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1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Platz zu nehmen und setzte sich auf den Probandenstuhl. „Ich kenne deine Probleme, darum bin ich hier.
    Dir soll bei ihrer Bewältigung geholfen werden. Es scheint in der Tat, daß du der Situation nicht mehr gewachsen bist."
    Ärger stieg in Leo auf. Das hatte er schon gerne, wenn man ihm Schnüffler vom Amt schickte und ihm in seine Arbeit dreinpfuschen wollte. Er hatte den zuständigen Stellen schon öfter seine Meinung gesagt, aber man versuchte es immer wieder.
    „Ganz im Gegenteil", behauptete er. „Wir kommen hier sehr gut mit unseren Mitteln zurecht. Frag die Kinder, die können dir eine deutliche Antwort geben. Du kannst auch die Protokolle der Pädis abberufen..."
    „Nicht doch", fiel sie ihm sanft ins Wort und brachte ihn damit sofort zum Verstummen.
    Sie war für einen Moment wieder Anne und Iris und hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner Mutter, Leo wich ihrem Blick aus, auch wenn sie es als Unhöflichkeit auffassen mochte. Mit gleichbleibend sanfter, aber nichtsdestotrotz eindringlicher Stimme fuhr sie fort.
    „Ich bin nicht gekommen, um deinen Kindergarten mit Bürokratismus zu infizieren. Auch ich strebe einfache, lebensnahe und menschliche Lösungen an. Ich glaube, eine solche habe ich dir anzubieten."
    „Was willst du eigentlich?" wollte er wissen. „Ist das keine Inspektion?"
    „Es ist ein freundschaftlicher Besuch", sagte Belice. „Man könnte sagen, daß ich in inoffizieller Funktion hier bin, beinahe privat Ich habe gewissermaßen ein persönliches Anliegen."
    „Persönliches wird sofort behandelt, Amtliches kann Jahre dauern." Leo grinste, kam sich nach diesem Ausspruch aber reichlich albern vor. Diese Frau! Er fand einfach nicht die passenden Worte, um in der zu ihr passenden Sprache zu reden. Er fühlte sich klein und unscheinbar.
    „Du hast einen unter deinen Zöglingen, der als Vollwaise gilt", sagte Belice. „Nun haben wir herausgefunden, daß dieser Zögling gar nicht verwaist ist. Es hat sich eine Person gemeldet, die in sehr engem Verwandtschaftsverhältnis zu diesem Zögling steht. Das ist eindeutig bewiesen."
    „Das freut mich", sagte Leo. „Um welchen meiner Schützlinge geht es? Und in welchem Verwandtschaftsverhältnis steht die betreffende Person zu ihm?"
    „Es sind Geschwister."
    „Der Nachweis dafür dürfte sich leicht erbringen lassen. In diesem Fall..."
    „Die Angelegenheit ist, fürchte ich, doch etwas komplizierter", unterbrach ihn Belice wieder. „Ich strebe eine unbürokratische Lösung an, die sich nicht endlos lange hinzieht.
    Die beiden Geschwister sollen schnellstmöglich zueinandergeführt werden. Ihr Verwandtschaftsverhältnis ist einwandfrei bewiesen. Nur gibt es keinerlei Dokumente, die das belegen. Ich hoffe dennoch, daß du keine Schwierigkeiten machen wirst. Kannst du mir das versprechen, Leonard Frood?"
    Er paßte einen Augenblick nicht auf, kreuzte ihren Blick und wurde von ihren unergründlichen Augen fixierte.
    „Wenn diejenige Person in deinen Kindergarten kommt und ihre Wünsche äußert, dann wirst du ihr keine Schwierigkeiten machen, Leonard Frood. Das ist nur zum Besten aller Beteiligten. Du darfst nicht trennen, was höhere Mächte zusammengefügt haben. Denke daran, wenn es soweit ist, Leonard Frood."
    Belice ging. Und als sie .fort war, fragte sich Leo, ob er das wirklich erlebt hatte, oder ob er es sich nicht nur eingebildet hatte. Was wollte diese Beamtin, die so gar nicht wie eine Bürokratin ausgesehen und auch nicht so geredet hatte? Und von welcher Behörde, zum Teufel, war sie geschickt worden?
    Als Leo das vorangegangene Gespräch noch einmal überdachte, blieb nichts als ein großes Fragezeichen zurück.
     
    *
     
    DER WARNER III: Und alle Sterne erlöschen.
    3. Akt.
    ... wird die Riege der Unsterblichen allmählich unruhig, denn die Alten können die Wurzel des Ärgernisses nicht finden. Und laßt es euch gesagt sein, ihr vitalen alten Männer: Ihr werdet mich, den WARNER, nicht finden. Denn ich bin nicht dort, wo ihr mich vermutet Und ihr könnt alle euch bekannten Orte durchsuchen, das Unterste zu oberst kehren, denn ich bin an keinem dieser Orte. Und ich bin nicht der, für den ihr mich haltet.
    Ich bin überhaupt keine Person, kein Individuum, nicht der Sprecher irgendeiner Macht, nicht Knecht einer herrschenden Obrigkeit.
    Ich, der WARNER, bin nur ein Potential, eine Idee, wenn man so will, darum bin ich für euch nicht greifbar. Mich gibt es eigentlich gar nicht - und doch bin ich in jedem von euch.
    Bei

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