, und Belice fürchtete schon, einen Fehler gemacht zu haben. Sie wußte, daß man ihre Leibeigenen nur am Leben gelassen hatte, weil man nicht genau wußte, was man von deren Herrin zu halten hatte. Belice aber konnte sich kaum auf eine Macht im Hintergrund berufen.
    So stieg sie mit sehr gemischten Gefühlen aus der Schleuse - und erlebte eine Überraschung, mit der sie nicht gerechnet hatte. Sie hatte gedacht, daß es zumindest sehr viel Überredungskunst kosten würde, die Roboter zu einem Experiment mit dem Alpha-Programmierer zu überreden, aber sie hatte noch keinen einzigen Ton gesagt, da verkündete einer der aufmarschierten Klong: „Du mußt unser Herr sein. Du hast die vollendete Form."
    Belice war verblüfft. Sie war durchaus davon überzeugt, daß der Roboter die Wahrheit sagte, aber sie fragte sich, was dieses metallene Ding in ihr sah. Seine Äußerung konnte sich unmöglich allein auf die Formen ihres Körpers beziehen, zumal sie einen Raumanzug trug.
    „Wende den Befehlenden Kode an und mache uns zu deinen Ewigen Dienern", fuhr der Klong fort.
    Belice verdrängte alle Fragen. Dieses Eisen mußte man schmieden, solange es heiß war. Sie hob die Hand mit dem Alpha-Programmierer und erklärte: „Bringt mich an eine zentrale Schaltstelle des Systems."
    Obwohl sie entschlossen war, sich durch nichts mehr verblüffen zu lassen, überraschte es sie doch ziemlich, wie sich die Klong förmlich überschlugen in dem Bemühen, ihrer Bitte nachzukommen. Sie wäre noch verwunderter gewesen, wenn sie gewußt hätte, daß der Eifrigste unter ihnen der Erstkonstruierte war, den bisher beim Anblick organischen Lebens sofort Mordgedanken befallen hatten.
    Der Erstkonstruierte hatte das im selben Augenblick vergessen, in dem Belice sichtbar wurde. Er hatte auch einige andere Dinge vergessen, und den anderen Klong ging es wie ihm. Die Intrigen gegen die Parsf waren plötzlich

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