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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Untote die Hand zurück und ließ den Dolch los, der noch immer zwischen den Rippen des Skeletts steckte.
    Die Schlange zischte wieder. Der Untote beachtete sie nicht. Langsam verließ er die Grabkammer. Draußen vor der Tür leuchtete nun Fackelschein. Eine Gruppe von Untoten, in rote Kapuzenhänge gekleidet, wartete. Zwei hatten Fackeln in den Händen, ein Dritter hielt einen Umhang bereit.
    Der Untote, der einmal der Barde Bhairava gewesen war, ging zu ihnen, als würde er gerufen. Ein anderer Untoter zog ihm den Kapuzenumhang über.
    Bhairava sah nun genauso aus wie die anderen Untoten. Er trat in ihre Schar, als hätte er schon immer dazugehört. Mit dröhnendem Widerhall fiel das Tor der Grabkammer zu. Das Zischen der Riesenschlange war nur noch ganz schwach zu vernehmen.
    Die Gruppe der Untoten formierte sich, und die Gestalten mit den roten Kapuzen und Umhängen stiegen die gewundene Treppe hinauf. Sie nahmen jenen mit, der als Mensch Bhairava geheißen hatte und der nun einer der ihren war.

    Unga stöhnte im Schlaf und wälzte sich hin und her. Er knirschte mit den Zähnen und trat gegen den unteren Teil des Bettes.
    Don Chapman war aus dem Schlaf aufgeschreckt und beobachtete ihn.
    Er hütete sich, in die Nähe des Cro Magnon zu kommen. Eine unbedachte Bewegung, ein schlaftrunkener Schlag, und der Zwergmann war nicht mehr.
    Es war drei Uhr morgens. Sie befanden sich im Gasthof und Hotel „Ashoka" in Manmad, Mittelindien. Don Chapman hatte die Nachttischlampe angeknipst. Wegen seiner Länge von zwei Metern schlief Unga quer im Bett.
    Jetzt endlich erwachte er und schaute um sich. Don sah den Ausdruck tiefen Kummers auf seinem Gesicht. Er wußte, wovon Unga geträumt hatte. Drei Tage war es erst her. Die Wunde war noch frisch.
    „Du hast von Manjushri geträumt, Unga", sagte der Zwergmann. „Du mußt darüber hinwegkommen. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Dorian Hunter und die anderen Gefährten vertrauen auf uns."
    Der hünenhafte Cro Magnon antwortete nicht. Zu frisch waren die Traumbilder noch.
    Unga und Don Chapman waren von Dorian Hunter, dem Dämonenkiller, nach Indien geschickt worden, weil auch in diesem Teil der Welt die Janusköpfe wirkten. Dorian und Coco Zamis hatten in Irland zu tun und konnten sich nicht darum kümmern. Unga und Don Chapman waren sofort nach ihrer Ankunft in Bombay in den Kampf zweier Sekten geraten, der Padmas und der Chakras. Als dritte Partei mischten die Dämonen der Schwarzen Familie unter ihrem Anführer, dem Affendämonen Hanuman, mit. Die parapsychisch begabten Padmas standen auf der Seite des Guten; das wußten Unga und Don jetzt; die Chakras aber waren Diener der Janusköpfe.
    Beim Kailasanath-Tempel in Ellora war es zu dramatischen Zwischenfällen gekommen, in deren Verlauf Unga den Affendämonen Hanuman tötete und ein magisches Tor zur Welt der Janusköpfe zusammenbrach. Furchtbare Dinge waren geschehen. Ungas Geliebte, die schöne Inderin Manjushri, die Tochter des Maharadscha von Jaipur, war ums Leben gekommen.
    Unga, der Cro Magnon, der Diener des Hermes Trismegistos, war zehntausend Jahre alt. Er hatte viel gesehen und erlebt in verschiedenen Zeitaltern der Weltgeschichte. Aber der Tod Manjushris schmerzte ihn sehr.
    Don Chapman konnte ihm nicht helfen. Unga mußte selbst damit fertig werden.
    „Schlaf jetzt!" sagte Don Chapman. „Du hast die letzten Tage kaum etwas gegessen. Du brauchst deine Kraft. In wenigen Stunden brechen wir nach Ajanta auf, wo wir Colonel Bixby wiedertreffen sollen. Dort geht etwas vor, und wir werden hektische Tage erleben."
    Unga nickte nur.
    Der dreißig Zentimeter große Don Chapman löschte das Licht mit der Zugschnur über dem Bett und legte sich ans obere Ende unter das Moskitonetz. Er deckte sich mit dem Kopfkissen zu.
    Unga konnte nicht schlafen. Seine Gedanken schweiften zurück, und er nahm Abschied von Manjushri. Der Cro Magnon hatte schon oft Abschied genommen, von vielen Dingen, aber diesmal fiel es ihm schwerer als sonst. Unga wollte die kurze Zeit mit Manjushri als ein schönes Geschenk in seiner Erinnerung behalten, als etwas, was zu schön und zu kostbar gewesen war, um auf dieser Welt von Dauer sein zu können.
    Er war in einen Halbschlaf versunken, als er wieder aufschreckte. Er glaubte, eine flüsternde Stimme zu hören. Leise und eindringlich rief sie in die Dunkelheit des Zimmers hinein.
    Unga hatte zu viel Erfahrung mit magischen Dingen, um so etwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Er hob den

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