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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Daß die Padmas sich auf splittern mußten, war ein schwerer Rückschlag. Es sah so aus, als sollten die Mächte der Finsternis über die des Lichts triumphieren. Aber Unga wollte alles tun und seine ganze Kraft und sein Leben einsetzen, um doch noch eine Wende herbeizuführen.

    Chet MacArthur hatte ab Mitternacht Wache. Zikaden zirpten, und es war drückend heiß. Der Geruch des fauligen Wassers hing über der Umgebung. Große Stechmücken tanzten im Feuerschein. Das Feuer brannte auf dem Vorplatz des Shiva-Tempels. Chet MacArthur schlug mechanisch nach den Stechmücken. Er nahm jeden Tag seine Malariatabletten und war gegen alle möglichen Tropen- und Dschungelkrankheiten geimpft, wie die anderen Expeditionsmitglieder auch.
    Der Ort Ajanta mit seinen Höhlentempeln war nur vierzig Kilometer Luftlinie entfernt, aber diese Gegend hier hatte vielleicht seit Jahren kein Mensch mehr betreten. Und diejenigen, die den Weg zum verlorenen Shiva-Tempel gefunden hatten, waren nicht wiedergekehrt.
    Chet MacArthur dachte an den Fluch, von dem sein Freund Radschendra Bhandri ständig redete. MacArthur glaubte nicht daran. Vielleicht gab es Gefahren; vielleicht sogar außer dem Ungeheuer im grünen See noch ein weiteres; aber jedenfalls nichts, womit ein entschlossener und mutiger Mann, der über Waffen verfügte, nicht fertig werden konnte. Major Chet MacArthur dachte wie ein Soldat und ein Mann, der Übernatürliches nicht anerkannte.
    Das Feuer war heruntergebrannt. Er legte ein paar neue Aste drauf. Dicker Rauch zog über die Schläfer, und zwei husteten.
    Liz Ballard sah unter ihrem Moskitonetz selbst im Schlaf bildhübsch aus. Roger Ballard, ihr Mann, hatte den Arm besitzergreifend über sie gelegt. Er schnarchte leise und blies Whiskyatem in Liz' Richtung, denn nach dem Schock mit den beiden Toten hatte er vor dem Schlafengehen einen kräftigen Zug aus der Flasche genommen.
    Mannen Smith war beim Tempel begraben. An Zakir Zawalarlal, den das Ungeheuer in den See geschleppt hatte, wollte MacArthur lieber nicht denken.
    Silbern stand die Mondsichel über dem Dschungel. Ein paar Sterne blinkten, und der Chor der Tierstimmen war ständig zu vernehmen, ebbte manchmal ab und wurde dann wieder lauter.
    Die Shiva-Statue ging dem Major nicht aus dem Sinn. Hatte sie nun die Stellung der Arme verändert oder nicht? Die Männer hatten nach Einbruch der Dunkelheit nur noch einen flüchtigen Blick in den Tempel geworfen. Selbst der großmäulige Roger Ballard hielt es für besser, bis zum Morgen zu warten. Die Schnellfeuergewehre lagen in Reichweite der Schläfer, und jeder Mann hatte außerdem zwei Dynamitpatronen bei sich.
    MacArthur behielt seine Umgebung scharf im Auge, aber seine Gedanken kreisten ständig um die Shiva-Statue. Er fühlte sich von ihr angezogen, auf geheimnisvolle Weise angelockt. Der Drang in ihm wurde stärker. Aber der kaltblütige Soldat unterdrückte ihn. Ein anderer hätte nachgegeben; er nicht. MacArthur wartete, bis seine Wache um war, bis drei Uhr morgens. Nichts Außergewöhnliches geschah in dieser ganzen Zeit.
    MacArthur weckte schließlich Radschendra Bhandri. Der schlanke Inder gähnte, rieb sich die Augen und setzte sich auf. Im Halbschlaf noch öffnete er die Thermosflasche und schenkte sich einen Becher heißen Kaffee ein. Er trieb ihm den Schweiß aus den Poren - die Unterwäsche und das Khakizeug klebten widerlich an der Haut -, aber er machte ihn wach. Gähnend nahm Bhandri sein Gewehr und ging in die Büsche, um sich zu erleichtern.
    MacArthur wartete, bis er zurückkam.
    „Paß gut auf!" sagte er. „Ich glaube nicht, daß dieses Biest im See weit vom Wasser weggeht, aber man kann nie wissen. Wenn du etwas Verdächtiges siehst, schießt du erst und siehst es dir dann genauer an, klar?"
    „Klar, Chet."
    „Ich will noch einen Blick in den Tempel werfen, bevor ich mich für die restlichen drei Stunden aufs Ohr lege. Diese verdammten Moskitobiester fressen uns alle noch auf. Das sind die schlimmsten Ungeheuer hier."
    „Was willst du denn im Tempel? Sei vorsichtig, ja? Denk an Shivas Fluch!"
    „Du mit deinem Fluch. Ich denke, ihr Mediziner seid nicht abergläubisch?"
    „Wir wissen aber, daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die unsere Wissenschaft nicht erfassen kann."
    MacArthur brummte etwas Unverständliches und ging zum Tempel. Er hatte die Stablampe am Gürtel hängen und schaltete sie nun ein. Der starke Lichtstrahl durchschnitt die Dunkelheit.
    MacArthur trat durch das

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