1221 - Der Oxtorner und der Admiral
schleichenden Entstofflichung.
Der Träumer weidete sich in ihren Qualen und verhöhnte sie, weil sie sich ihrer Situation und deren Ursache sehr wohl bewußt waren, aber nichts dagegen unternehmen konnten.
Doch Kazzenkatt spürte auch, daß ein fremder Einfluß die Chronodegeneration daran hinderte, Rhodan und den Armadaprinzen endgültig entstofflichen zu lassen. Es war ein Einfluß, der sich nicht greifen ließ, gleichwohl aber immer und überall in der BASIS präsent war.
Die Kosmokraten!
Kazzenkatt begab sich in den Beobachtungsstand der von ihm eingerichteten Mentalkammer. Durch das Temporalperiskop wurden für ihn Taurec und Vishna sichtbar.
Die beiden Kosmokraten waren äußerlich unversehrt, aber sie waren nicht in der Lage, sich aus dem Traumkerker zu befreien. Wie sollten sie auch, wenn ihre Gedanken sich in dem Gedankennetz einer fremden Wesenheit gefangen hatten. Sie würden erst wieder freikommen, wenn dieses Gedankennetz zusammenbrach.
Dennoch waren sie es, die eine endgültige Entstofflichung Rhodans und Nachors verhinderten, denn ihre Gedanken waren trotz ihrer Gefangenschaft in einem psionischen Netz die Gedanken von Kosmokraten, die mit allen Mitteln auf die Erfüllung einer ganz bestimmten Mission präpariert worden waren. Es war die Streustrahlung dieser Gedanken, die verhinderte, daß die Chronodegeneration Rando Iübermächtig wurde.
Eine andere Einstellung des Temporalperiskops zeigte dem Sarlengort einen menschenfaustgroßen, eiförmigen Körper, über dessen Oberfläche unablässig ein Farbenspiel aus dimensional übergeordneten Energien tobte. Es handelte sich nicht um ein Ei im Sinn biologischer Fortpflanzungszellen - und doch war es ein Ei, das ausgebrütet werden könnt? und aus dem dann etwas schlüpfen würde.
Kazzenkatt kicherte hohl, als er die Schaltungen musterte, mit dem sich die Gedankenenergie des Eies überladen ließ, bis es in einer ungeheuerlichen Entladung aus diesem Universum verschwand und die beiden Wesen tötete, die sich in seinen Gedanken verfangen hatten.
Doch bevor Kazzenkatt dazu kam, diese Schaltungen zu aktivieren, gab sein Überwachungsgerät Alarm.
Über den Pedotransmitter im Wulsthangar der BASIS waren zwei Objekte angekommen; ein Oxtorner und ein Okrill.
Der Sarlengort kreischte vor Entsetzen auf, denn zu oft in der Vergangenheit hatten diese beiden Wesen seine Pläne durchkreuzt und seine Erfolge zunichte gemacht. Er fürchtete sie und wußte, daß er ihre Ankunft nicht ignorieren durfte. Solange sie noch lebten, mußte er sich ausschließlich darauf konzentrieren, sie zu jagen.
Er mobilisierte die Besatzung der BASIS und blies zur Jagd auf Stalion Dove und Peruz...
*
Stalion Dove wußte, daß es sinnlos gewesen wäre, die Lage an Bord der BASIS bereinigen zu wollen, ohne zuvor den Einfluß der Chronodegeneration zu beseitigen.
Er hatte deshalb bestimmte Pläne gefaßt.
Sie zerschlugen sich ausnahmslos, kurz nachdem er mit Peruz im Pedotransmitter der BASIS angekommen war. Schon nach wenigen Schritten sahen sie sich von schwerbewaffneten Raumfahrern umstellt und gejagt, Stalion und der Okrill wären verloren gewesen, wenn die Raumfahrer der BASIS nicht psychisch ausgezehrt gewesen wären, ihre Augen brannten zwar vor Haß, aber sie besaßen nicht mehr genügend Kraft, um schnell zu reagieren.
Ihre zahlenmäßige Überlegenheit hätte dennoch das Schicksal des Oxtorners und des Okrills besiegelt - und nicht nur das. Die Ausstrahlung des Haßplasmas auf Rando Ihätte Stalion innerhalb von Sekunden überwältigen müssen.
Das geschah nicht.
Der Oxtorner vermochte es selbst kaum zu fassen, doch er nutzte diesen Umstand ohne Zögern. Es gelang ihm, den Jägern zu entkommen und sich ein Beiboot der BASIS anzueignen, eine Space-Jet. Er startete sie und nahm Kurs auf Rando I.
Als die BASIS weit hinter ihm lag, blickte er den Okrill lange an und meinte dann: „Ich denke, daß ich meine Abschirmung gegen die Haßstrahlung des Plasmas dir zu verdanken habe, Peruz. In dir steckt ein Teil der ÜBSEF-Konstanten aller drei Raumriesen. Das macht dich immun gegen den Haß und schützt auch mich."
Der Okrill sah ihn lange aus seinen pupillenlosen Augen an und schnalzte danach zustimmend.
Stalion lächelte versonnen.
Vor seinem geistigen Auge tauchten die Gesichter von Shivauc und Nauvoac auf, der beiden Wesen, deren geistige Essenz in den Raumriesen weiterlebte und später wahrscheinlich auch die Evolution in den drei Galaxien beeinflussen
Weitere Kostenlose Bücher