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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die letzten Erkenntnisse vor Augen zu führen, die wir gewonnen haben. Perry Rhodans Lebenswerk beispielsweise bestand, wie wir jetzt wissen, darin, Chronofossilien zu erschaffen - und das nur zu dem Zweck, eines Tages Ordobans Endlose Armada an ihnen vorbeizuführen, um die Rückführung von TRIICLE-9 in die Wege zu leiten. Alles war von langer Hand initiiert. Die Kosmokraten haben diesen Weg vorherbestimmt."
    „Das bestreite ich nicht. Aber die Kosmokraten sind nur ein Teil des Kosmos. Auch ihnen wird Initiative abverlangt, ebenso wie denen, die für sie agieren. Sie tun auf ihre Art dasselbe wie du - sie arbeiten auf ein Ziel hin. Ob es so kommt, wie sie es wollen, oder ob durch zufällige Umstände andere Entwicklungen eintreffen, können auch sie nicht beeinflussen. Verstehst du jetzt, was ich meine?"
    „In etwa." Brether fühlte sich plötzlich unbehaglich. „Meine Ziele jedenfalls sind in Erfüllung gegangen, obwohl ich oft nicht wußte, ob ich auf dem richtigen Weg bin."
    Reihumgrün gab ein seltsames Geräusch von sich. Brether kannte es mittlerweile: das Äquivalent eines menschlichen Lachens.
    „Die Leute, die von dir behaupten, daß du dazu neigst, deine Stimmungen zu übertreiben", sagte die Kapselod-Strahl-Frau, „diese Leute haben recht. Die Aussicht, endlich die Erde zu betreten, macht dich melancholisch. Dabei haben wir sie noch lange nicht erreicht," Brether horchte auf. Wollte Reihumgrün Skepsis äußern?
    „Wie meinst du das?" fragte er.
    „Carfeach ist an Bord", erinnerte sie gelassen. .„Und Jen Salik ebenfalls. Wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, hat dieser Umstand eine tiefgreifende Bedeutung. Oder wie erklärst du es dir?"
    Der Betschide schwieg verblüfft. Er mußte sich eingestehen, daß er so weit noch nicht gedacht hatte.
    Carfesch und Jen Salik waren unmittelbar vor dem Aufbruch der Galaktischen Flotte von der BASIS auf die SOL übergewechselt. Welches Motiv hinter diesem Transfer steckte, wußte Brether nicht. Er hatte sich auch nicht die Mühe gemacht, darüber zu spekulieren. Daß man davon ausgehen mußte, es könnten sich möglicherweise weitreichende Entwicklungen abzeichnen, wurde ihm erst jetzt klar.
    „Wie auch immer", meinte Reihumgrün leichthin, als sie keine Antwort erhielt. „Ich denke, wir werden noch einige Überraschungen erleben."
    Brether lehnte sich zurück und stieß die Luft zwischen den Zähnen hervor. Warum war er überhaupt hergekommen? Scoutie hatte eine Freundin besucht und den kleinen Douc natürlich mitgenommen. Er hatte nichts Rechtes mit sich anzufangen gewußt und deshalb beschlossen, die Kapselod-Strahl-Frau zu besuchen. Er war unschlüssig, ob er deswegen zerknirscht oder froh sein sollte. Reihumgrün hatte einen berechtigten Verdacht ausgesprochen. Ihr sicherer Instinkt trog selten.
    Auf einem Bildschirm erschien ein Leuchtsymbol, das den Rücksturz in den Einstein-Raum ankündigte.
    Die vorletzte Flugetappe ging zu Ende. Brether fühlte sich nicht mehr wohl. Der weitere. Lauf der Ereignisse schien ihm plötzlich äußerst ungewiß.
     
    *
     
    An der Spitze der Galaktischen Flotte fiel die SOL ins vierdimensionale Kontinuum zurück. Anders als die übrigen fast 20 000 Einheiten des Verbands, verfügte das Hantelschiff nicht über den modernen Metagrav-Antrieb. Zur Überbrückung größerer Entfernungen war es weiterhin auf den Linearflug angewiesen. Die Abstimmung der einzelnen Reiseetappen mit den restlichen Raumern funktionierte jedoch problemlos.
    Von den Schirmen gleißten die Sterne der galaktischen Westside. Unwillkürlich warf Atlan einen Blick auf die Datumsanzeige: 30. September 427 NGZ. Er musterte die zahlreichen farbigen Punkte, die Taster und Orter zeichneten. Für die Besatzungen der Flotte mußte das Bild der Milchstraße etwas unglaublich Erleichterndes ausstrahlen. Sie hatten viel erlebt und ebensoviel mitgemacht in den vergangenen anderthalb Jahren. Sie waren dem Heerwurm der Endlosen Armada begegnet, sie hatten den Sturz durch die Akausalität des Frostrubins gewagt und waren in den Weiten der Galaxis M82 versprengt worden. Sie hatten den Konflikt mit Seth-Apophis ausgestanden und die Sperren des Loolandre überwunden, und nicht nur einmal waren sie dem Tod näher gewesen als dem Überleben.
    Jetzt kehrten sie heim. Während Perry Rhodan mit der BASIS noch in M82 weilte, um die Reorganisation der Armada zu betreiben und deren Funktionstüchtigkeit wieder herzustellen, befanden sie sich auf dein Weg nach Hause. Ihre

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