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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hängende Moskitonetz zurück, zog die Schuhe aus, öffnete den Gürtel und schlüpfte in den Schlafsack aus Synthetikgewebe. Es war eine Faser, die die Körperwärme ableitete, so daß in man nicht so sehr schwitzte in der Tropennacht.
    MacArthur legte sein Gewehr und die Lampe zurecht und streckte sich bequem aus. Die anderen beobachteten ihn.
    „Na", sagte der Major, „wollt ihr hier einen Stehkonvent abhalten?"
    Er schloß die Augen.
    „Er muß es schließlich wissen, ob im Tempel etwas war oder nicht", sagte Roger Ballard und gähnte. „Ich lege mich auch wieder schlafen. Halt die Augen offen, Radsch! Wenn dir etwas verdächtig vorkommt… "
    „Schieß sofort! Ja, ja. Wollen wir denn nicht im Tempel nachsehen?"
    Ballard gähnte wieder. „Wozu? Chet ist schließlich gerade herausgekommen und hat gesagt, daß alles in Ordnung ist. Sieh doch selber nach, wenn du meinst!"
    Edward Derby hatte auch keine Lust, einen Blick in den Tempel zu werfen, der ihm nicht geheuer vorkam. Schließlich legten alle sich wieder in ihre Schlafsäcke, außer Radschendra Bhandri, dem Wachposten.
    Er stocherte im Feuer herum und dachte an das Ungeheuer in dem grünen See und den Fluch Shivas. Es war ihm unverständlich, wie die anderen so ruhig sein konnten, obwohl es schon zwei Todesfälle gegeben hatte und mit Chet MacArthur auch irgend etwas vorgefallen war. Die Schätze, die sie im Tempel vermuteten, mußten ihnen den Kopf verdreht haben. Radschendra Bhandri wollte jedoch allein nicht umkehren und den schwierigen und gefahrvollen Marsch durch den Dschungel wagen; und er mochte Liz Ballard nicht im Stich lassen, die er ebenso leidenschaftlich wie hoffnungslos liebte.

    Die hundert Padmas verließen den Höhlentempel nacheinander. Jede Gruppe bekam ein paar Minuten Vorsprung. Die Pdama-Sadhu tauchten im Dschungel unter, der wie eine grüne Wand vor dem felsigen Berghang stand.
    Die neunundzwanzig Höhleneingänge waren auf einem Streifen von sechshundert Metern Länge in den Fels geschlagen. Alle Höhlenkloster und Tempelhöhlen, jetzt nur noch Kultstätten und Touristenattraktionen, zeigten kunstvolle Steinmetzarbeiten und im Innern Fresken. Eine hohe Felsklippe überragte die Tempelhöhlen. Die meisten Höhleneingänge befanden sich bei einem großen Plateau, auf dem ein Gasthaus und etliche Buden standen. Jener Höhlentempel, in dem die Padmas ihren Stützpunkt hatten, lag abseits. Sein Eingang befand sich im Dschungel am Berghang und konnte vom Plateau aus nicht eingesehen werden.
    Unga und Reena gehörten zu den letzten, die den Höhlentempel verließen. Sie sollten sich zu einer vergessenen Kultstätte begeben, einem Shiva-Tempel, der vierzig Kilometer von Ajanta entfernt im Dschungel lag. Dort befand sich eine Grotte, nur eingeweihten Padma-Anhängern bekannt. Diese Grotte hatte eine magische Kraft. Von ihr aus konnte man zum Lotosgeborenen Bodhisattwa gelangen. Es gab bestimmte Regeln für die Geistreise zum großen Padma. Eine Teleportation oder Ortsversetzung durch die Kraft des Geistes ließ sich nicht von jedem Ort aus durchführen. Zum großen Padma konnte man nur von bestimmten Punkten aus gelangen.
    Unga und Reena liefen vom Höhleneingang mit den Reliefs und fleckigen Fresken auf den schmalen Dschungelpfad zu. Es war Nachmittag, und der Novembermonsun blies vom Land her. Er ließ das Blut in den Adern prickeln, versetzte Gesunde in einen leichten euphorischen Zustand und machte den Kranken mit Kreislauf- und Atembeschwerden zu schaffen.
    Unga fühlte sich tatendurstig wie schon lange nicht mehr; trotzdem überlegte er kühl und nüchtern. „Was ist mit Colonel Bixby?" fragte er Reena, die neben ihm unter den hohen Urwaldbäumen herlief. Kennt er die magische Grotte?"
    „Er kennt sie", antwortete das Mädchen, das ebensowenig wie Unga wußte, daß Bixby-Ravana nicht mehr unter den Lebenden weilte.
    „Hoffentlich hat er sie dann nicht an die Chakras verraten", meinte Unga. „Ich will nicht in eine Falle rennen."
    „Ich auch nicht. Wir müssen eben vorsichtig sein. Der Erhabene, der aus dem Lotos geboren ist, braucht unsere Hilfe, und wir brauchen ihn. Die Kraft des Padma soll die Welt retten vor dem Bösen und den Mächten der Finsternis. Alle Menschen sollen frei und glücklich sein, keiner soll den anderen unterdrücken oder ausbeuten. Die Kraft des Geistes und Padma sollen sie alle vereinen."
    Unga antwortete nichts. Reena, seine Führerin, bog nun auf einen schattigen Weg ab. Es roch nach der üppigen

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