Wilkesmann, U: Schrot statt Schrott:
Einleitung
Das Frühstück mit dem frischen Korn ist ein zentraler Punkt im Leben jedes Vollwertlers. Es ist meist das Erste, mit dem sich „Normalos“ für die Vollwert begeistern lassen, weil es innerhalb kurzer Zeit einen deutlichen Energieschub verleiht. Es ist auch das, von dem viele sagen „Egal, wie ich es mit Vollwert halte — das Frühstück werde ich immer beibehalten“. Dr. Max Otto Bruker hat eine Grundform für dieses Frischkorngericht vorgegeben, das schmackhaft ist und alles beinhaltet, was wir zum Start in einen energiereichen Tag brauchen. Warum also jetzt ein Buch mit 365 verschiedenen Möglichkeiten?
Weil es eben alles in der Theorie einfacher ist als in der Praxis. Nicht jeder verträgt am Anfang die brukersche Variante (weil Reste von konventioneller Ernährung die Vollwert unverträglich machen können), nicht jeder mag es so und gerade Kinder und Jugendliche knatschen gerne und verweigern das Frühstück, weil sie den „Pamp“ nicht schon wieder essen wollen. Auch wer auf dem Weg zur Vollwerternährung ist oder wer sich schon länger vollwertigernährt, seufzt irgendwann und denkt „Jaja, es mag ja gesund sein — aber immer dasselbe. Irgendwie öde.“
Vollwert in wenigen Worten
Nicht jeder, der dieses Buch in die Hand nimmt, ist schon mit den Begriffen der vollwertigen Ernährung vertraut. Wunderbar erklärt hat dies Dr. Max O. Bruker in seinem Buch „Unsere Nahrung, unser Schicksal“ (emu Verlag). Hier daher nur wenige Wort zum besseren Verständnis:
Die vollwertige Ernährung fußt auf dem berühmten Satz des Ernährungsforschers W. Kollath, dass die Nahrung so natürlich wie möglich sein soll. Daraus hat dann Dr. Bruker die vier „Ja‘s“ und die vier „Nein‘s“ abgeleitet, mit denen sich die Vollwertkost charakterisieren lässt:
Nein:
Industriezucker (d.h. alle industriell verarbeiteten Süßstoffe: weißer Zucker, Dicksäfte, Ahornsirup, Rohrzucker)
Auszugsmehl (Mehl ohne die Bestandteile des vollen Korns)
Industriefette (Margarine, erhitzte Öle, gehärtete Fette) und
Säfte (gilt besonders für empfindliche Menschen)
Ja: (jeden Tag)
Frischkorngericht (darum geht es in diesem Buch)
Vollkornbrot
Frischkost (frisches Obst und Gemüse) und
gesunde Fette (Butter, Sahne, kaltgepresste native Öle)
Zentraler Punkt des Frischkorngerichts sind drei Esslöffel Getreide, die am besten geschrotet und eingeweicht werden. So erhält unser Körper viel Vitamin B und reichlich andere Vitalstoffe.
Die Rezepte
Wenn Sie sich einige Rezepte durchlesen, werden Sie sich sagen: „Ach du je, diese ganzen Zutaten, wie soll ich die besorgen? Und überhaupt mag ich kein süßes Frühstück.“ Natürlich können Sie versuchen, sich 365 Tage lang exakt an dieses Buch zu halten. Genauso gut kann es Ihnen jedoch einfach als Anregung für Ihre eigenen Ideen und als Beweis dafür dienen, dass auch das Frischkorngericht sehr abwechslungsreich sein kann, und zwar sowohl für die Augen als auch für den Gaumen.
Ich habe mich im Übrigen für die Bezeichnung Frischkorngericht entschieden. Die von den „Brukerianern“ bevorzugte Benennung als Frischkornbrei finde ich eher abstoßend. „Frischkorn - müsli“ wird in abgelehnt, weil der eine oder andere das dann mit einem Fertigmüsli (mit Zucker) verwechseln könnte. Der Logik kann ich nicht folgen — denn dann kann ich Frischkornbrei ebenfalls mit einem Brei aus der Tüte verwechseln. Die Bezeichnung Frischkorngericht bevorzuge ich auch deshalb, weil dann auch nicht sofort die Assoziation „süß“ auftaucht. Häufig wird nämlich vergessen, dass wir bei der Auswahl unseres Frischkorngerichtes auch herzhafte Varianten einschließen können und auch frei sind, es mittags oder abends zu essen. Wichtig ist: Einmal am Tag essen wir ein Frischkorngericht. Und ich denke, dass in diesem Buch jeder etwas finden kann, was ihm schmeckt. Gleichzeitig hoffe ich, dass es Ihre Phantasie angeregt, selbst Dinge zu schaffen und Geschmacksvarianten und Dekorationen auszuprobieren.
Wert habe ich außerdem darauf gelegt, dass auch eilige Leser sofort ein Rezept nacharbeiten können. Das heißt, manche Formulierungen tauchen immer wieder auf.
Ich habe genau über ein Jahr alle diese Frühstücke hergestellt und protokolliert. Das hat zur Folge, dass identische Arbeitsvorgänge vielleicht auch einmal anders beschrieben sind. Und es hat noch eine Konsequenz: Die aufgeführten Geräte sind nicht verpflichtend! Gerade der Thermomix, der nun wirklich nicht
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