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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kopf. »Das ist es nicht, was
ich meine. Das ist. etwas anderes, Herbert. es ist nichts Tierisches, aber auch
nichts Menschliches .«
    »Was sollte es dann sein?«
    »Ich weiß es nicht«, wisperte sie. Ihre Stimme klang wie ein
Hauch. »Ich kann es - nicht beschreiben. Aber es ist da!«
    Sie schwieg. Herbert Hosker hielt den Atem an.
    Ein leises Raunen und Blubbern lag in der Luft.
    Das Geräusch, als ob jemand aus dem schmatzenden Morast hinter dem
Nebel steige, verstärkte sich.
    Hosker ging zwei Schritte zurück.
    Da war tatsächlich etwas .
    Deutlich glaubte er, jemand in der unmittelbaren Nähe hinter ihnen
atmen zu hören .
     
    ●
     
    »Hallo?« fragte er in den Dunst hinein. »Ist da jemand?«
    Doch keine Antwort erfolgte.
    Er ging einen Schritt weiter nach vorn.
    Plötzlich gellte ein markerschütternder Schrei durch die
nebelgeschwängerte Düsternis.
    Barbara!
    Hosker wirbelte wie von unsichtbaren Händen gepackt um seine
eigene Achse. Was er sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Unmittelbar
neben Barbara Valent tauchte am Rand des hölzernen Pfades eine Gestalt auf, die
grob und breitschultrig war und wie ein Schemen aus dem Nebel trat.
    Lange, kräftige Arme stießen blitzschnell nach vorn, der massige,
kantige Kopf ruckte herum.
    Die dunklen, tiefliegenden Augen waren auf den in dieser Sekunde
wie erstarrt stehenden Hosker gerichtet.
    »Neeeiiinnn!« Barbara Valents Schrei gellte in den Ohren des jungen
Frankfurters.
    Hosker verlor nur eine einzige Sekunde, aber Zeit genug für den
Unheimlichen, um aktiv zu werden.
    Die kraftvollen Arme packten die junge Blondine und rissen sie
nach vorn, ehe sie überhaupt begriff, was geschah. Der Geruch von Moder und
feuchter Erde schlug ihr entgegen. Das Geschöpf am Wegrand stand praktisch im
Moor und hatte nur ein einziges Bein auf den hölzernen Pfad gesetzt, wie um
sich zu stützen.
    Barbara Valent flog dem Unheimlichen in die Arme.
    Sie hatte das Gefühl, von einer glitschigen Masse umschlungen zu
werden. Ihr Gesicht klatschte gegen die Schulter des Fremden. Das war keine
Schulter aus Fleisch und Blut - das war geformte, nasse Erde - da war ein Teil
des Moores zu schrecklichem, gespenstischem Leben erwacht.
     
    ●
     
    Er ließ sich einfach nach hinten fallen.
    Es klatschte, als ob ein Felsklotz in einen Schlammsee geworfen
würde.
    Barbara Valent konnte nicht mehr schreien. Die bizarren, plumpen
Arme drückten sie fest an den schlammigen Leib und zogen sie mit in das Moor.
    »Barbaraaa!«
    Herbert Hosker brüllte wie ein waidwundes Tier.
    Er sah den Unförmigen mit ihr im Schlamm untertauchen.
    Ein Rest des blonden Haares wurde durch den Auftrieb noch an die
Oberfläche des sumpfigen Sees gespült und dann in die Tiefe gezogen.
    Hosker warf sich zu Boden, beugte sich mit dem Oberkörper weit
vornüber und stieß mit beiden Händen blitzschnell wie ein Pelikan, der im
Wasser Beute witterte, herab.
    Er mußte sie retten. Noch war’s Zeit.
    So tief konnte sie innerhalb von Sekunden nicht abgesunken sein,
daß er sie nicht mehr zu fassen bekam .
    Doch da war nichts.
    In panischem Entsetzen griffen seine Hände in den zähen Brei, und
Hosker hatte das Gefühl, daß beide Arme von einem Maul gepackt würden, daß ihn
in die Tiefe zu zerren beabsichtigte.
    Hoskers Herz schlug wie rasend, der Schweiß perlte von seiner
Stirn.
    Das Ganze war ein einziger, furchtbarer Alptraum.
    Herbert Hosker meinte, vor Sehnsucht und Schmerz vergehen zu
müssen, als er in seiner Verzweiflung versuchte, die Frau zu retten, die er
liebte.
    Es bereitete ihm außerordentliche Mühe, die Arme wieder aus dem
Sumpf zu ziehen. Bis weit über die Ellbogen war seine Jacke mit einer dicken
Schicht Morast bedeckt. Zwischen Hoskers Fingern klitschte der Schlamm, er
schüttelte ihn mit einer heftigen, ruckartigen Bewegung ab.
    Panikerfüllt rannte der Mann zum nächsten Baum, brach einen dicken
Ast ab und stocherte damit in dem weichen, nachgiebigen Boden jenseits des
hölzernen Pfades, in der Hoffnung, auf festen Widerstand zu stoßen.
    Hosker zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Das Haar hing ihm
wirr in die Stirn, seine Augen glühten wie im Fieber.
    Das Gefühl, einfach nachzuspringen, zu tauchen und nach Barbara zu
suchen, wurde immer stärker in ihm. Doch er mußte diesen Trieb mit seiner
Vernunft unterdrücken.
    Wenn er sprang, war auch er verloren. Der Sumpf würde ihn nicht
mehr freigeben.
    Er mußte Hilfe holen!
    Unsinn, verwarf er den Gedanken ebenso schnell wieder,

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