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1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heute gut mit uns. Hoffentlich sorgen sie aber zu Weihnachten für Schnee."
    „Wenn es nicht anders geht, bringe ich ihn euch und spiele den Weihnachtsmann dazu", sagte er.
    „Du bist herzlichst zur Weihnachtsfeier eingeladen", bot ihm Anne an.
    „Ein alter Knochen wie ich würde euch die Stimmung nur verderben." Er war dennoch gerührt, wo feierte man das Weihnachtsfest noch auf die traditionelle Art? „Sonst alles in Ordnung bei euch?"
    „Klar, ich halte meine Rasselbande schon zusammen. Komm doch auf einen Happen vorbei."
    Nosh nahm die Einladung dankend an und flog den Schweber zum Campingplatz am Rand des Reservats. Er mochte Leo und Anne, die sehr viel Verständnis für ihre Zöglinge aufbrachten, und er mochte ihre Schmuddelkinder, die, wenn manchmal auch bis zur Unerträglichkeit unerzogen, etwas hatten, was man bei anderen ihres Alters nicht mehr fand: eine natürliche, erfrischende Kindlichkeit.
    Er verstand nur nicht ganz, was Leo und Anne mit ihren Ausflügen, Picknicks und Camps unter primitivsten Voraussetzungen bezweckten. Sie hatten es ihm gesagt: sie wollten erreichen, daß sich ihre Zöglinge auch unter extremen Umständen und ohne die Hilfe aufwendiger technischer Hilfsmittel in der freien Natur zurechtfinden konnten. Er verstand es dennoch nicht. Wozu war das auf einer rundum hochtechnisierten Erde schon gut?
    „Ich für meinen Teil, werde nicht mein Leben lang auf Terra bleiben", hatte ihm Leo erklärt und damit vermutlich gemeint, daß es seine Schützlinge irgendwann auch von hier fortziehen würde. Nosh war vermutlich schon zu alt, um solche Träume verstehen zu können, aber unter den jüngeren Generationen der Terraner gab es viele, die solches Fernweh hatten. Und jetzt wollte man ihnen die Endlose Armada vorenthalten!
    Nosh landete den Schweber und legte die wenigen Meter zum Zeltplatz zu Fuß zurück.
    Auf halbem Weg kam ihm Anne entgegengestürzt und berichtete ihm aufgeregt, daß ein Mädchen namens Grieda entführt worden sei. Ihre Schwester Nina wollte ganz deutlich gesehen haben, daß jemand sie gewaltsam aus dem Camp geschafft hatte.
    „Grieda und Nina, sind das nicht die schrecklichen Zwillinge?" erinnerte sich Nosh, die beiden Epsalergören hatten ihm schon mal einen Streich gespielt. Einen solchen vermutete er auch hinter dieser „Entführungsgeschichte". Dennoch alarmierte er mittels des entsprechenden Kodes seine Roboter und leitete eine ausgedehnte Suchaktion ein.
    Aber auch nach einer Stunde hatten sie noch keine Spur von Grieda gefunden, obwohl eine Epsalerin von vierzehn nicht so leicht zu übersehen war.
    Nosh ließ seine Roboter tiefer ins Reservat ausschwärmen, allmählich auf das Schlimmste gefaßt. Er selbst suchte die nähere Umgebung ab, obwohl das eigentlich sinnlos war. Er tat es nur aus Feigheit vor Anne, denn er war kein guter Tröster.
    Und da stand Grieda plötzlich vor ihm. Ein quadratischer Schrank von einem Mädchen.
    „Was machst du für ein Gesicht, Noshi?" rief sie unbekümmert. „Hat Nina wieder mal einen Stechmückenschwarm in der Kabine deines Schwebers untergebracht?"
    „Wo warst du?" fragte er streng. „Wir haben überall nach dir gesucht."
    „Ich habe mich mit einer Freundin unterhalten."
    „Das erzähle mal Anne."
    Aber das Epsalergör blieb auch Anne gegenüber dabei, sich mit einer „Freundin" unterhalten zu haben.
    „Wenn es keines von unseren Mädchen war, warum bezeichnest du sie dann als Freundin?" fragte Anne mit offensichtlichem Unglauben.
    „Es war so eine Vertrautheit zwischen uns... sie gab mir das Gefühl, meine Freundin zu sein. Obwohl sie viel älter war."
    „Wie alt?"
    „Uralt eben. Eine Erwachsene, bestimmt jenseits der Dreißig."
    „Wie hieß sie?"
    „Weiß nicht, ist doch egal."
    „Wie sah sie aus?"
    „Wie eine Terranerin halt aussieht. Du würdest sie gewiß als hübsch bezeichnen, Nosh als attraktiv."
    Nosh dachte an die Begegnung mit der Unbekannten.
    „Sah sie vielleicht so aus..." Er wollte eine Beschreibung der Unbekannten geben, stellte aber plötzlich bestürzt fest, daß er sich an ihr Aussehen nicht erinnern konnte. Zumindest konnte er kein Merkmal nennen, das imstande gewesen wäre, sie zu charakterisieren.
    Nosh nahm Anne beiseite.
    „Ich glaube, das Gör sagt die Wahrheit", flüsterte er ihr zu und berichtete ihr dann von seiner seltsamen Begegnung im Reservat. Er gestand, daß es ihm so ergangen sei wie Grieda, daß er eine eigenartige Vertrautheit verspürt hätte, ungemein von dieser Frau

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