Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und eure Umwelt genauestens zu beobachten und auch die geringste Veränderung an das HQ-Hanse oder ans HQ-LFT zu melden. Wir müssen die Gefahr diesmal früher erkennen als bei den bisherigen Plagen.
    Und sobald wir die Gefahr erkannt haben, muß jeder von uns sich voll dafür einsetzen, sie zu bekämpfen. Keiner darf sich darauf verlassen, daß andere für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen. Selbstverständlich haben Hanse und LFT alle Mittel mobilisiert, um wirksamer als bisher überall auf der Erde eingreifen zu können. Letzten Endes aber werdet ihr selbst darüber entscheiden, ob unsere Zivilisation fortbesteht oder untergehen wird.
    Ich bin ganz sicher, daß Vishna letzten Endes aufgeben muß, wenn wir konsequent danach handeln. Wir sind stärker als sie, denn unsere Kraft kommt aus dem Kosmos selbst, der aus dem Staub explodierender Sterne unsere Erde und unsere Ahnen gebar.
    Dieses Erbe lassen wir uns nicht nehmen. Seid mutig, Freunde!"
    Er blickte mit eindringlichem Ernst in die Aufnahmeoptiken, bis die Geräte ausgeschaltet waren, dann seufzte er und griff nach dem Becher Kaffee, den Galbraith Deighton ihm hinhielt.
    „Warst du nicht ein bißchen zu hart zu ihnen, Bully?" fragte Tifflor, der auf seiner anderen Seite stand.
    Bull zuckte die Schultern.
    „Nein", sagte Deighton. „Eine solche Rede war schon lange fällig."
    „Ich konnte nicht anders", erklärte Bull. „Ich mußte mir das alles einmal von der Seele reden und nicht nur Versprechungen machen, sondern unseren Mitbürgern mal ein bißchen einheizen."
    Der Gefühlsmechaniker lachte leise.
    „Du hast genau den richtigen Ton getroffen. Hier sprach nicht der Stellvertreter Rhodans auf Erden, sondern ihr Mitbürger Bully, der die Probleme mit hochgekrempelten Ärmeln anpackt."
    Er wurde wieder ernst.
    „Ich wollte nur, wir wüßten schon, was diesmal auf uns zukommt. Es ist schon da, sonst wäre das silbrige Leuchten nicht erloschen. Aber bisher hat es noch niemand erkannt."
    „Wir müssen abwarten", meinte Tifflor.
    Bull seufzte.
    „Diesmal wachen außer den Menschen einige Milliarden hochsensibler Sensoren, dennoch habe ich das dumpfe Gefühl, daß die entscheidenden Anzeichen übersehen werden, bis es zu spät ist. Am liebsten würde ich selber hinausgehen, herumlaufen und jeden Stein umdrehen."
    „Und im entscheidenden Augenblick nicht hier sein, um deinen Part zu dirigieren", stellte Tifflor fest. „Vergiß es, Dicker und halte die Stellung! Ich verziehe mich in mein Hauptquartier. Himmelherrgottnochmal! Es wirkt alles so friedlich, und doch wissen wir, daß die Bombe jeden Moment hochgehen muß."
    Beinahe fluchtartig verließ er Bulls Büro.
     
    3.
     
    Eine graugelbe Staubwolke hing über St. Helens, als Muai Nurgowa, in jeder Hand eine voluminöse Reisetasche, den Luftbus verließ, der sie vom Raumhafen Hobart in die Mittelstadt an der Nordostküste Tasmaniens gebracht hatte.
    Die Komponistin und Gen-Philosophin blieb eine Weile auf dem kleinen, von Bäumen umrahmten Platz stehen und beobachtete die Robotgeräte und Menschen, die Trümmer wegräumten und neue Fertigteile auf die alten Fundamente setzten.
    Die letzte Plage hatte auch an diesem schönen Flecken Erde ihre Wunden hinterlassen.
    Muai dachte bei sich, daß die vielen zerstörten Häuser fast ein Segen waren. Sie zwangen die Menschen zu harter körperlicher Arbeit und ließen sie dadurch das Schreckliche, das sie erlebt hatten, leichter überwinden.
    Ein Taxigleiter schwebte heran. Muai winkte ihn fort, dann ging sie zu ihrem Mietgleiter, der unter einem großen Eukalyptusbaum parkte. Sie ließ das Verdeck zurückfahren und setzte sich hinter die Steuerung.
    Das Fahrzeug schüttelte sich, als die Prallfeld-Projektoren aktiviert wurden. Schaukelnd stieg es auf etwa zehn Zentimeter Höhe. Ungerührt schaltete Muai die beiden Triebwerke an, die Luft einsaugten, kalt verdichteten und durch Düsen wieder ausstießen.
    Der Prallfeldgleiter war schon uralt gewesen, als sie ihn beim Staatlichen Fahrzeug- und Geräteverleih gemietet hatte. Seitdem hatte sie ihn kreuz und quer durch die schroffe Bergwelt Tasmaniens gesteuert, ohne einen einzigen Gedanken an eine Wartung zu verschwenden. Das würde sie wahrscheinlich erst dann tun, wenn er seinen Geist völlig aufgab. Doch bei der Robustheit dieser Konstruktion konnten noch ein paar Dutzend Jahre bis zu diesem Zeitpunkt verstreichen.
    Leise vor sich hin summend, steuerte Muai den Gleiter auf die Landstraße nach Launceston, in die

Weitere Kostenlose Bücher