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1185 - Feind der Kosmokraten

Titel: 1185 - Feind der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstreckte und nicht einmal von einem einzigen einsamen Atom gemildert wurde. Er wich den Blumen aus, waren sie doch nichts als eine Täuschung, ein Trugbild, das Gift und Tod verbergen sollte.
    Träumend passierte er die Stufen, die einladenden Stiegen zu den Bereichen unter dem Raum, aber die Einladung galt nicht ihm, und sie würden ihn abweisen, sollte er so kühn sein und versuchen, ihren Stufen zu folgen und die Tiefe zu betreten.
    Er träumte, und die Schimären kamen und gingen, und dann gab es keine Sterne, keine Galaxien, kein Licht, keine Täuschungen mehr.
    Angsterfüllt beendete er seinen Sturz in die kosmische Schlucht, und der Grund empfing ihn mit Wahnsinn, mit Chaos, mit Ungewißheit. Er befand sich in der Negasphäre. In der Negasphäre gab es keine bindenden Naturgesetze, keine Stabilität, keine Kausalität oder Logik. Die Zeit war von diesem Ort geflohen, und der Raum hatte sich entsetzt vor ihm zurückgezogen. Was blieb, war Verdorbenheit.
    Kazzenkatt schaltete seine Sehkraft ab, denn wohin er auch blickte, da gab es nichts, was er begriff oder begreifen wollte. Die Fremdheit der Szenerie drohte ihm den Verstand zu rauben, und er hoffte verzweifelt, daß er bald kommen und ihn richten würde.
    Er - der Herr der Elemente.
    Und der Herr der Elemente kam. In Schrecken gehüllt und mit Gift maskiert, und sein Gesicht war Kazzenkatts Gesicht, seine Stimme war Kazzenkatts Stimme, und dennoch war er etwas anderes.
    Kein Wesen, kein Ding, kein Zustand.
    Derartige Begriffe ergaben in der Negasphäre keinen Sinn, regierte hier doch die Sinnlosigkeit, das Chaos.
    Das Chaos. „Du hast einen Fehler gemacht", sagte der Herr der Elemente, und jedes Wort war ein Todesurteil, jeder Buchstabe eine Folter, jeder Zwischenraum eine Drohung. „Du hast versagt.
    Hybris, Kazzenkatt. Die Hybris der Narren, die bislang von Niederlagen verschont blieben und deshalb in ihrem Wahn glauben, auch in Zukunft siegen zu können. Du hast versagt."
    „Töte mich nicht!" schrie Kazzenkatt. „Ich habe dir das ewige Leben geschenkt", raunte der Herr der Elemente, „damit du mir dienst.
    Und du wirst mir so lange dienen, bis du diese Schuld abgetragen hast. Der Tod ist keine Strafe, Kazzenkatt, nicht für dich, wenn du erneut einen Fehler machst. Der Tod wird dir dann wie eine Gnade erscheinen, wie ein unverdientes Geschenk..."
    „Was soll ich tun?" fragte der Träumer, gefangen im Eis seiner Angst. „Du sollst siegen. Du sollst verhindern, daß die Flamme ihr Ziel erreicht und ihren Zweck erfüllt.
    Du sollst verhindern, daß die Pläne der anderen Seite Erfolg haben, und du sollst die Chronofossilien zerstören, unbrauchbar machen, in deine Gewalt bringen." Der Herr der Elemente schwieg einen Moment, aber sein Schweigen war schlimmer als jede Drohung, die er aussprechen konnte. „Der Dekalog in seiner Gesamtheit muß aktiviert werden. Um in diesem Kampf zu siegen, du Narr, brauchst du die Hilfe aller Elemente."
    „Ich verstehe", stammelte Kazzenkatt. „Du verstehst nichts."
    Stille, folgte, und in der Stille träumte Kazzenkatt, und er flog davon, den Abgrund hinauf, fort von der Negaspähre, fort von dem Grauen, dem Chaos.
    Und dann, als er weit genug von jenem Ort der Sinnentleertheit entfernt war, rief er. „Element der Maske - höre mich!
    Element der Transzendenz - der Träumer braucht dich!
    Element der Zeit - komm zu mir!
    Element des Raumes - deine Dienste werden benötigt!
    Element des Geistes - antworte mir!"
    Danach schwieg er, und ganz zuletzt flüsterte der Träumer in das All hinaus: „Element der Finsternis - halte dich bereit..."
     
    ENDE
     

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