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1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

Titel: 1133 - Der Mönch mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Veränderung war nah.
    Er brauchte nur zuzugreifen, um sie halten zu können.
    »Es war wunderschön mit dir, Aslan. Ja, ich werde mich noch oft daran erinnern.«
    Diese Worte versetzten ihm einen Schock. Sie hatten nach Abschied geklungen, Obwohl er es nicht wollte, drang ein schnell geflüstertes »Nein!« aus seinem Mund.
    »Doch, mein Freund, doch…«
    »Kannst du mir das genauer sagen?« Er stellte die Frage, obwohl er sich vor der Antwort fürchtete.
    »Ja, das möchte ich. Du hast zudem ein Recht, es zu erfahren. Es war unsere letzte gemeinsame Nacht, Aslan. Der Sommer ist vorbei. Es wird kein Treffen mehr zwischen uns geben.«
    »Bitte - nein!« Er richtete sich auf, drehte sich ihr zu und sah sie an.
    »Doch, mein Freund, doch.« Sie hatte den Kopf gedreht, um ihn anschauen zu können.
    Eine Welle strömte in Aslan hoch, die aus reiner Hitze bestand. Er schüttelte wild den Kopf. Er verspürte den Drang, weglaufen zu müssen, aber nur mit ihr. Sie hochreißen und dann verschwinden. Er wollte an ihrer Seite bleiben. Mit seiner Sommerfee hatte er endlich das Glück gefunden.
    Sie ließ es auch nicht zu, daß er sie anfaßte. Sie rollte sich auf die Seite und stand schwungvoll auf.
    Noch einmal stand sie nackt vor ihm. Er schaute sie an, und er wußte, daß sie für ihn immer die Göttin bleiben würde.
    Sie bückte sich und schaute ihn dabei nicht an. Lässig streifte sie das Kleid über. Den Gürtel schlang sie fest, danach strich sie durch ihre Haare.
    »Du solltest dich auch anziehen, Aslan.«
    »Ja, gleich.« Er blieb noch sitzen. »Es ist also eine Abschiedsnacht gewesen?«
    »Soll ich es dir noch deutlicher sagen?«
    »Nein, das brauchst du nicht. Du bist eine eigene Persönlichkeit. Du bist mir keine Rechenschaft schuldig, und du kannst tun uns lassen, was du willst.« Er zog sich an und schaute ihr nicht ins Gesicht. »Eines möchte ich noch wissen. Warum so plötzlich? Warum in dieser Nacht? Hat es damit zu tun, daß sich der Sommer dem Ende zuneigt und wir jetzt schon den ersten Tag im September haben?«
    »Keine Sorge, das sind nur Äußerlichkeiten.«
    »Dann kann ich es nicht begreifen!«
    Sie drehte sich zu ihm um. Die Hände hatte sie in die Seiten gestemmt. Aslan mochte diese Haltung nicht, weil sie so etwas Provokantes an sich hatte.
    »Ich habe mein Ziel erreicht!«
    Auch diese Worte konnten ihm nicht gefallen. Sie klangen einfach zu geschäftsmäßig. »Ein Ziel? Hast du ein Ziel verfolgt?«
    »Ja, die ganze Zeit über.«
    »Und dieser Abschluß…«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. »Diese Nacht war sehr wichtig für mich, denn jetzt bin ich bereit gewesen.«
    »Bereit?« wiederholte er flüsternd. »Wozu denn bereit? Es war nicht unser erstes Zusammensein…«
    »Bereit für das Kind!«
    Es war eine Antwort, die Aslan genau verstanden hatte, die er aber nicht begreifen konnte. Die Frau stand so nahe bei ihm. Dennoch war sie für ihn so weit weg, weil er die Antwort einfach nicht fassen konnte. Er war wie vor den Kopf geschlagen, und spürte den Boden jetzt als Welle unter seinen Füßen.
    »Wie - für ein Kind?«
    »Ich bin in dieser Nacht bereit gewesen, und ich weiß, daß ich von dir ein Kind bekommen werde.«
    »Also doch!«
    »Wie meinst du?«
    Aslan konnte nicht mehr auf der Stelle stehenbleiben. Er ging hin und her, bewegte seine Hand auf und ab. Er flüsterte mit sich selbst und schüttelte den Kopf.
    Die Frau ließ ihn einige Zeit in Ruhe, bevor sie wieder redete. »Es ist so, und es ist auch mein Plan gewesen. Ich wollte ein Kind haben. Ich wollte es auch von dir.« Sie lachte scharf und ätzend. »Es hat alles so wunderbar geklappt.«
    »Ja, hat es«, gab er zu. »In deinem Sinne. Ich kenne das. Ich habe mich damit abgefunden, und dabei kenne ich nicht deinen Namen. Ich weiß nicht, wie die Mutter meines Kindes heißt. Kannst du mir wenigstens… ich meine…«
    »Es ist nicht nötig. Was brauchst du meinen Namen zu kennen? Du kennst mich doch genau genug.«
    »Gehört das nicht dazu?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir werden gleich auseinander gehen. Du nach Norden, ich nach Süden. Und wir werden uns nie mehr wiedersehen, Aslan.«
    »Ich glaube, da irrst du dich!«
    »Warum?«
    »Du bekommst ein Kind von mir. Ich muß mich erst daran gewöhnen, aber ich akzeptiere es, und ich akzeptiere mich auch als Vater, wenn es denn soweit ist. Ich trage Verantwortung, und ich habe ein Recht darauf, dieses Kind zu sehen.«
    »Nein, es gehört mir!«
    »Uns!« rief er. »Und zu gleichen

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