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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweite Stimme. „Die Strukturöffnung ist stabil. Du kannst einfahren."
    Die Wanne ruckte an. Über der gläsernen Kanzel wurde es sekundenlang dunkel, als das Fahrzeug die dicke Mauer passierte. Die zweite Stimme meldete sich von neuem.
    „Vorwerk drei ist dein Ziel, Ragoposch. Es stehen Arbeiter bereit, die Fracht zu entladen.
    Was hast du an Bord? Laß es mich sehen."
    „Haben wir das Schirmfeld hinter uns?" fragte Ernst Ellert mit unterdrückter Stimme.
    „Längst", antwortete Ragoposch.
    „Mit wem sprichst du da?" erkundigte sich die Stimme mißtrauisch. „Zeigst du mir deine Ladung? Als Beauftragter für Sicherheit habe ich ein Recht, sie zu sehen."
    „Landen", zischte Ellert. „Alle Luken auf!"
    Ragoposch mochte seine Zweifel haben, wer der wirkliche Tormsen Vary sei. Aber er wußte zwei Dutzend Waffen in seinem Rücken, und die bionische Komponente seines Bewußtseins riet ihm, kein unnötiges Risiko einzugehen. Zum zweitenmal binnen weniger Sekunden setzte die Wanne auf, diesmal mit einem kräftigen Ruck und einem dumpfen Knall. Ein helles Summen war zu hören, als die Luken sich öffneten.
    „Das ist Verrat!" schrie der Sicherheitsbeauftragte. „Was hast du geladen, Ragoposch?
    Oh, ich sehe sie. Schlagt Alarm ..."
    Mehr hörte Ernst Ellert nicht. Als einer der ersten schwang er sich durch eine offene Luke. Vor ihm lag der weite Hof, der die Mauer der Festung von den vordersten Gebäuden trennte. Er wußte wohl, wo sein Ziel lag, aber er hütete sich, geradewegs darauf zuzusteuern. Er prägte sich den kleinen, würfelförmigen Bau, der wie eingequetscht zwischen zwei größeren Gebäuden lag, genau ein. Er würde ihn aus jeder Perspektive wiedererkennen müssen. Wenn die Entscheidung fiel, kam es auf jede Sekunde an.
    Er vektorierte das Gravo-Pak in Richtung eines der Vorwerke. Er sah sich um und musterte seine kleine Streitmacht. Es wunderte ihn, Ragoposch zu sehen. Die unverkennbare Gestalt des Piloten, die einem verbeulten Zylinder ähnelte, bewegte sich in der Nachhut der Truppe. Aber letzten Endes war es verständlich, daß der Posbi sich den Angreifern angeschlossen hatte. Von dem Beauftragten für Sicherheit, der ihn für einen Verräter hielt, hatte er nichts Gutes zu erwarten.
    Sie erreichten das Vorwerk in wenigen Sekunden. Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Es gab zwei Eingänge, einen großen, portalähnlichen und eine anspruchslose Tür herkömmlicher Dimension. Über Funk verständigte sich Ernst Ellert mit seinen Truppen.
    Die Gruppe teilte sich. Es blieb keine Zeit, nach einem Öffnungsmechanismus zu suchen.
    Die Blaster traten in Tätigkeit. Beide Eingänge wurden niedergebrannt. Graublauer Qualm wallte auf und schlug sich binnen Sekunden als schmieriger Ruß auf dem reif überzogenen Boden nieder. Ellert war der erste, der sich der geschwärzten Öffnung näherte. Er hatte den Helm geschlossen und das Schirmfeld seines SERUNS aktiviert.
    Diese Vorsicht erwies sich als angebracht. Der scharf gebündelte Blasterstrahl, der ihm entgegenraste, hinterließ im Vakuum der Eiswelt keine Spur. Aber als er mit dem IV-Schirm in Wechselwirkung trat, erzeugte er ein spektakuläres Feuerwerk, das den Metamorpher für Sekunden in bunte, lodernde Flammen hüllte.
    Augenblicklich war im Helmempfänger eine Stimme zu hören.
    „Stellt euer Feuer ein! Hört auf mit dem Unsinn! Wir haben euch etwas zu erklären, Ragoposch und ich."
    Ernst Ellert war, als man ihn unter Feuer nahm, unwillkürlich zurückgewichen. Erstaunt sah er sich um. In seiner Nähe schwebten Schult und Ragoposch, der Pilot. Sie verhielten unmittelbar vor der rußgeschwärzten Öffnung. Von drinnen fiel kein Schuß mehr. Statt dessen war im Helmfunk eine Stimme zu hören.
    „Bleibt, wo ihr seid. Und laßt uns eure Geschichte hören."
    Ellert atmete auf. Der Anfang war gemacht. Vielleicht würde es nicht nötig sein, Fort Nevis im Sturm zu nehmen.
     
    *
     
    „Was soll das heißen. Ich kann das Material nicht erhalten?" begehrte Shtelp auf.
    „Es ist nicht angekommen, Herr", antwortete der zwölfflächige Kommunikationsspezialist. „Ragoposch hat es nicht gebracht. Statt dessen hat er eine Horde von Revolutionären in die Festung geschleppt."
    Shtelp erschrak zutiefst. Augenblicklich erschien in seiner Vorstellung ein Bild dessen, den er während der vergangenen Stunden aus seinen Gedanken verdrängt hatte: Tormsen Vary.
    „Was für Revolutionäre?" fragte er hastig. „Wo sind sie? Was tun sie?"
    „Es ist ein gemischter

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