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1232 - Anschlag auf Gatas

Titel: 1232 - Anschlag auf Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kryophysikalische Komponente des Frosts bewirkte, daß alles organische Leben, das in den Einflußbereich der Eisigen geriet, selbst Vereiste. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Vorgang verlief, hing davon ab, mit welcher Intensität der Psychofrost zur Wirkung gelangte. Wie man durch Auswertung der bisher gesammelten Daten ermittelt hatte, genügte bereits eine Gruppierung von fünf Eisigen, um eine Psychofrost-Aura mit einem Wirkungsradius von 1000 Metern zu erzeugen.
    Aber nicht nur organisches Leben wurde durch den Psychofrost gefährdet. Der Sondeneinsatz in der Umgebung von Chort hatte bewiesen, daß auch Roboter dem kryophysikalischen Einfluß zum Opfer fielen. Das heißt: Die Eisige Schar war unangreifbar. Man hatte bis vor kurzem noch mit ihr kommunizieren können. Es hatte Hoffnung gegeben, daß man den Eisigen würde klarmachen können, sie seien in einem Irrtum befangen, wenn sie glaubten, die Völker der Milchstraße seien ihre Gegner. Aber jetzt, seit die Mächte des Chaos die Kontrolle über die Eisige Schar übernommen hatten, gab es keine Verbindung mehr. Die einzige Chance lag in dem Plan, den Taurec entwickelt hatte. Tormsen Vary würde nach Chort zurückkehren und sich bemühen, den Einfluß des Dekalogs von innen her zu untergraben.
    Perry gönnte sich eine ausgedehnte Massage, nachdem er das Bad beendet hatte, und sodann einen kleinen, aber auserlesenen Imbiß. Fünf bis sechs Stunden Ruhe würden ihm gut tun, sagte er sich und war im Begriff, sich zur Ruhe zu legen, als Gesil das gemeinsame Quartier betrat.
    Im Lauf der Zeit hatte er gelernt, die Nuancen ihrer Stimmung auf Anhieb zu erkennen.
    Sie erschien ihm bedrückt. Aus der kleinen Automatküche, in der sie sich ein Getränk zapfte, rief sie ihm zu: „Die SYZZEL ist angekommen."
    „Gut", sagte er. „Die JOANNA auch?"
    Sie antwortete erst„ als sie mit dem Becher in der Hand durch die Tür des Küchenraums trat.
    „Ja, die JOANNA auch", sagte sie mit seltsamer Betonung. „Warum fragst du?"
    „Weil Yling Reece eine Entdeckung von besonderer Wichtigkeit gemacht hat, über die sie Geoffry Waringer so rasch wie möglich informieren will", antwortete er und empfand eine nach seiner Ansicht durchaus ungerechtfertigte Verlegenheit. „Ich wollte wissen, wie Geoffry darauf reagierte."
    Sie nippte an ihrem Becher.
    „Ich weiß es nicht", sagte sie zögernd. „Um Geoffry und die Besatzung der JOANNA habe ich mich nicht gekümmert."
    „Du hast Vishna gesehen?" fragte er und war froh, die Rede auf ein anderes Thema bringen zu können.
    „Ja."
    Er ließ ihr Zeit, ein paar weitere Schlucke des Getränks zu sich zu nehmen. Er brauchte die zusätzlichen Sekunden, um seine Frage so unverfänglich wie möglich zu formulieren.
    Aber schließlich kam doch nichts anderes heraus als: „Was empfindest du Vishna gegenüber?"
    Sie sah ihn an. Ihre Augen waren groß und dunkel. Mein Gott, ist sie schön, schoß es ihm durch den Sinn.
    „Respekt", sagte sie und hob ein wenig die Schultern. „Verehrung Vielleicht. Ich weiß es nicht."
    Erstellte keine weitere Frage. Eine Zeitlang später fügte Gesil hinzu: „Schließlich ist sie eine Kosmokratin, nicht wahr?"
    Er ließ es dabei bewenden. Es gab. hier, vermutete er, ein Geheimnis. Aber jetzt war nicht der Augenblick, tiefer zu schürfen.
     
    *
     
    „Yling Reece", sagte der Robot.
    Geoffry Waringer, soeben in seine Kabine zurückgekehrt, straffte sich unwillkürlich.
    „Laß sie rein", sagte er.
    Yling trug die lindgrüne Standarduniform der Flotte. Da das Tragen der Uniform zumindest in der Sektion Wissenschaft nicht „zur Vorschrift gehörte, hatte Geoffry sich schon des öfteren überlegt, ob er ihr nicht raten solle, etwas Kleidsameres zu tragen. Aber immer, wenn er zu einer entsprechenden Äußerung hatte ansetzen wollen, war ihm im letzten Augenblick die Courage ausgegangen.
    „Hello, Greeneyes", sagte er vertraulich.
    Sie lächelte ihm freundlich zu und setzte sich unaufgefordert in einen der beiden Sessel, die vor seinem Arbeitstisch standen.
    „Es geht", sagte sie.
    Es war in den vergangenen Tagen, während er sich an Bord der SYZZEL befand, so viel auf ihn eingestürmt, daß er sich im ersten Augenblick nicht erinnern konnte, wovon sie sprach.
    „Was geht?" wollte er wissen.
    Sie war ganz sachliche Wissenschaftlerin. Daß er sich an den Auftrag, den er ihr erteilt hatte, nicht mehr erinnern konnte, schien sie nicht zu berühren.
    „Die gezielte Anzapfung bestimmter Universen ist

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