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1231 - Unternehmen Thermoschild

Titel: 1231 - Unternehmen Thermoschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Nur ein Beobachter, der mit den Sternkonstellationen in diesem Teil der Milchstraße vertraut war, hätte ohne technische Hilfsmittel Rückschlüsse auf die neue Position ziehen können.
    Meysenhart suchte nach der blauen Riesensonne Verth, doch wenn sich die SYZZEL tatsächlich mit einem Sprung ins Zentrum des Chronofossils Eastside katapultiert hatte, dann mußte sie Lichtwochen vom Verth-System entfernt sein. Zu weit, als daß die blauweiße Sonne aus dem Gewimmel der Sterne hervorstach.
    „Was ist?" fragte der Nachrichtenmann.
    Taurec, der wieder seinen seltsamen Silberanzug aus dem Arsenal der SYZZEL trug, reagierte nicht.
    „Wo sind wir?" Meysenhart fluchte und trat neben die Kontrollpyramide.
    Taurec hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht war ausdruckslos. Wahrscheinlich kommunizierte er wieder auf mentalem Weg mit der Pyramide. Von Vishna war nichts zu sehen. Sofort nach dem Start von der BASIS war sie im Innern der SYZZEL verschwunden und hatte seitdem die Plattform nicht mehr betreten.
    Meysenhart fluchte wieder.
    Er hatte sich den Flug mit der SYZZEL ein wenig abwechslungsreicher vorgestellt.
    Niemand kümmerte sich um ihn, seit Stunden trieben sie durch den interstellaren Leerraum, und der Einsatz der absoluten Bewegung war die erste Veränderung überhaupt.
    Plötzlich öffnete Taurec die Augen und sah Meysenhart an. „Die Flotte der Eisigen hat soeben das Verth-System erreicht", sagte er leise.
    „Und wo sind wir?" Meysenhart fuhr unter dem aggressiven Klang seiner eigenen Stimme zusammen. Fast entschuldigend fügte er hinzu: „Das Warten zerrt an meinen Nerven."
    „Das Warten ist beendet", erwiderte Taurec. „Wir schreiten zur Tat."
    Lautlos tauchte Vishna an Meysenharts Seite auf. Wie Taurec trug sie jetzt einen silbernen, engen Schutzanzug, über dessen Material Meysenhart nur Vermutungen anstellen konnte. In der rechten Hand hielt sie eine armlange Spirale, die entfernt an einen Tauchsieder erinnerte, allerdings leuchtete sie in einem kalten weißen Licht.
    „Fertig?" fragte Taurec.
    Vishna nickte.
    „Von mir aus kann es losgehen", knurrte Meysenhart in bemühter Schnoddrigkeit. „Ich brenne darauf, meine gute alte KISCH wiederzusehen."
    Und die Sterne erloschen, um im gleichen Atemzug wieder aufzuflammen.
    Abrupt wurde die Kuppel über der Plattform undurchsichtig. Dann verwandelte sie sich in einen einzigen Bildschirm. Meysenhart fröstelte unwillkürlich, als er die Schiffe sah. Zuerst waren sie nur stecknadelkopfgroße Lichtpunkte in der Finsternis des interstellaren Raums und von den unzähligen Fixsternen nur dadurch unterscheidbar, daß sie sich bewegten.
    Binnen Sekunden wurden die Lichtpunkte größer und entpuppten sich als weit auseinandergezogener Flottenverband.
    In dem Verband waren die bizarren Fragmentkonstruktionen der Posbis ebenso vertreten wie die walzenförmigen Typen, die von den Springern und Überschweren gebaut wurden; hier die charakteristischen Diskusschiffe der Blues, Kugelraumer der LFT und der ehemaligen terranischen Kolonien; dort ein mächtiges Schlachtschiff der Maahks, eine Karracke der Kosmischen Hanse, ein halbes Dutzend Einheiten von unterschiedlichster Form und Größe, deren einzige Gemeinsamkeit die angeflanschten Kästen der Goon-Blöcke waren... Und an der Spitze dieser zusammengewürfelten Flotte - klein im Vergleich zu den meisten Schiffen - ein terranischer Flottentender vom Typ TERMIT.
    „Die KISCH!" stieß Krohn Meysenhart hervor.
    Sein Atem ging schnell; sein Herz pochte wild in seiner Brust.
    Er sah das Eis, das die Tenderplattform und die am Bug angeflanschte Sechzigmeterkugel verkrustete. Er sah Rauhreif auf den stählernen Hüllen der anderen Schiffe in verschnörkelten Mustern wuchern; Flechten aus tiefgekühltem Kristall, die Ikonen eines Eisheiligen, vom Permafrost auf das Metall gemalt. In gespenstischer Stille glitten die Schiffe der Eisigen Schar durch den interstellaren Raum, Verth entgegen, die blauweiß in kosmischer Ferne flammte, der wartenden Flotte der Blues entgegen.
    Nebel legte sich über die Kuppel, dann wurde das Bild wieder klar.
    Die hundert Schiffe der Eisigen waren auf Stecknadelkopfgröße geschrumpft. Quälend langsam krochen sie durch das All, und auf der gegenüberliegenden Seite, wie ein Mückenschwarm, leuchteten die Reflexe der gatasischen Einheiten.
    Hyperfunkaktivität.
    Auf allen gebräuchlichen Frequenzen wurden die Eisigen aufgefordert, ihren Flug zu unterbrechen. Zwitschernde Stimmen warnten

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