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1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

Titel: 1133 - Der Mönch mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bäumte sich auf. Seine Hände rutschten von ihren Brüsten ab und klammerten sich an den Schultern fest.
    Sie kamen zugleich.
    Es war wie eine Explosion, die alles mitriß. Nie zuvor hatte Aslan diesen perfekten Orgasmus bei ihr erlebt. Auch er fühlte sich plötzlich so irrsinnig stark, und noch einmal bäumten sich beide Körper auf.
    Sekunden später schluchzte die Frau auf, dann sank sie über ihrem Liebhaber zusammen, der merkte, daß auch er seine Kraft verloren hatte…
    ***
    Neben sich hörte Aslan das Gluckern. Er schaute nicht hin, aber er wußte, daß seine Geliebte dabei war, die Gläser wieder zu füllen. Sie hatte ihm noch einen Schluck versprochen, und an das Versprechen hielt sie sich.
    Der Mönch fühlte sich noch immer wie traumatisiert. Was er hier erlebt hatte, das war der absolute Höhepunkt und konnte nicht mehr gesteigert werden. Der reine Wahnsinn. Ein Flug hinein in Sphären, die einfach nicht zu beschreiben waren.
    Aslan lag noch immer auf dem Rücken. Der Schweiß auf seinem nackten Körper fühlte sich jetzt kühler an. In der Hütte roch es nach ihnen beiden. So kehrte die Wirklichkeit für ihn etappenweise zurück. Er merkte, daß er aus dem tiefen See wieder allmählich auftauchte und die Wirklichkeit um sich herum besser wahrnahm.
    Der wilde Zauber war verflogen. Es kehrten die normalen Gedanken zurück. Damit auch die Furcht, verbunden und verstrickt mit einem sehr schlechten Gewissen.
    Aslan kannte es. Nach jedem Treffen mit seiner Sommerliebe war es so gewesen, und es war ihm auch nicht möglich, gegen sein Gewissen anzukämpfen. Er konnte sich wohl ablenken, das jedoch mußte auch eine andere Person übernehmen.
    Wie seine Sommerliebe.
    Sie hatte zwei Gläser gefüllt. Sie kniete an seiner linken Seite neben dem Lager und reichte ihm ein Glas. Er schaute über ihre Hand hinweg in das lächelnde Gesicht, in dem die Augen funkelten, als wollten sie ihm den Glanz der Sterne näherbringen. Nie hätte Aslan gedacht, so romantisch sein zu können.
    »Trink«, flüsterte sie. »Es wird uns beiden guttun.«
    »Ich danke dir.«
    Sie stießen an. Der Wein schmeckte ihm beinahe noch besser als vor ihrem wilden Liebesspiel. Er war wie Öl, das seine Energie wieder zurückbrachte.
    Die Frau legte sich neben ihn. Das Glas hatte sie auf eine Stelle über ihre Brüste gestellt und hielt es mit einer Hand fest. Beide Körper berührten sich, und er schaute sie von der Seite her an. Mit einer Hand streichelte er ihren Arm.
    »Es war so wunderbar. Es war so anders. Ich habe es niemals zuvor so intensiv gespürt. Mir war, als hätte sich mir ein großes Tor geöffnet, durch das mir eine andere Welt erschlossen wurde. Ich möchte dich nie mehr loslassen. Ich will, daß wir zusammenbleiben, verstehst du? Unseren Weg in der Zukunft gemeinsam gehen und nie mehr voneinander lassen. Ist das zuviel verlangt?«
    Die Frau gab keine Antwort. Sie hob nur ihr Glas etwas an, kippte es dann ihrem Mund entgegen und leerte den Rest des Weins. Es war eine sehr zackige Bewegung gewesen, die den Mönch irritiert hatte. Sie paßte einfach nicht zu ihrer Stimmung, und sie hatte etwas Endgültiges an sich gehabt.
    Seine Furcht stieg. Jetzt drehte sich das schlechte Gewissen auch um sie. »Du sagst nichts?«
    Die Frau schwieg. Sie strich nur einen Teil ihrer Haare aus dem Gesicht zurück.
    »Habe ich vielleicht etwas Falsches gesagt?«
    »Nein, Aslan, das hast du nicht.«
    Es war schon ungewöhnlich, weil ihre Antwort ihn einfach nicht beruhigen konnte. Es mochte am Klang der Stimme gelegen haben, denn er hatte sich verändert.
    »Aber…«
    Tief atmete sie ein, und dieses Geräusch wurde von einem leisen Stöhnen begleitet. »Es ist nur nicht so, wie du denkst«, erklärte sie nach einer Weile.
    »Wie ist es denn?«
    »Tja, das weiß ich auch nicht. Ich kann dir sagen, daß es einfach anders ist.«
    »Das hat mit uns zu tun?«
    »Ja.«
    Auch Aslan trank sein Glas leer.
    Erst als er es weggestellt hatte, traute er sich an die nächste Frage heran.
    »Wenn ich dich so höre, kann ich mir vorstellen, daß du andere Pläne verfolgst als ich. Gut, wir haben uns getroffen. Wir wissen nicht viel voneinander, aber das kann sich ändern.« Er schaute auf eines der beiden Fenster. Es hatte durch das Mondlicht eine gelblichbleiche Aura erhalten, aber der Schein wirkte auf ihn in diesen Augenblicken so kalt wie die Klinge eines Messers, und über seinen Körper rann eine Gänsehaut. Die Minute der Wahrheit und der gleichzeitigen

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