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123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

Titel: 123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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tauchte nun wieder auf.
    Sie trafen
sich alle auf dem Korridor draußen.
    Auch das
Dienstmädchen und ihr Begleiter waren nicht fündig geworden, und beide äußerten
ebenfalls den Verdacht, daß sie einem Scherz aufgesessen wären.
    Hier unten in
der Finsternis zwischen den kahlen, klobigen Mauern gab es noch tausend
Versteckmöglichkeiten. Aber niemand hatte Lust, die Suche fortzusetzen.
    Unverrichteter
Dinge traten sie den Rückweg an.
    Der erste
Schreck war verflogen, und Renate Schimansky war nun selbst überzeugt davon,
daß alles ein makabres Spiel war, daß Brian Mandell einen Geheimgang benutzt
hatte und längst nach oben in den Festsaal zurückgekehrt war.
    Dort hatten
sich die Gäste, die Mandells >Anfall< miterlebt hatten, längst wieder
beruhigt.
    Die Gespräche
waren wieder in Gang gekommen. Die Stelle, an der Brian Mandell sein Glas hatte
fallen lassen, war von der Lache und Glassplittern gesäubert.
    Renate
Schimansky ertappte sich dabei, daß ihr der Gedanke gekommen war, die rote
Flüssigkeit aus dem Glas des Werbemanagers zu überprüfen. Sie wollte den Finger
hineintupfen und davon kosten.
    Aber alle
Spuren des Zwischenfalls waren beseitigt.
    Es wurde
weiterhin viel getrunken, und schnell kam eine leichtlebige Stimmung auf, in
der niemand mehr nach Brian Mandell fragte.
    Renate Schimansky
nippte an ihrem Glas. Der Rotwein darin mutete ihr nach der scheußlichen
Bemerkung des Amerikaners seltsam an. Aber er schmeckte auf keinen Fall nach
Blut, wie Mandell behauptet hatte.
    Die Deutsche
war eine der wenigen Personen, die sich an diesem Abend mit dem Trinken
zurückhielten.
    Sie hielt
Ausschau nach Brian Mandell, sah in verschiedenen Zimmern nach und achtete auf
die Menschen, die plaudernd beisammenstanden. Mandell war jedoch nirgends zu
erblicken.
    »Sie sollten
sich keine Sorgen machen«, wurde sie plötzlich von der Seite her angesprochen.
Reginald T. Broumsburg stand neben ihr und hielt ein frisch gefülltes Glas in
der Hand. »Mandell kommt manchmal auf die verrücktesten Ideen. Seine spontanen
Einfalle sind es, die ich so mag und die typisch sind für ihn und seine Firma.
Die Leute dort haben etwas auf dem Kasten, glauben Sie mir.
    Es sollte
mich nicht wundern, wenn er das Spiel, als Einleitung inszeniert hat - und
heute um Mitternacht vielleicht verkleidet in einem rot-schwarzen Umhang
irgendwo in Schloß Kalenko auftaucht und von sich behauptet, der leibhaftige
Graf Dracula zu sein, weil er mit dessen Blut infiziert worden sei.«
     
    ●
     
    Die beiden
jungen Burschen waren kaum wahrzunehmen.
    Sie nutzten
die dunkle Nacht, um näher an das Schloß heran zu pirschen, in dem so viele
Gäste weilten. Im Dorf unten war die Ankunft der vielen Fremden verfolgt und
kommentiert worden. Janosz war neunzehn und Sohn des Wirtes, der die
Dorfwirtschaft sein eigen nannte. Sztefan war Janosz’ Begleiter und neugierig
wie er.
    Sie wollten
sich die tollen Autos und vor allem die Menschen aus der Nähe ansehen. Sie
kannten beide jeden Fußbreit Boden. Als Kinder hatten sie hier oft Verstecken
gespielt, und auch der verrufene Ort mit der Ruine war ihnen vertraut. Trotz
des Verbotes ihrer Eltern waren sie in Löcher und Schächte geschlüpft, hatten
Mauern überwunden und abenteuerliche Touren durch düstere Verliese hinter sich.
    »Wir waren
seit Jahren nicht mehr hier«, flüsterte der hagere junge Wirtssohn seinem
Freund zu, und man merkte ihm die Erregung an, die ihn gepackt hielt. »Aber mir
ist’s als wäre es erst gestern gewesen, seitdem wir die Mauern überwunden und
dicht beieinander bleibend durch den lichtlosen Geheimstollen ins Innere der
Schloßruine vorgedrungen sind.«
    Sztefan nagte
an der Unterlippe und kraulte sich im Nacken, in den tief hinab sein lockiges,
rot-blondes Haar wuchs. »Oh ja, ich erinnere mich nur zu gut. Vor allem an die
Ängste, die ich dabei ausgestanden habe, wenn du dich entgegen unserer
Abmachung doch von mir entferntest und dich in einem Mauerloch oder hinter
einem Vorsprung verstecktest und dich mucksmäuschenstill verhieltest. Mann,
manchmal hab ich geglaubt, ich würde vor Angst sterben.«
    Sie hatten
vom Dorf aus zunächst den normalen Weg zum Schloß genommen und sahen von weitem
hinter vielen Fenstern die Kerzenbeleuchtung. Ohne Schwierigkeit wäre es ihnen
gelungen, bis zum Hof zu gelangen und vielleicht sogar ins Schloß.
    Aber das
nützte ihnen nichts.
    Sie wollten
durch >ihren< Geheimgang ins Innere gelangen.
    Janosz hatte
sich einen Scherz

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