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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Dschungel von beiden Seiten kräftig hineingewachsen war. Sie wäre längst völlig überwuchert - wie zahlreiche Straßen überall auf Terra auch -, wenn in dieser Gegend nicht einige Leute wie Muai lebten, denen es ein Gräuel war, mit Taxigleitern über die schöne Natur zu springen. Sie wollten sich durch die Natur bewegen.
    Die Behörden respektierten solche Ansprüche und sorgten dafür, daß die Landstraßen nicht völlig zuwuchsen.
    Bei Pyengana, einem schönen Kurort, der die letzte Plage unversehrt überstanden hatte, aber von allen Einwohnern und Gästen verlassen worden war, bog Muai auf einen in südlicher Richtung verlaufenden Waldweg ab. Der kühle Schatten großer Bäume nahm sie auf. Muai genoß die Kühle und die Stille.
    Nach einiger Zeit wurde ein Rauschen vernehmbar, das sich allmählich zu einem Donnern und Tosen steigerte. Zehn Minuten später hielt Muai den Gleiter unterhalb der St. Columba Falls an und bewunderte die über zerklüftete Felsstufen rund zweihundert Meter tief herabstürzenden Wassermassen des George River.
    Danach steuerte sie ihr Fahrzeug über eine halbverfallene Steinbrücke und bog fünfhundert Meter weiter auf einen gewundenen Dschungelweg ab.
    Nach einer Viertelstunde senkte sich der Weg in ein kleines Tal, dessen flache Wände terrassiert und mit einer Fülle wildwachsender Blumen bepflanzt waren - bis auf die Rückwand, die aus einer malerisch wirkenden Kalksteinklippe bestand.
    Genau im Mittelpunkt des etwa tausend Quadratmeter großen Talbodens erhob sich auf einer geglätteten Kalksteinplatte ein aus dem Holz der Huon Pines gezimmertes zweistöckiges Haus mit schindelgedecktem steilem Satteldach. Es war von begrünten Pergolen umgeben, und der Boden ringsum trug mehrere Obstbäume und -sträucher und ein paradiesisches Durcheinander von Blütenstauden, einjährigen Blumen und zahlreichen kleinen runden Beeten, auf denen Salate, Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Bohnen, Rüben, Dill und viele Köstlichkeiten mehr wuchsen.
    Eine metallisch schimmernde, leicht erdverkrustete Gestalt, die gerade Wachsbohnen gepflückt hatte, richtete sich auf, als der Gleiter auf seinem Abstellplatz unter einem knorrigen Apfelbaum hielt und winkte mit einem Büschel gelber Bohnen.
    „Julius!" rief Muai gerührt und winkte zurück.
    Julius war ihr HUGOH, ein humanoid geformter Allroundroboter, wie er seit Jahrtausenden mit immer neuen Verbesserungen massenhaft auf Terra gefertigt wurde.
    Sein Name war die Abkürzung seiner ausführlichen Funktionsbezeichnung, die „Hausund Garten- oder Hofroboter" lautete.
    „Kann ich dir irgendwie behilflich sein, Chefin?" erkundigte sich der Roboter.
    „Später!" antwortete Muai. „Pflücke nur erst die Bohnen! Ich gehe schon mal ins Haus."
    Sie stieg aus, griff sich die Reisetaschen von der hinteren Sitzbank und betrat den zum Haus führenden Plattenweg. Genießerisch sog sie den Duft von Thymian und Bohnenkraut ein, die neben dem Hauptweg wuchsen. Voller Vorfreude musterte sie die handspannenlangen Cornichons, die von den an einem zylindrischen Gitter emporgerankten Gurkenpflanzen herabhingen. Heute Abend würde es Butterbrote geben, belegt mit Gurkenscheiben und dick bestreut mit gehackten Zwiebeln.
    Muai war glücklich. Hier, in ihrem kleinen Paradies, vergaß sie die übrige Welt.
    Sie stellte die Taschen im Korridor ab. Den Inhalt würde sie später versorgen. Danach machte sie einen Rundgang durch die Zimmer, der wie üblich in der großen Küche endete. Sie war hervorragend ausgestattet, enthielt aber keinen einzigen Computer.
    Nachdem Muai ein Glas selbsthergestellten Rhabarbermost getrunken hatte, erinnerte sie sich daran, daß sie ihrer Schwester versprochen hatte, sie gleich nach ihrer Ankunft anzurufen.
    Sie ging in den Hausflur, schaltete das Visiphon ein und sagte: „Ich möchte mit Lai sprechen!"
    Der Computer des Visiphons wußte, wer gemeint war und auch, wo Lai sich normalerweise zu bestimmten Zeiten aufhielt.
    Nach einiger Zeit sagte er: „Lai ist leider nicht zu erreichen. Ich versuchte es zuerst in ihrer Wohnung und danach in ihrem Büro im LFT-Hauptquartier. Dort erfuhr ich, daß sie es wegen einer dringend notwendigen Inspektion vor wenigen Minuten verlassen hat. Ich habe eine Bitte um Rückruf hinterlassen."
    „In Ordnung", erwiderte Muai. In diesem Augenblick betrat Julius den Hausflur. Unter dem linken Arm trug er einen Korb voller gelber Wachsbohnen, unter dem rechten einen kleineren Korb, der mit bunten Steinen gefüllt

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