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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ebenfalls hier befand. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er darauf verzichtete, dabei zuzusehen, wie sein magischer Schlag all jene, die ihm feindlich gesinnt waren, dahinraffte.
    Schweratmend erreichten wir unsere Freunde. Vicky Bonney wandte mir ihr ernstes Gesicht zu.
    Niemand ahnte etwas von der drohenden Gefahr.
    Natürlich konnte ich mit meinem Verdacht auch falsch liegen, aber was hätte Mago sonst im Beerdigungsinstitut ›Seelenfrieden‹
    zu suchen gehabt?
    Mr. Silver hatte recht. Es fehlte noch das Tüpfelchen auf dem i.
    Der ganz große Knall!
    Wir mußten ihm zuvorkommen.
    Das hieß, daß wir den weißen Sarg öffnen mußten!
    Wir steckten unsere Freunde mit unserer Unruhe an. Pater Severin unterbrach sich. Tucker Peckinpah musterte uns verwirrt. Mr. Silver drängte Cruv zur Seite. Keiner der Umstehenden konnte sich erklären, was wir zu tun im Begriff waren, und wir nahmen uns nicht die Zeit, es ihnen zu sagen.
    Als Mr. Silver den Kindersarg erreichte, entdeckte ich Mago!
    Er stand zwischen zwei hohen grauen Grabsteinen, legte die Hände trichterförmig an den Mund und schrie ein Wort in der Dämonensprache. Nur ein einziges Wort – aber es hatte verheerende Folgen!
    Das Wort war gewissermaßen der Zündimpuls für die Kraft, die Mago in den weißen Sarg gepackt hatte.
    »Weg! Zurück! Bringt euch in Sicherheit!« schrie ich.
    Mr. Silver startete, aber nicht, um in Deckung zu gehen. Sein Ziel war Mago. Er wollte ihn sich holen.
    Ich packte Vicky Bonney und Jubilee und riß sie mit mir. Um die anderen konnte ich mich nicht kümmern. Ich konnte nur hoffen, daß sie schnell genug wegkamen.
    Die beiden Mädchen landeten mit mir hinter einer hohen Grabeinfassung. Jubilee wollte den Kopf heben. Ich drückte ihn nach unten.
    Unsere Freunde stoben in alle Richtungen davon und suchten hinter Bäumen und Grabsteinen Schutz, während Magos Wort wirkte.
    Die Magie des schwarzen Jägers ließ im Inneren des Sarges ein grelles Gleißen entstehen, das seitlich herausstach. Gleichzeitig stellte der weiße Kindersarg sich auf, und ich dachte, meinen Augen nicht trauen zu können, als ich sah, wie sich der Sarg, in dem sich Tuvvana befand, veränderte.
    Er wurde breiter, wurde rund, war auf einmal kein Sarg mehr, sondern ein großer weißer Totenkopf!
    ***
    Und der riesige magische Schädel verschoß Strahlen.
    Der Sarg war nicht explodiert, wie wir befürchtet hatten. Die Gefahr, die davon ausging, war aber dennoch ungeheuer groß. Ich hatte am eigenen Leib erfahren, was es hieß, von Magos Kraft verstrahlt zu werden, und wenn mich Mr. Silvers Magie nicht wenigstens teilweise geschützt hätte, wäre aus mir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein zweiter Rick Davenport geworden.
    Der große Totenkopf schwebte über dem offenen Grab.
    Eine unheimliche Szene!
    Der Schädel strahlte aus allen Öffnungen, und er drehte sich, um das gesamte Umfeld mit seiner vernichtenden Kraft zu beschicken.
    Es war Tag, und dennoch war das Licht, das aus dem Totenkopf flutete, so grell, daß die Strahlenbündel wie Scheinwerferkegel in der Nacht aussahen. Die tödlichen Lichtzungen leckten auf mich zu.
    Ich nahm den Kopf gedankenschnell nach unten und wartete, bis das Strahlen vorüber war. Als ich wieder ein Auge zu riskieren wagte, fiel mir auf, daß sich der Schein auf Tucker Peckinpah zubewegte. Der Industrielle war gestürzt und lag neben einem eingesunkenen Grabhügel, der ihm so gut wie keinen Schutz bot.
    Mir stockte der Atem.
    Peckinpah war ein Todeskandidat!
    Das begriff auch Cruv, der Leibwächter des Industriellen. Trotz des großen Schmerzes vergaß der Gnom seine Pflicht nicht. Er wollte Peckinpah vor Schaden bewahren, schnellte aus seinem Versteck und hetzte mit seinen kurzen Beinen auf den Industriellen zu.
    Es war Wahnsinn, was er machte, aber er hing nicht mehr an seinem Leben. Er hatte Tuvvana verloren. Sie war sein Leben gewesen.
    Es gab sie nicht mehr. Was also hatte er noch zu verlieren?
    »Cruv!« brüllte ich. »Zurück!« Ich half mit wilden Handzeichen nach. »Z-u-r-ü-c-k!«
    Nach Tuvvana sollte es nicht auch noch ihn erwischen. Tuvvanas Tod hatte uns allen eine schmerzliche Wunde geschlagen. Das reichte!
    Aber Cruv hörte nicht auf mich. Peckinpah war in Gefahr, und der Gnom wollte ihm helfen.
    Ich sprang auf.
    »Tony!« schrie Vicky Bonney.
    »Paß auf Jubilee auf!« schrie ich zurück und öffnete mein Hemd, um an den Dämonendiskus zu kommen.
    Cruv warf sich auf den Industriellen. Er wollte ihn

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