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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Blick. „Opfer", antwortete er. „Menschenopfer."
    Der Luftbus neigte sich leicht zur Seite, und die Terraner suchten nach Halt. In einigen Augenpaaren blitzte Furcht auf; Angst, daß der Luftbus doch noch abstürzen würde, aber dann fing sich der Flugkörper wieder und senkte sich langsam auf den Boden des Talkessels.
    Die Trauben der Mann- und Frauberater spritzten auseinander. Zu Hunderten hüpften und rannten die Androiden auf den Landeplatz des Busses zu.
    Offenbar, sagte sich Rhodan, hatte ihr unerwartetes Erscheinen die Zeremonie unterbrochen.
    Ein kurzer Zeitgewinn. Fieberhaft sann er über eine Möglichkeit nach, den Sooldocks zu Hilfe zu kommen. Er zweifelte keinen Moment daran, daß der Vielarmige Lozzok plante, die Raumfahrer vom Turm in die Tiefe zu stürzen.
    Röchelnd verstummten die altersschwachen Maschinen des Luftbusses. Knisternd und knackend entspannte sich die Gleiterzelle, und in die protestierenden Laute des spröden Materials schnitten die Schreie der Berater. „Armes Sternchen", zischelte die Cheercy. „Sie wollen Sternchen zerreißen."
    Dalishdar preßte seine Sensorzapfen gegen das stumpfgeschmirgelte Kunstglas der Passagierkabine. „Das", fragte er ungläubig, „sollen meine glücklichen Untertanen sein? Mir scheint, die Begeisterung über die Ankunft ihres Königs hat ihnen die Sinne verwirrt," Immer näher kamen die Androiden, eine kreischende, zischelnde Masse, die sich wie eine Sturmflut heranwälzte.
    Kühl löste Nissona Arvenich ihren Kombinationsstrahler von der magnetischen Hüfthalterung und überprüfte die Waffe. Gronnich und Markadir folgten zögernd ihrem Beispiel.
    Rhodan sah gebannt zu, wie ein automatischer Mechanismus die halb verrostete Bugluke öffnete. Das Geschrei der defekten Berater wurde noch lauter.
    Er runzelte die Stirn.
    Was hatte Sternchen noch über Lozzok gesagt? Er wollte Seth-Apophis herbeirufen, damit die deportierten Berater erlöst wurden ... Ein anderes Bild tauchte in seinem Bewußtsein auf - Schovkrodon in der Ratshalle auf Vrugg, wie er sich triumphierend als Seth-Apophis' Bote ausgegeben und die Terraner zu Feinden erklärt hatte.
    Rhodan war mit zwei raschen Schritten bei der Luke und schwang sich nach draußen.
    Der Lärm der Berater mäßigte sich; bald waren nur noch eine Handvoll kreischender Stimmen zu hören, dann verstummten auch sie. Die hüpfende, rennende Menge kam zum Stillstand.
    Der Terraner entspannte sich.
    Sein fremdartiges Aussehen mußte die Androiden verwirren. Trotz des verhüllenden SERUN-Anzugs mußte den Beratern klar sein, daß er kein Sooldock war.
    Behutsam griff er nach dem Translator an seinem Hüftgurt und steuerte den eingebauten Hochleistungslautsprecher voll aus. Der Lautsprecher konnte mit maximal fünfhundert Watt Sinus belastet werden.
    Das mußte genügen.
    Perry Rhodan räusperte sich und schaltete dann das Mikrofon ein.
    Er hob beide Arme. Als er sprach, grollte seine Stimme wie die eines Gottes durch das Tal, wälzte sich die Hänge und die glatte Wand des Rundturms hinauf und wurde erst hoch am Himmel von den Staubwolken verschluckt. „Bernons und Cheercys", rief er, „Seth-Apophis hat euch erhört. Ich bin Perry Rhodan, der Sendbote der großen Mentorin, und ich spreche in ihrem Namen. Und ich sage euch: Nur der, der Erlösung gewährt, wird Erlösung finden. Laßt die Sooldocks frei, Berater. Im Namen von Seth-Apophis, ich befehle es euch."
    Fast bestürzt bemerkte Rhodan, wie seine pompös vorgetragenen, vom Instinkt diktierten Worte durch die bloße Lautstärke an Überzeugungskraft und Eindringlichkeit gewannen.
    Er sah nach oben, zu dem Rundturm hinauf, über dessen Kante sich jetzt Lozzoks Bernonschädel schob. Durch die große Höhe war er nur ein Fleck gegen das Licht des Turmes, aber Lozzoks Ruf war deutlich zu verstehen. „Lobt ihn und gehorcht ihm", schrie der Vielarmige Lozzok. „Er ist der Bote von Seth-Apophis!"
     
    9. Epilog
     
    „Lozzok ist tot. Noch am Morgen hat sich der Androide von .dem Rundturm der Großen Sinne gestürzt, und so werden wir nie erfahren, wie es diesem genialen biotronischen Wesen gelungen ist, das seit Jahrhunderten unbenutzte kosmische Leuchtfeuer in Betrieb zu nehmen.
    Ich habe mich ausführlich mit Carzel Boon, einem der sooldockschen Raumfahrer, unterhalten. Seine Dankbarkeit über die Rettung in letzter Sekunde nahm noch zu, als ich ihm von meiner Begegnung mit Jacyzyr erzählte. Offenbar ist ihm auch Duurn Harbelon gut bekannt.
    Noch ist

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