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1182 - Das Element der KÀlte

Titel: 1182 - Das Element der KÀlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du nicht bemerkt, daß wir im Liegen arbeiteten?" fragte er leise. „Du hast uns mit deiner Aufforderung erschreckt. Uns trifft keine Schuld!"
    „Niemand hat euch aufgefordert, zum Arbeiten zu liegen. Ihr solltet euch bücken!"
    Wie er gerade darauf kam, wußte Si'it selbst nicht. Es mochte daran liegen, daß die Putzteufel in ihrer Emsigkeit ihm durch ihre ständige Bückerei aufgefallen waren und er seine Besatzungsmitglieder nun mit derselben Intensität behandelte, wie ES das mit seinen Geschöpfen tat. Er stellte fest, daß Elüf ar und alle anderen erschraken. „Bücken?" echote der Cheffunker. „Den Kopf unter das Rückgrat senken? Bei der Kreatur der Schande, eine solche Haltung ist fürwahr intelligenzlosen Tieren vorbehalten, aber nicht uns!"
    Si'it wäre beinahe in anhaltendes Gelächter ausgebrochen, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Er musterte die Anwesenden der Reihe nach und warf zum Schluß einen vielsagenden Blick zu Gülgany hinüber. Er wechselte übergangslos das Thema.
    „Hattet ihr wenigstens Erfolg? Geht sie weg?"
    Die Blues gaben das Zeichen der Verneinung von sich, und der Kommandant machte augenblicklich ein mißmutiges Gesicht. Seine Sprechöffnung am Übergang vom Hals zum Rumpf zog sich zusammen. „Nein", meldete sich Yütify, die Latoserin. „Die Farbe umgibt das Schiff wie ein Molkexpanzer und ist mit keinem Mittel zu entfernen!"
    „Das gibt es nicht", ächzte Si'it nach einer Weile verbissenen Schweigens. „Womit haben wir Blues das verdient. Warum straft uns die Superintelligenz und überschüttet uns mit solcher Schande?"
    Niemand wußte eine Antwort darauf. Si'it vergaß darüber, was er eigentlich vorgehabt hatte, und winkte Ra-Goofang zu sich. „Wir haben unseren Heimflug also umsonst unterbrochen", stellte er fest. „Dafür haben wir alle eine Belohnung verdient. Du wirst deine Töpfe anheizen und uns das köstlichste Mahl seit dem Jahr 3459 bereiten. Das Rezept jenes damaligen Friedensmahls befindet sich in deinem Küchenspeicher!"
    Er nannte dem Chefkoch den Geheimkode, den nur er selbst kannte, und Ra-Goofang stürmte auf seinen kurzen Beinen hinaus. Si'it war sicher, daß er alles tun würde, um den Kommandanten und die Besatzung zufriedenzustellen.
     
    *
     
    Das Jahr 3459 besaß für die Blues eine ganz eigene Bedeutung. Es war das zweite, einschneidende Datum nach dem 10. Mai 2328, an dem der Friedensvertrag zwischen dem Reich der Blues und dem Vereinten Imperium abgeschlossen worden war. Damals waren die Interessengebiete der beiden expandierenden Völker festgeschrieben worden.
    In diesem Jahr hatten die Blues ihre Bruderkriege endgültig aufgegeben. Das Eindringen der Laren in die Galaxis hatte dann auch die ältesten Fehden vergessen gemacht, und alle Völker hatten sich im Lauf der Jahre geeint, um gegen den übermächtigen Gegner bestehen zu können.
    Schließlich wurde 3580 die GA-VÖK gegründet.
    Heute gehörten die Blues fest zu diesem Völkerverbund, und sie beteiligten sich uneigennütz an allen Aktionen, die nötig waren.
    Die YIRMÜ VANTAZY hatte ihre Teilnahme an einem der GAVÖK-Verbände in der Nähe des Solsystems beendet und kehrte in die Eastside der Galaxis zurück, um dort vom Oberkommando neue Befehle entgegenzunehmen.
    Die Hektik in der Zentrale war teilweise auf diese Absicht zurückzuführen. Erste Funksprüche über die Hyperrelais der GAVÖK eilten dem Schiff voraus, und nochmals empfing man einen Funkspruch, der seinen Ursprung auf Terra hatte und eine Erklärung Tifflors zur abgeschlossenen Rückkehr der Erde beinhaltete. Von Vishnas Wandlung und der Bedeutung des Virenimperiums war die Rede, das das Solsystem als leuchtender Ring senkrecht zur Ebene der Planetenbahnen umgab. Zum ersten Mal erfuhren die Blues Einzelheiten über die Ereignisse, die sich im Grauen Korridor abgespielt hatten. Ihre Pelze richteten sich unwillkürlich auf, und die rosafarbenen Hälse und Tellerköpfe wurden um Nuancen dunkler.
    Nur gut, daß wir nicht dabei waren, dachten sie einhellig.
    Kommandant Si'it klammerte sich an einer Leiste fest, die den Befehlsstand des Schiffsführers von den übrigen Bereichen trennte. Aus aufgerissenen Augen starrte er auf Ra-Goofang, der hereinkam und ihm anklagend eine Schüssel entgegenstreckte. Ein schwärzliches, undefinierbares Etwas lag darin und rauchte und stank fürchterlich. „Sie sind verbrannt", schrillte der Chefkoch und wedelte mit der freien Hand. „Die herrlichen Schleimfüßler-Haxen!"

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