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1232 - Anschlag auf Gatas

Titel: 1232 - Anschlag auf Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Eisigen geworden war, bedurfte er weder Atemluft noch Nahrung. Seine Körpertemperatur entsprach dem absoluten Nullpunkt der Minuswelt und betrug mithin -961 Grad Celsius. Das Temperaturgefälle gegenüber seiner Umgebung befähigte ihn, Wärmeenergie in beliebiger Menge aufzunehmen, so daß er auf die konventionelle Art der Energieversorgung durch Proviant und Sauerstoff nicht mehr angewiesen war.
    Shtelp hatte sich in einem Raum von der Größe eines mittleren Saales eingerichtet. Aus Materialien, die früher dort gelagert haben mochten, hatte er sich durch Behandlung mit Variosekret ein umfangreiches Mobiliar geschaffen. Es sah richtig heimelig aus in der Unterkunft, die Shtelp für sich beschlagnahmt hatte. Es entsprach der Mentalität der Margenanen, daß sie die Bequemlichkeit suchten. Infolge ihrer erstaunlichen Verwandlungsfähigkeit gab es fast keinen Gegner, den sie ernsthaft zu fürchten brauchten. Wenn es um ihren körperlichen Komfort ging, bemächtigten sie sich ohne Rücksicht auf Eigentumsverhältnisse allen Materials, das ihnen in die Quere kam, behandelten es mit Variosekret und formten daraus die Dinge, die sie zur Wahrung ihres persönlichen Bequemlichkeitsstandards brauchten.
    „Shtelp, ich brauche dich", sprach Kazzenkatts Mentalstimme.
    Der Margenan, der es sich soeben auf einem diwanähnlichen Möbelstück bequem gemacht hatte, fuhr in die Höhe.
    „Ich höre", stieß er hervor.
    „Du bist eine der fähigsten Masken." Es war immer gut, wenn man ihnen schmeichelte, bevor man einen schwierigen Auftrag erteilte. „Ich möchte, daß du die Gestalt des Etruskers Tormsen Vary annimmst und dich unter die Eisigen begibst, um ihren Anführer zu spielen."
    „Oh, das ist schwierig", protestierte Shtelp. „Woher soll ich wissen..."
    „Ich habe alle Daten, die du für den Anfang brauchst", fiel ihm Kazzenkatt ins Wort.
    Darauf mußte man bei Margenanen gefaßt sein: Sie protestierten immer, wenn man sie aus ihrer Bequemlichkeit aufschreckte. „Ich übertrage sie dir im Anschluß an dieses Gespräch. Laß mich dir kurz erklären, was du für mich zu tun hast: Tormsen Vary ist verschwunden. Die Eisigen haben die Möglichkeit, ihren Anführer wiederzubekommen, wenn sie mit ihrer Flotte in den intergalaktischen Leerraum aufbrechen und ihn dort abholen. Das darf nicht geschehen. Im Leerraum wären sie sicher vor dem Schmerzimpuls, der von Gatas ausgeht, und vor der Wärmestrahlung der galaktischen Sonnen. Wenn du in der Rolle Tormsen Varys unter ihnen auftauchst, werden sie keinen Grund mehr sehen, in den Leerraum zu fliegen."
    „Aber..."
    „Warte, das ist noch nicht alles. Du wirst, nachdem sie dich als ihren Anführer akzeptiert haben, deinen gesamten Einfluß geltend machen, die Eisigen zu einem Angriff auf das Verth-System zu motivieren. Das Chronofossil muß deaktiviert werden."
    „Ich weiß nicht, ob das alles im Rahmen meiner Fähigkeiten liegt", erwiderte Shtelp zaghaft.
    „Ich kenne deine Fähigkeiten", sagte Kazzenkatt hart. „Es wird dir ein leichtes sein, die Eisigen zu täuschen. Nicht umsonst habe ich mir gerade dich ausgesucht."
    „Es ist zu bedenken ..."
    „Ich sage dir, was zu bedenken ist!" fiel Kazzenkatt dem furchtsamen Margenanen ärgerlich in die Parade. „Wenn du nicht sofort tust, was ich dir auftrage, dann sorge ich dafür, daß alle Welt dich in deinem Originalkörper zu sehen bekommt."
    „Oh, tu das nicht!" flehte Shtelp. „Ich gehorche, ich gehorche..."
    Kazzenkatt war befriedigt. Shtelp würde handeln, wie ihm befohlen war. Die Drohung, einen Margenanen in seine ursprüngliche Gestalt zurückzuverwandeln, hatte noch niemals ihre Wirkung verfehlt. Dabei spielte es keine Rolle, daß eine solche Möglichkeit Kazzenkatt überhaupt nicht zur Verfügung stand. Er war das Element der Lenkung. Sie glaubten blindlings alles, was er sagte.
     
    *
     
    Shtelp verwandelte sich in Tormsen Vary. Er tauchte aus den Tiefen des Eisplaneten auf und erklärte den verwunderten Eisigen, daß er sich eine Zeitlang in die Einsamkeit zurückgezogen habe, um die Lage seines Volkes zu überdenken. In langen Stunden der Meditation habe er Kräfte gesammelt und anschließend wichtige Erkenntnisse gewonnen, die den Kurs und die Strategie der Eisigen Schar von nun an bestimmen sollten.
    Kazzenkatt verfolgte all dies mit großer Aufmerksamkeit. Shtelp, in Tormsen Varys Rolle, wurde von den Eisigen mit Begeisterung empfangen - allerdings nicht ganz so enthusiastisch, wie das Element der

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