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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tuvvana zur Feindin zu haben.
    »Ich erinnere mich, daß du sagtest, Mago könnte den Sarg präpariert haben«, bemerkte ich. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich schlug mit der Hand auf das Lenkrad. »Verdammt, Silver, das ist es! Mago machte aus dem Sarg eine magische Bombe! Überleg doch mal! Er hat uns auf dem Friedhof alle beisammen! Wir stehen um den Sarg herum, und er läßt diese verdammte Bombe hochgehen. Mit einem einzigen Schlag kann er uns alle treffen. Eine solche Gelegenheit läßt der Schwarzmagier doch nicht ungenützt!«
    »Deine Überlegung hat nur einen kleinen Schönheitsfehler«, sagte Mr. Silver. »Uns greift Mago schon jetzt an!«
    Ich blickte nach vorn, und da stand er…
    Mitten auf der Straße!
    ***
    Reglos stand der Schwarzmagier da. Ich bremste nicht, lenkte den Wagen nicht an Mago vorbei, sondern zog den Rover noch etwas mehr zur Straßenmitte und trat das Gaspedal voll durch. Ich wollte Mago über den Haufen fahren.
    Die Entfernung, die uns trennte, betrug noch etwa 20 Meter, aber sie schrumpfte ungemein schnell.
    Mago hob die Hand, und im selben Moment brannte die Windschutzscheibe. Das gesamte Glas war mit roten Flammen bedeckt.
    Ich konnte nichts mehr sehen.
    »Tu etwas dagegen, Silver!« brüllte ich.
    Der Ex-Dämon versuchte es, aber das Feuer sprach auf seine Magie nicht an. Ich war gezwungen, den Fuß vom Gas zu nehmen und scharf abzubremsen.
    Es wäre unverantwortlich gewesen, nichts zu sehen und weiterzurasen. Der Rover hielt die Spur zuverlässig. Kaum stand das Fahrzeug, da sprangen Mr. Silver und ich auch schon hinaus.
    Mago war nicht mehr zu sehen. Er hatte uns mit einem Unfall ausschalten wollen. Glücklicherweise war ihm das nicht gelungen.
    Mr. Silver rannte bis zur nächsten Straßenecke vor, während ich zwei von meinen drei magischen Silbersternen aus der Tasche holte und gegen die brennende Windschutzscheibe drückte.
    Zischend erloschen die Flammen, aber nur da, wo sie mit den Wurfsternen in Berührung kamen. Ich schob das geweihte Silber über das Glas. Es hatte den Anschein, als würde ich die Frontscheibe säubern, und genaugenommen machte ich das auch. Ich reinigte das Glas von der Magie des schwarzen Feindes.
    Mr. Silver kehrte zurück. »Im Abhauen ist er einsame Spitze!«
    knurrte der Ex-Dämon. »Aber irgendwann einmal wird er nicht schnell genug sein; dann geht es ihm an den dürren Kragen!«
    Wir stiegen ein und setzten die Fahrt fort.
    ***
    Tucker Peckinpah blickte auf die Uhr. »Es hat keinen Sinn, länger zu warten!« sagte er zu Pater Severin. »Tony Ballard und Mr. Silver werden nicht kommen. Fangen Sie an.«
    Die schwarz gekleideten Trauergäste standen vor dem offenen Grab. Eine friedliche Stille beherrschte den Gottesacker. Die Kronen alter, hoher Bäume spendeten Schatten. Es war ein guter Platz für die letzte Ruhestätte. In Zukunft würde Cruv wohl sehr viel Zeit hier verbringen… allein, an Tuvvanas Grab. Alle wußten das, und es stimmte sie traurig.
    Nie mehr würde Tuvvana einen von ihnen mit ihren großen, dunklen, unschuldigen Augen ansehen. Keinem von ihnen würde sie mehr ihr bezauberndes Lächeln schenken. Es war vorbei…
    Cruv würde von nun an allein durchs Leben gehen müssen.
    Zwar würde er die Freunde behalten, aber keiner würde ihm Tuvvana ersetzen können, das war unmöglich.
    Gramgebeugt stand er vor dem weißen Kindersarg, und vor seinem geistigen Auge lief die Erinnerung wie ein Film ab, aber er sah nur die gravierenden Dinge in seinem und Tuvvanas Leben. Wie sie sich auf der Prä-Welt Coor zum erstenmal begegneten, wie sie ihr erstes gemeinsames Glück erfuhren, wie die Wirrnisse sie trennten und einer vom anderen glaubte, er würde nicht mehr leben… Das Wiedersehen, diese große Freude, die sie fast um den Verstand brachte … Danach hatte Cruv seine Freundin mit auf die Erde genommen. Er hatte damals geglaubt, er würde sie in Sicherheit bringen – und nun war sie tot, ermordet von Dämonenhand …
    Pater Severin bekreuzigte sich, faltete die Hände und fing an zu beten.
    ***
    In den Friedhof durfte ich nicht hineinfahren, deshalb parkte ich den Rover draußen, und dann eilten wir zu Fuß durch das große offene Tor. Der weiße Sarg befand sich nicht mehr in der Aufbahrungshalle. Wir liefen einen Kiesweg entlang, sahen zwischen den Bäumen die schwarz gekleidete Trauergemeinde stehen. Nur Pater Severin trug ein weißes Gewand.
    Ich blickte mich ruhelos um, denn ich rechnete damit, daß sich Mago

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