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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Der Erzdämon und der Anführer der Janusköpfe standen einander lauernd gegenüber. Sie konnten sich durch die wie zu Glas erstarrte Luft und die milchigen Nebelschwaden sehen, waren sich zum Greifen nahe - und doch war einer für den anderen unerreichbar.
    Was Luguri auch anstellte, er konnte den Januskopf, der sich Chakravartin nannte, nicht in seine Gewalt bringen. Das versetzte ihn in Wut, und er reagierte sich an dem zur Bewußtlosigkeit erstarrten Tiger in seinen Klauen ab.
    „Das Spiel ist aus, Chakravartin'', schrie der Erzdämon. „Ergib dich mir, dann werde ich gnädig sein mit dir und den Deinen!"
    Das Knochengesicht des Januskopfes zeigte keine Regung, nur um sein drahtiges Haupthaar bildete sich eine leuchtende Aura. Und er gab einen schaurigen Laut von sich, der Luguri wie höhnisches Gelächter in den Spitzohren klang.
    „Ich bin stark und mächtig wie ehedem", erwiderte der Januskopf und versuchte, einen Weg durch die gläsern wirkende Atmosphäre zu finden. Doch das gelang ihm nicht. „Wenn einer kapitulieren muß, dann bist du es. Du fühlst dich nur stark, weil du dich im Schutze deiner dämonischen Bastarde in Sicherheit wähnst. An deiner Stelle würde ich mich jedoch nicht auf sie verlassen. Sie sind nur allzu verwundbar."
    Die Dämonen heulten in unbändiger Wut auf. Der Januskopf, der sich nach dem indischen Gott Chakravartin nannte, sah, wie sich eine der Gestalten in ein Raubtier verwandelte und sich zum Sprung duckte. Doch er tat so, als hätte er nichts davon bemerkt. Als der Tiermensch ihn ansprang, packte er ihn blitzschnell unterhalb des Kopfes und wirbelte seinen behaarten Tierkörper herum.
    Der Tiermensch schrie vor Haß und Schmerz auf, denn in den Fängen des Januskopfes war er völlig hilflos.
    Dann war ein Krachen von Knochen zu hören. Der Raubtierschädel des Tiermenschen drehte sich mit einem Ruck um hundertachtzig Grad herum, so daß sein Gesicht auf dem Rücken saß. Chakravartin ließ den leblosen Körper zu Boden fallen.
    „So wird es allen deinen Bastarden ergehen, wenn sie es wagen, sich an einem meiner Artgenossen zu vergreifen", rief er triumphierend.
    Luguri verlor die Beherrschung und zog dem Tiger mit einigen schnellen Hieben das Fell ab.
    „Sieh her, Chakravartin!" schrie er mit sich überschlagender Stimme und hielt das Tigerfell hoch, das zuckte, als besäße es ein Eigenleben. Zornbebend fuhr er fort: „Ich bin der Herr dieser Welt, und niemand kann mir diese Position streitig machen. Willst du meine Macht kennenlernen?"
    Luguri schleuderte das Tigerfell von sich. Es traf einen der Chakras - das waren die menschlichen Sklaven des Chakravartin. Der Mann konnte nicht einmal eine Abwehrbewegung machen, da hatte ihn das zuckende Tigerfell schon erreicht. Es hüllte ihn ein und schmiegte sich wie eine zweite Haut um seinen Körper. Die Schreie des Chakras verhallten, und aus dem Tigerrachen kam ein furchtbares Gebrüll. Der Tiger riß sein Maul auf, biß sich ins Hinterteil und begann sich selbst aufzufressen, mitsamt dem Chakra, der in dem Fell gefangen war.
    „Dasselbe wird mit dir und deinen Artgenossen geschehen, wenn ihr euch mir nicht unterwerft", verkündete Luguri.
    „Mag sein", sagte der Chakravartin besonnener, „daß du mit deinen Dämonenscharen schließlich über uns siegst. Aber du müßtest einen hohen Preis dafür bezahlen - vielleicht sogar mit deinem Leben. Meinst du, das lohnt sich wirklich?"
    „Ihr wollt es nicht anders", schrie Luguri, und seine Dämonen stimmten ihm lautstark zu. „Ihr seid in unser Reich eingedrungen und wollt uns die Vorherrschaft streitig machen. Darauf gibt es nur eine Antwort: Kampf bis zur Entscheidung. Und ich weiß, wie dieser Kampf ausgehen wird."
    „Wir wollen euch nichts streitig machen", erwiderte der Januskopf. „Im Gegenteil. Ich zeigte mich zu Verhandlungen bereit und habe euch durch Vozu sogar die Zusammenarbeit angeboten. Aber ihr habt das Angebot abgelehnt und Vozu vernichtet. Oder erinnerst du dich nicht mehr der Vorgänge in Kaschmir?"
    „Doch. Ich war sogar dabei", erwiderte Luguri. „Nur habe ich die Geschehnisse etwas anders in Erinnerung. An eine Verhandlungsbereitschaft Vozus kann ich mich nicht erinnern. Dafür weiß ich, daß er durch eine seiner Sklavinnen der Schwarzen Familie den totalen Krieg erklären ließ. Nun, den könnt ihr haben."
    Das muß ein Mißverständnis gewesen sein, wollte der Januskopf sagen, doch dann überlegte er es sich anders. Er war viel zu stolz, um diesem

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