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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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flehte die unbekannte Blondine ihn an.
Sie sah aus, als sei sie in eine Pfütze gefallen. Ihr leichter Wollmantel, der
hier oben in der zugigen Luft viel zu dünn war, war von oben bis unten
verschmutzt mit braunem, klebrigem Schlamm. Auch Hände, Gesicht und Haare
wirkten so.
    »Gern«, reagierte Linkert sofort Seine Stimme klang ruhiger. »So
lange es noch möglich ist, Ihnen zu helfen, natürlich!
    Aber deshalb brauchen Sie mir doch nicht direkt ins Auto zu
laufen«, konnte er sich diesen abermaligen Vorwurf nicht verkneifen. »Was ist
denn geschehen?«
    Die Fremde atmete schnell. Sie war völlig entkräftet, und die
nackte Angst stand in ihren Augen.
    »Kommen Sie ... bitte kommen Sie schnell...«
    Sie unterbrach sich.
    »Wohin?« wollte er wissen.
    »Zum ... Moor ... ich brauche Ihre Hilfe ... er wird mich ...
töten ...«
    Horst Linkert glaubte nicht richtig zu hören.
    »Wer will Sie töten?«
    Unwillkürlich richtete er seinen Blick wieder in die Ferne und
lauschte in die Nacht. Da gab es kein verdächtiges Geräusch, keine Schritte,
die sich näherten und auf einen Mann hätten schließen lassen, der dieser
unbekannten Frau auf den Fersen war.
    Sie ging überhaupt nicht auf seine letzte Frage ein.
    »Kommen Sie ... bitte kommen Sie schnell ... Sie dürfen nicht
zögern!«
    Sie streckte die Hände nach ihm aus, wie um ihn zu berühren.
    Da erlebte Linkert etwas, was er nie in seinem Leben vergessen
würde.
    Auch er hob unwillkürlich die Hände, um nach der Frau zu greifen,
um sie festzuhalten, weil sie diesen Kontakt wünschte.
    Doch wurde die Figur vor ihm plötzlich durchscheinend, so fahl wie
der Nebel, der um ihn wallte.
    Eine eisige Hand umkrallte Linkerts Herz.
    Was war das? Was ging hier vor?
    »Bitte, kommen Sie ...«, flehte die verwehende Gestalt ihn an.
»Zögern Sie . nicht .«
    Linkert schluckte.
    Es war, als würge ihn ein Kloß im Hals. Der Vertreter wich
angsterfüllt zwei Schritte zurück und stieß mit seinem Rücken gegen das am
Fahrbahnrand stehende Auto.
    »Das geht nicht mit rechten Dingen zu«, murmelte er halblaut, und
es tat ihm gut, seine eigene Stimme zu hören.
    »Sie sind kein Mensch. Sie sind ... ein Geist!«
    Die Worte tropften schwer wie Blei über seine Lippen.
    »Nein«, hörte er noch.
    »Nein . glauben Sie das nicht . bitte . ich bin Barbara
    Valent ... helfen Sie mir!«
    Die zarte, verwehende Stimme verschwand wie die Gestalt vor seinen
Augen ...
     
    ●
     
    Der Knüppel traf auf Widerstand.
    Doch der war nicht hart, und das Holz preßte sich tief in den
geformten Schlamm, der sich auf ihn zuwälzte und selbst durch diesen wuchtig
geführten Hieb nicht zurückzuwerfen war.
    Das Wesen schien zu atmen. Ein leises, rasselndes, rhythmisches
Geräusch drang aus dem schlammigen Körper, und der Atem des Sumpfes wehte
Herbert Hosker ins Gesicht.
    Der Mensch riß die Schlagwaffe zurück und drosch auf den
Ankömmling ein, doch der empfand keinen Schmerz und wurde nicht aufgehalten.
    Das Ungeheuer kam auf ihn zu, hielt seine Arme empor, griff mit
seinen plumpen, morastigen Fingern den Knüppel, und ehe Hosker sich versah,
packte das unglaubliche Etwas den Knüppel und riß ihm mit roher Gewalt die
Schlagwaffe aus den Händen.
    Er hatte dieser Wucht nichts entgegenzusetzen.
    Der Frankfurter taumelte und warf sich herum.
    Flucht! Nur noch dieser eine Gedanke beherrschte sein Gehirn.
    Aber er schaffte es nicht mehr.
    Er machte zwei Schritte - dann ereilte auch ihn das Schicksal.
    Die großen, schlammigen Hände stießen blitzartig auf ihn zu und
versetzten ihm einen Stoß, daß Hosker das Gleichgewicht verlor und auf den
Planken, die durch den von dem Monster abtropfenden Schlamm inzwischen
glitschig geworden waren, ausrutschte.
    Er schlug der Länge nach hin. Ein dumpfes Grollen lief durch die
Bohlen.
    Hosker wollte sich aufrappeln.
    Wie ein Dampfhammer traf ihn das schwammige Bein und schob ihn wie
einen lästigen Gegenstand, der im Weg lag, vom Pfad. Genau neben dem Rand, nur
wenige Zentimeter tiefer, begann der todbringende Sumpf, in dem seine Freundin
Barbara verschwunden war.
    Hosker riß den Oberkörper noch empor.
    Seine Füße, seine Waden versanken sofort in der glitschigen Erde,
die sich an ihm festsaugte wie die Saugnäpfe eines Kraken.
    Hosker gebärdete sich wie von Sinnen. Sein Verstand sagte ihm, daß
es falsch war, sich so heftig zu bewegen, doch er handelte in nackter Angst, in
purer Todesnot, um dem Grauen zu entgehen.
    Das beschleunigte sein Ende.
    Er konnte

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