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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maske ersetzt, den vier Posbis Elemente des Krieges aufgepflanzt. Es wäre Tormsen Vary um ein Haar an den Kragen gegangen, als er nach der Landung auf Chort die Festung zu betreten versuchte. Nur Ernst Ellerts blitzschneller Reaktion hatte er es zu verdanken, daß die Maske rechtzeitig unschädlich gemacht und die vier Kriegselemente zerstört worden waren. Gemeinsam hatten sie den echten Delaidot aus seinem Gefängnis befreit.
    Ellert musterte des Tefroders reifbedecktes Gesicht. Es wirkte ausdruckslos. Delaidot hatte den Blick nach unten in die Schlucht gerichtet, wo die fünf Posbis inzwischen Aufstellung genommen hatten. Unsinn, dachte Ellert. Er will nur helfen.
    „Also, dann komm", sagte er.
    Delaidot trug eine schwere, flugfähige Raummontur. Sie schwebten über die Reihe der scharfgratigen Felsen hinweg und senkten sich in den Hohlweg hinab. Die Posbis waren weisungsgemäß in Deckung gegangen. Nur einer lag mitten auf dem Weg. Er sah aus, als wäre er havariert, und das war in der Tat der Eindruck, den Ellert zu erwecken beabsichtigte. Der Körper des Posbis bestand aus einer Halbkugel mit einem aufgesetzten, schief und unsymmetrisch nach oben ragenden Kegel. In den Kegel eingearbeitet waren die Linsensysteme des Gesichtssinns.
    Ernst Ellert landete unmittelbar neben dem vermeintlichen Wrack.
    „Alles in Ordnung, Schult?" fragte er.
    „Könnte nicht besser sein", antwortete der Posbi. „Hast du es bei dir?"
    Statt einer Antwort griff Ellert in eine der unergründlichen Taschen seines SERUNS und brachte ein Gebilde zum Vorschein, das aussah wie ein silberner Krebs mit zwölf spinnendürren Beinen und einem faustgroßen Rumpf. Es war der leblose Körper eines Elements des Krieges. Wer nicht genau hinsah, dem entging das winzige Loch, das der Nadelstrahl eines Blasters in den Rumpf gefressen und mit dem er das Leben des Kriegers ausgelöscht hatte. Das Element war eines der vielen, die sich Tormsen Vary und seiner Truppe während des Marsches durch die Unterwelt entgegengestellt hatten und unschädlich gemacht worden waren. Die meisten waren verdampft oder zerschmolzen.
    Dieses hier hatte seine ursprüngliche Form bewahrt, und daraus gedachte Ernst Ellert einen Vorteil zu schlagen.
    Behutsam setzte er Schult den silbernen Krebs auf die Kante, die der schräge Kegel mit der ebenen Schnittfläche der Halbkugel bildete.
    „Das sollte sie überzeugen", sagte er.
    „Wollen wir's hoffen", antwortete Schult. „Was passiert jetzt?"
    „Du spielst tot, und wir warten", sagte Ellert grimmig.
    Delaidot winkte ihm zu. Der Tefroder hatte eine Nische in der frostüberzogenen Felswand gefunden, die nach beiden Seiten vorzügliche Deckung bot. Ernst Ellert schritt darauf zu.
    Das Problem war, daß er nicht wußte, wie lange sie zu warten haben würden.
     
    *
     
    Es war sein Plan gewesen. „Anstatt uns von der Maske jagen zu lassen", hatte er zu Tormsen Vary gesagt, „greifen wir sie an." Der Ertruser war sofort darauf eingegangen. Es hatten nur noch die Einzelheiten festgelegt werden müssen. Jetzt aber, als Ernst Ellert neben Delaidot in der Felsnische stand, war er seiner Sache nicht mehr so sicher. Würde es wirklich so einfach sein, die Maske zu überwältigen?
    Delaidots Blick hing an dem Multifunktionsgerät, das er sich um den Unterarm geschnallt hatte.
    „Etwas kommt", sagte er.
    Ellert beugte sich nach vorne und spähte den Hohlweg hinab. Er sah ein altmodisches Gefährt, das die Form einer Wanne hatte. Über der Wanne wölbte sich die transparente Hülle der Glassitkanzel. Das Fahrzeug war ein wenig über zehn Meter lang. Es faßte vielleicht dreißig Passagiere von durchschnittlicher Größe, mehr auf keinen Fall. Als es näher kam, wurde durch den Kanzelaufbau hindurch der Posbi sichtbar, der am Steuer saß. Die Wanne bewegte sich fünf Meter über dem Boden. Ihr Ziel war eindeutig Fort Nevis - und das allein war wichtig.
    „Schult", sagte Ernst Ellert.
    „Schon gesehen", antwortete der Roboter, der nach wie vor den Leblosen spielte.
    Die Wanne hätte mühelos an Schult vorbei- oder über ihn hinwegfliegen können. Aber der Posbi am Steuer gewahrte das Element des Krieges, das an der Körperoberfläche seines scheinbar deaktivierten Artgenossen haftete. Es war inzwischen bekannt, daß die Maske und ihre Mitarbeiter die Eisigen dazu ermahnt hatten, Respekt vor den Elementen des Dekalogs zu empfinden. Darauf eben beruhte Ernst Ellerts Plan. Er sah mit Befriedigung, wie das wannenförmige Fahrzeug sich

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